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Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

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Nachrichten Archiv 2012

Im Nachrichten Archiv 2012 finden Sie aktuelle Nachrichten aus Island aus dem Jahr 2012.

Hummermangel zu Weihnachten (21.12.12)

Kurz vor Weihnachten beklagen sich Fischhändler in Island über einen Mangel an Hummer. Der Preis stieg für ein Kilo Lobster auf rund 48 EUR. Ursache für den Mangel ist ein deutlich gestiegener Export, so dass für den heimischen Markt zu wenig Ware übrig bleibt. Viele Händler haben derzeit keine frische Ware auf Lager, sondern verkaufen nur tiefgekühlte Lagerware. Vor allem die größeren Hummer, die an Weihnachten in Island sehr beliebt sind, waren schon seit Tagen ausverkauft. Kleinere Exemplare sind allerdings auch frisch verfügbar.

1500 Erdbeben im November (12.12.12)

Im November wurde Island von rund 1.500 Erbeben erschüttert. Die größte seismische Aktivität wurde im Gebiet des des Eyjafjördur verzeichnet, alleine dort wurden rund 750 Beben registriert. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,8 wurde ebenfalls im Eyjafjördur aufgezeichnet.
Ende November kam es auch zu einem kleinen Gletscherlauf im Bereich des Vulkans Grimsvötn im Vatnajökull. GPS-Meßdaten zeigten ein deutliches Absinken der Eisdecke, dies gilt als starker Hinweis auf den Beginn eines Gletscherlaufs. Er erreichte seinen Höhepunkt am 26. November.

Windkraftanlagen in Island (30.11.12)

Der isländische Energieversorger Landsvirkjun wird in den nächsten Wochen zwei Windenergieanlagen des deutschen Herstellers Enercon errichten. Die beiden Windräder dienen als Versuchsanlagen und werden in der Nähe des Wasserkraftwerks Búrfell stehen. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 55 Metern, eine Rotorlänge von 22 Metern und eine Leistung von jeweils 900kW. Die Kosten pro Windrad werden auf 1 Million Euro geschätzt. Angesichts der sehr günstigen Strompreise in Island sind Windenergieanlagen derzeit dort nicht konkurrenzfähig, dies könnte sich aber nach Meinung der Geschäftsführung von Landsvirkjun in den nächsten Jahren ändern und man möchte vorbereitet sein.

Gletscherlauf am Vatnajökull (23.11.12)

Verschiedene Meßdaten deuten darauf hin, dass im Bereich des Vulkans Grimsvötn ein Gletscherlauf bevorsteht. GPS-Meßstationen zeigen ein deutliches Absinken des Eises im Bereich des Vulkans, ein typisches Zeichen für den Beginn eines Gletscherlaufs. Hydrologen sind auf dem Weg zum Gletscher, um dort Wasserproben zu nehmen und die Situation vor Ort zu erkunden. Fachleute rechnen allerdings nicht mit einem größeren Gletscherlauf, da nur wenig Wasser in der Caldera aufgestaut ist. Der letzte Ausbruch des Vulkans Grimsvötn fand im Jahr 2011 statt und führte in Südisland zu Ascheniederschlag.
Um zukünftig besser auf Vulkanausbrüche vorbereitet zu sein, hat das Innenministerium eine Studie in Auftrag gegeben, die das Ausbruchsrisiko verschiedener Vulkane untersucht. Zunächst sollen die Vulkane mit der höchsten Ausbruchswahrscheinlichkeit untersucht werden, Ergebnisse werden in etwa 3 Jahren erwartet. In einer zweiten Projektstufe sollen dann weitere Vulkane folgen.

