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Polarfüchse in Island

Der Polarfuchs (Vulpes lagopus), auch als Eisfuchs bekannt, ist das einzige einheimische Säugetier Islands und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem sowie in der kulturellen und wirtschaftlichen Geschichte des Landes.
Die genaue Zahl der Polarfüchse in Island ist schwer zu schätzen, da sie in den abgelegenen und rauen Regionen des Landes leben. Schätzungen gehen von etwa 1.000 bis 1.500 Tieren aus. Polarfüchse sind über die gesamte Insel verbreitet, mit einer höheren Dichte in Gebieten, die weit entfernt von menschlichen Siedlungen sind, insbesondere in den zentralen und nordwestlichen Teilen Islands.
Polarfüchse sind kleine, robust gebaute Tiere mit einer Körperlänge von etwa 50 bis 60 cm und einem buschigen Schwanz, der zusätzliche 30 cm misst. Ihr Fell, das im Winter weiß und im Sommer grau-braun ist, bietet ausgezeichnete Tarnung sowie Schutz vor extremer Kälte. Ihre runden, kompakten Körperformen minimieren Wärmeverluste, und ihre dichten Pelze isolieren gegen die Kälte, während die kurzen Ohren und die kurze Schnauze ebenfalls helfen, den Wärmeverlust zu minimieren.
Polarfüchse sind Opportunisten, was ihre Ernährung betrifft, und fressen fast alles, was verfügbar ist. Ihre Diät umfasst hauptsächlich kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Fisch und Aas. In Notzeiten fressen sie auch Beeren, Insekten und Seetang. Die Anpassungsfähigkeit ihrer Ernährung ist ein Schlüssel zu ihrem Überleben in den oft harten isländischen Umgebungen.
Sozial verhalten sich Polarfüchse unterschiedlich, abhängig von der Dichte der Population und der Verfügbarkeit von Nahrung. Während sie außerhalb der Paarungszeit oft einzelgängerisch sind, können sie in manchen Regionen auch in kleineren Gruppen zusammenleben.
Die Paarungszeit der Polarfüchse findet im Frühjahr statt, und die Weibchen gebären einmal im Jahr, meist zwischen 4 und 10 Welpen. Die Jungen werden in tiefen Höhlen geboren, die zusätzlichen Schutz vor der Witterung bieten. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen, die nach etwa 3 bis 4 Monaten selbstständig werden.
In der Geschichte Islands war die Jagd auf Polarfüchse eine wichtige Einnahmequelle. Ihr dichtes, wärmendes Fell war besonders wertvoll und wurde sowohl lokal genutzt als auch nach Europa und andere Regionen exportiert. Die Fuchsjagd, vor allem wegen des Pelzes, war einst so intensiv, dass sie die Populationen ernsthaft bedrohte. Inzwischen sind die Jagdpraktiken streng reguliert, um eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen und die Populationen zu erhalten.