Wiederaufnahme der Küstenschifffahrt (16.11.12)

Wie der isländische Innenminister Ögmundur Jónasson kürzlich mitteilte, plant die Regierung die Wiederaufnahme der Küstenschifffahrt im Liniendienst rund um Island im Frühjahr 2013. Einmal pro Woche soll ein Schiff in Reykjavik starten und Häfen in den Westfjorden, in Nordisland und in den Ostfjorden anlaufen. Eine im letzten Jahr eingesetzte Arbeitsgruppe hatte im Januar 2012 die Wiederaufnahme des Liniendienstes empfohlen, da der Transport vieler Güter per Schiff wirtschaftlicher ist, als der Transport auf der Straße. Von staatlicher Seite soll das Projekt auch finanziell unterstützt werden.

Mehr als 10.000 Schafe tot (09.11.12)

Der frühe Wintereinbruch im September und der damit verbundene Blizzard im Norden des landes hat mehr als 10.000 Schafe das Leben gekostet. Diese Zahl wurde kürzlich vom isländischen Bauernverband veröffentlicht. In der Region Skagafjörður werden noch 3.500 Tiere vermisst, die gleiche Anzahl vermisster oder tot aufgefundener Schafe wird aus dem Eyjafjörður und dem Þingeyjarsýsla gemeldet. Aus dem Bezirk Húnavatnssýsla wurde zunächst nur 1.500 vermisste Tiere gemeldet, die Zahl wurde auf 3.000 korrigiert. Der staatliche Nothilfefonds hat die Regierung um die Aufstockung der Mittel gebeten, um betroffenen Landwirte unterstützen zu können.

Wetterchaos in Island (03.11.12)

Rettungskräfte im Einsatz (c) mbl.is
Rettungskräfte im Einsatz (c) mbl.is

Während alle Welt über Sandy und die Auswirkungen des Sturms in den USA spricht, wird Island ebenfalls von einem Unwetter weitgehend lahmgelegt. Zwischen Hvammstangi im Nordwesten und Egilsstadir im Osten Islands sind derzeit praktisch alle Straßen unpassierbar. Ein Blizzard hat zu Schneeverwehungen und Lawinengefahr geführt. Auch Isafjördur und andere Orte in den Nordwestfjorden sind auf dem Landweg derzeit nicht erreichbar. Gleichzeitig wurde wegen der extremen Wetterverhältnisse der Inlandsflugverkehr weitgehend eingestellt, auch Fähren bleiben in den Häfen liegen. In einigen Landesteilen kam es zu Stromausfällen, auch das Hauptstadtgebiet blieb nicht davon verschont. Die Einsatzkräfte der Rettungsmannschaften wurden zu mehr als 400 Einsätzen gerufen, die Schäden sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Auch heute wird noch mit Windböen bis zu 130km/h gerechnet, laut Wettervorhersage wird sich die Lage aber im Laufe des Tages entspannen.
- Befahrbarkeit der Straßen
- Video - Sturm in Reykjavik

Arbeitslosenquote bei 5% (02.11.12)

Die Arbeitslosenquote in Island lag im dritten Quartal im Schnitt bei 5%. Dies teilte das isländische Statistikamt mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Quote bei 5,9%. In Island waren im dritten Quartal 181.900 Arbeitskräfte registriert, davon waren 9.200 ohne Arbeitsplatz. Im Hauptstadtgebiet lag die Quote bei 5,5%, in den anderen Landesteilen bei nur 4,1%. Gestiegen ist die Anzahl der Langzeitsarbeitslosen (mehr als 12 Monate), sie bertug 3.300.

Weiter keine Einigung bei Makrelenquote (26.10.12)

In London gingen die Gespräche zwischen Island, der EU, Norwegen und den Färöerinseln zur Neuordnung der Fangquoten für Makrele im Nordatlantik erneut ergebnislos zu Ende. Der isländische Chefunterhändler Sigurgeir Þorgeirsson drängt auf eine Lösung, um eine Überfischung der Bestände zu vermeiden. Der Vorschlag Islands, bis zu einer endgültigen Einigung zunächst für 2013 eine Reduzierung der Quote um 15% gegenüber 2012 zu beschließen, wurde nicht angenommen. Der isländische Wirtschaftsminister Steingrímur J. Sigfússon zeigte sich enttäuscht, brachte allerdings zum Ausdruck, Island sei weiterhin an einer Lösung interessiert, die eine Fangquote auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse festlegt und die Makrelenbestände auch für künftige Generationen erhält. Allerdings besteht Island weiterhin auf einem Anteil von 15% an der Gesamtfangmenge, derzeit wird den Isländern von den anderen Ländern nur ein Anteil von 7% zugestanden.

Isländer stimmen für neue Verfassung (22.10.12)

Am späten Sonntagabend wurden die amtlichen Endergebnisse des Referendums zur neuen isländischen Verfassung vom Samstag bekannt gegeben. Zur Abstimmung standen neben dem Gesamttext der Verfassung auch mehrere einzelne Prinzipien. Die Mehrheit der Wähler beantwortete diese 6 Einzelfragen des Referendums mit "ja", insgesamt stimmten 66% der Wähler dem Verfassungstext zu. Das letzte Wort hat allerdings das Parlament und es ist noch nicht absehbar, ob der Entwurf noch vor den Wahlen im Frühjahr 2013 umgesetzt wird.

Tourismus lässt Steuereinnahmen sprudeln (12.10.12)

Die Anfang 2012 eingeführte Übernachtungssteuer hat dem dem isländischen Staat in den ersten 6 Monaten dieses Jahres Einnahmen in Höhe von rund 350.000 EUR beschert. Pro Übernachtung in einem Hotel oder Gästehaus wird eine Steuer von 0,60 EUR fällig. Insgesamt rechnet das Finanzministerium im Jahr 2012 mit Einnahmen in Höhe von etwa 720.000 Euro.
Heftig diskutiert wird nach wie vor die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Übernachtungen. Wie der Parlamentsabgeordnete Sigurður Ingi Jóhannsson kürzlich mitteilte, wurden aufgrund der unsicheren Situation in mehreren Orten Pläne für den Neubau von Hotels auf Eis gelegt. Das Finanzministerium rechnet allerdings nicht mit einem Rückgang der Touristenzahlen, wenn die Steuer von bisher 7% auf zukünftig 25,5% erhöht wird.

Kaninchen in Island weit verbreitet (30.9.12)

Kaninchen haben sich in den letzten Jahren in Island stark verbreitet und werden nun zur normalen Fauna des Landes gezählt. Inzwischen leben vermutlich mehrere tausend Tiere in freier Natur. Sie sind durchwegs Nachkommen von Kaninchen, die entweder aus Ställen entkommen sind oder von ihren Besitzern freigelassen wurden. Vor allem in Reykjavik verursacht die große Population Schäden an der Vegetation und die Behörden planen die Zahl der Tiere soweit möglich zu reduzieren. Auch aus anderen Landesteilen wurden durch Kaninchen verusachte Schäden gemeldet und die isländische Naturschutzbehörde plant Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung.

Arbeitslosenquote sinkt weiter (21.09.12)

Im August lag die Arbeitslosenquote in Island bei 5,8% und damit um 1,1% höher als im Vormonat. Allerdings sank sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4%, im August vergangenen Jahres lag sie noch bei 6,2%. Im August 2012 hatten 168.000 Menschen in Island einen Arbeitsplatz, 10.300 warem ohne Job. Die Quote sank gegenüber August 2011 bei Männern um 0,7%, bei Frauen nur um 0,1%. Während im letzten Jahr noch 5,7% der Männer arbeitslos waren, sank die Quote im August 2012 auf 5%, bei Frauen blieb sie mit 6,7% deutlich höher.

Wintereinbruch in Island (11.09.12)

Island verzeichnet in diesem Jahr einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch. Südlich der Insel liegt ein Tiefdruckgebiet mit einem Luftdruck von nur 975hPa und lässt kalte Nordpolarluft nach Island strömen. Im Hochland wurden bereits Temperaturen unter -10°C registriert und auch in den bewohnten Gebieten gab es schon Frost. Esja, der Hausberg von Reykjavik, ist bereits weiß von Schnee überzuckert und am Mückensee liegen 15-20cm Schnee - ein neuer Rekordwert für den 11. September. Verbunden mit dem Wintereinbruch waren extreme Windgeschwindigkeiten, der Spitzenwert von fast 220 km/h wurde am Myvatn gemessen. Zusammen mit dem Schnee verursachte der Sturm am Stromleitungsnetz die größten Schäden der letzten 17 Jahre, in Teilen Nordislands kam es zu stundenlangen Stromausfällen. Das Straßenbauamt gab bekannt, dass die meisten Hochlandstrecken gesperrt sind. Kjölur, Sprengisandur, Kaldidalur und die Piste zur Askja sind unpassierbar, ebenso beide Straßen zum Dettifoss.

Deutliches Wachstum im Tourismus (06.09.12)

Die fast schon stürmische Entwicklung des Tourismus in Island hat sich auch im August fortgesetzt. Wie das Statistikamt kürzlich mitgeteilt hat, stieg die Besucherzahl im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,2%. Die meisten Besucher im August kamen aus Deutschland (14,4%), gefolgt von Briten (13,7%) und Franzosen (10,6%). In den vergangenen acht Monaten kamen insgesamt 472.285 Besucher nach Island, das ist gegenüber dem Jahr 2011 ein Plus von fast 66.000 oder 16,2%. Den größten Anteil stellen über das Jahr hinweg gesehen Besucher aus Großbritannien.
Ob die Entwicklung sich im kommenden Jahr so fortsetzt, ist ungewiss. Derzeit diskutiert die isländische Regierung Pläne, die Mehrwertsteuer für Flüge und Übernachtungen von bisher 7% auf 25,5% zu erhöhen. Zusammen mit einer wieder stärkeren isländischen Krone könnte dies im kommenden Jahr zu einem drastischen Einbruch der Besucherzahlen führen, deshalb formiert sich Widerstand gegen die Regierungspläne.

Kreativität isländisch: Lavasand-Salz (02.09.12)

Isländer mussten in früheren Zeiten oft kreativ sein, um das tägliche Überleben zu sichern. Offensichtlich haben sie sich einen Teil dieser Kreativität bewahrt und nutzen sie heute, um ausgefallene Geschäftsideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Besonders in wirtschaftlichen Notzeiten blüht die Fantasie und so wundert es nicht, das während der vergangenen Jahre viele neue Produkte auf den Markt gebracht wurden. In diese Kategorie gehören auch die Feinkostsalze bzw. Gewürzsalze von Þóra Þórisdóttir. Ihr neuestes Produkt: schwarzes Salz, dass an den Basaltsand isländischer Strände erinnert. Doch nicht nur die Optik stimmt, auch der Geruch und Geschmack erinnert an Strand und Meer, denn dem Salz ist eine kleine Menge getrockneter Seetang zugesetzt. In nur wenigen Wochen hat sich das "Lavasalz" zum Verkaufsschlager entwickelt und verweist in den isländischen Souvenirshops Blaubeersalz, Rhabarber-Engelwurzsalz und Islandmoossalz auf die Plätze. In Deutschland ist das Lavasand-Salz ab Anfang Oktober unter www.islandeinkauf.de erhältlich.

Erdbeben erschüttert Reykjavik - Gletscherlauf am Vatnajökull (30.08.12)

Ein Erdbeben der Stärke 4,6 auf der Richterskala hat heute Mittag das Hauptstadtgebiet Islands erschüttert. Das Epizentrum lag etwa 20km südöstlich von Reykjavik nahe beim Skigebiet Bláfjöll in einer Tiefe von rund 6km. Bereits seit einigen Tagen werden in diesem Gebiet zahlreiche schwächere Beben registriert und Fachleute rechnen mit Nachbeben, die eine Stärke bis zu 2 erreichen können. Über bebenbedingte Schäden wurde bisher nicht berichtet.
Rund zwei Stunden nach dem Beben nahe Reykjavik sind auf der nördlich von Island gelegenen Insel Jan Mayen zwei starke Erdstöße registriert worden. Das erste erreichte eine Stärke von 6,6, das zweite eine Stärke von 5,5 auf der Richterskala. Trotz der Bebenstärke wird aufgrund der geologischen Gesamtsituation nicht mit Flutwellen gerechnet, die die Nordküste Islands gefährden könnten. Der Zivilschutz sah keine Veranlassung, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen.
Am Nachmittag berichtete das Meteorologische Institut in Reykjavik über den Beginn eines Gletscherlaufes aus der Skaftárkatli Caldera, der bereits seit 25. Augsut erwartet wurde. Die Wassermenge wurde auf etwa 180 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt. Jón Frímann berichtet in seinem Blog davon, dass die Meßinstrumente ähnliche Werte liefern, wie bei einem kleinen Ausbruch des Vulkans Hamarinn im Juli 2011 - ob es aktuell tatsächlich vulkanische Aktivität unter dem Vatnajökull gibt, steht derzeit noch nicht fest.

Touristen geben weniger Geld aus (07.08.12)

Island strebt im Jahr 2012 bei der Zahl der Touristen einem neuen Rekord entgegen. Im gesamten Jahr 2011 kamen rund 565.000 Besucher ins Land, in diesem Jahr wird ein deutliches Plus von 18% erwartet. Gleichzeitig sinken aber auch die täglichen Ausgaben der Besucher deutlich. Nach einer Untersuchung der Arion Bank gaben die Touristen im Jahr 2004 täglich noch etwa 380 Euro aus, im Jahr 2011 waren es nur noch rund 235 Euro. Diese Entwicklung ist allerdings nicht auf Island begrenzt. Auch in anderen touristischen Zielgebieten sind ähnliche Tendenzen zu beobachten.

Vulkan Katla rumort weiter (21.07.12)

Erdbebenhäufigkeit im Bereich der Katla
Bebenhäufigkeit im Bereich Katla
(c) Haraldur Sigurðsson

Seit dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 nehmen die Spekulationen um einen möglichen Ausbruch des benachbarten Vulkans Katla kein Ende. Zumindest in Island blickt man allerdings schon länger mit einer gewissen Sorge auf die Katla. Seit der Landnahmezeit ist der Vulkan im Schnitt etwa alle 50 Jahre ausgebrochen, doch der letzte Ausbruch im Jahr 1918 liegt nun schon weit über 90 Jahre zurück und die Katla gilt als "fällig". Die Katla steht unter genauer Überwachung und kürzlich hat der bekannte Vulkanologe Haraldur Sigurdsson eine Grafik veröffentlicht, in der die Häufigkeit leichter Erdbeben im Bereich der Katla seit 1991 dargestellt ist. In der Grafik wird deutlich, dass Katla vor allem 2011 und 2012 deutliche Abweichungen von ihrem langjährigen Verhalten zeigt. Auslöser der Beben könnten Bewegungen im Gletschereis sein, das den Vulkan bedeckt. Aufgrund von Beobachtungen am Berg Godabunga nahe der Katla hält Sigurdsson allerdings diese Ursache für eher unwahrscheinlich und vermutet den Auslöser der Beben im Inneren der Katla.

Arbeitslosenquote sinkt weiter (16.07.12)

Die Zahl der Arbeitslosen in Island ist weiter rückläufig. Im Juli lag die Arbeitslosenquote bei 4,8%, insgesamt waren rund 8.700 Menschen ohne Arbeit. Gegenüber dem Mai 2012 bedeutet dies einen Rückgang um 0,8% oder 1.222. In den ländlichen Gebieten liegt die Arbeitslosenquote jetzt bei 3,5% (im Mai 4,5%), am niedrigsten ist sie mit 1,2% im Nordwesten Islands. Die höchtste Quote wurde mit 7,5% aus Suðurnes gemeldet.

Isländischer Präsident gewählt (01.07.12)

Rund 235.000 Isläder waren am Samstag aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Der langjährige Amtsinhaber Olafur Ragnar Grimsson lag in den Umfragen weit vor den 5 anderen Kandidaten und ging als Favorit ins Rennen. Einzig der bekannten Journalistin und TV-Moderatorin Thora Arnorsdottir wurden zeitweise Chancen eingeräumt, das Amt zu übernehmen, doch Grimsson konnte in den Umfragen der letzten Wochen seinen Vorsprung deutlich ausbauen. Dies verdankt er wohl hauptsächlich seiner klaren Ablehnung einer EU-Mitgliedschaft Islands und auch sein Verhalten während der Finanzkrise wird ihm von den meistren Isländern hoch angerechnet. Durch die Ablehnung der ICESACE-Gesetze konnte er z.B. für Island wesentlich bessere Konditionen bei der Schuldenrückzahlung an Großbritannien erreichen. Grimsson wurde mit 52.78% der Stimmen im Amt bestätigt und ist damit für weitere 6 Jahre Präsident.

Papageitaucherbestand weiter rückläufig (29.06.12)

Papageitaucher
Papageitaucher

Die aktuellen Entwicklungen in den großen Brutgebieten der Papageitaucher könnten kaum unterscheidlich sein. Während sich auf der Insel Papey vor der Südostküste Islands der Bestand nach einem drastischen Einbruch im Jahr 2011 offensichtlich erholt, wird aus anderen Brutgebieten im Südwesten und auf der Insel Grimsey ein Rückgang des Bestandes um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Im Südwesten Islands sitzen derzeit deutlich unter 60% der Papageitaucherpaare auf Eiern, dies deutet auf eine Verschlechterung der Umweltbedingungen für die Vögel hin. Auf Papey hingegen sind mehr als 75% der Paare mit der Brut beschäftigt. Die genauen Gründe für den Rückgang der Bestände sind nach wie vor unklar, Wissenschaftler vermuten aber eine Änderung des Nahrungsangebotes durch geänderte Meeresströmungen und -temperaturen in Folge des Klimawandels.

Droht die nächste Krise? (22.6.12)

Island ist zwar auf einem guten Weg aus der großen Bankenkrise, aber es drohen neue Gefahren für die isländische Wirtschaft. In den letzten Monaten sind die Immobilienpreise drastisch gestiegen, sie liegen inzwischen rund 40% über dem Tiefststand Ende 2010. Ursache für den Preisanstieg sind die im Jahr 2008 eingeführten Devisenkontrollen, die während der Krise eine massive Kapitalflucht aus Island verhindern sollten. Betroffen davon sind auch Investoren aus dem Ausland, die in Island über Guthaben in Höhe von rund 50 Millionen Euro verfügen. Sie investieren nun verstärkt in eher kurzfristige Anlagemöglichkeiten wie Immobilien, um bei einer Aufhebung der Devisenkontrollen schnell über das Geld verfügen zu können. Dies schürt allerdings das Risiko einer spekulativen Blase im Immobilienbereich. Wie die Behörden und die Regierung auf die drohende Gefahr reagieren, bleibt abzuwarten.

Naturkosmetik von Sóley Organics jetzt auch in Deutschland (17.6.12)

Rein, kraftvoll und natürlich – das sind die wichtigsten Eigenschaften der isländischen Kosmetikmarke Sóley Organics. Die rein biologischen Pflegeprodukte werden in Island nach alten Familienrezepten hergestellt. Sie enthalten Extrakte handverlesener isländischer Wildkräuter und sind frei von Konservierungsstoffen. Die gesamte Firmenphilosophie steht im Zeichen der Natur. So legt Sóley Organics größten Wert auf eine umweltfreundliche Produktion und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Viele Touristen haben die Sóley Organics in isländischen Hotels oder bei Flügen mit Icelandair kennengelernt. Die exzellente Naturkosmetik von Sóley Organics ist ab Juni 2012 auch in Deutschland erhältlich.

Bebenserie im Katlagebiet (13.6.12)

Erneut wird aus dem Bereich des Vulkans Katla unter dem Gletscher Myrdalsjökull eine Serie leichter Erdbeben gemeldet. Die Serie begann heute morgen gegen 5 Uhr mit 14 Beben, das Stärkste erreichte 1,6 auf der Richterskala. Eine weitere Serie von 6 schwächeren Beben wurde dann zwischen 6 Uhr und 8 Uhr registriert. Das Epizentrum der Beben lag unter den Eiskratern, die vor knapp einem Jahr entstanden, als sich im Fluß Múlakvisl ein Gletscherlauf ereignete, womöglich Folge einer kleinen Eruption in der Katla. Sigþrúður Ármannsdóttir vom Meteorologischen Institut glaubt, die Beben wurden durch erhöhte thermische Aktivität verursacht. Darauf deutet auch die geänderte elektrische Leitfähigkeit des Flusses Múlakvisl in den letzten Wochen hin. Die Katla steht weiterhin unter genauer Beobachtung, derzeit gibt es aber keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch.

Arbeitslosenquote sinkt weiter (24.05.12)

Im April wurde in Island die niedrigste Arbeitslosenquote seit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 registriert. Sie lag bei 6,5% und damit um 0,6% niedriger als im März, 10.837 Menschen waren ohne Arbeit. Zuletzt wurde im Dezember 2008 ein vergleichbarer Wert verzeichnet. Im April 2011 lag die Arbeitslosenquote bei 8,1%. Für das laufende Jahr rechnet man in Island mit staatlichen Zahlungen an Arbeitslose in Höhe von etwa 117 Millionen Euro. Damit summieren sich die Ausgaben für die Unterstützung Arbeitsloser seit Beginn der Krise auf fast 560 Millionen Euro.

Wieder Gletscherlauf am Myrdalsjökull (21.05.12)

Das Meteorologische Institut Islands gab gestern bekannt, dass Ende April und an den ersten Maitagen ein kleiner Gletscherlauf am Myrdalsjökull stattfand. Im Bereich des Vulkans Katla unter dem Myrdalsjökull wurde erhöhte seismische Aktivität registriert und die elektrische Leitfähigkeit im Fluß Mulakvisl stiegt deutlich an. Vor fast genau einem Jahr wurde vermutlich durch eine kleine Eruption im Bereich der Katla ein Gletscherlauf verursacht, der den Fluß Mulakvisl anschwellen ließ und zur Zerstörung der Ringstraßenbrücke über den Fluß führte. Der Geologe Oddur Sigurðsson teilte mit, der Gletscherlauf Ende April sei so klein gewesen, dass er mit bloßem Auge nicht erkennbar gewesen sei. Vermutlich sei er durch erhöhte thermische Aktivität in einem der Katlakrater ausgelöst worden.

Island auf dem Weg zu neuer Verfassung (16.5.12)

In Island ist seit Gründung der Republik im Jahr 1944 ein Provisorium als Verfassung in Kraft. Damals übernahmen die Isländer die aus dem Jahr 1874 stammende dänische Verfassung, ersetzten das Wort "König" durch "Präsident" und nahmen sich vor, innerhalb einiger Jahre eine eigene Verfassung auszuarbeiten. Die abgeänderte dänische Verfassung wurde damals in einer Volksabstimmung angenommen, doch sämtliche parlamentarischen Verfassungskommissionen scheiterten in den letzten Jahrzehnten an politischer Uneingigkeit.
Neuen Schwung in das Thema brachte die Bankenkrise 2008. Die Bürger schäumten vor Wut über die Inkompetenz der Politiker und jagten sowohl den Nationalbankchef, als auch den Premierminister mit Protesten aus dem Amt. Sie forderten vehement eine neue Verfassung, die zukünftig solche Fehlentscheidungen verhindern sollten, wie sie vor der Krise von Politikern getroffen wurden. Parlamentsneuwahlen brachten die Sozialdemokratin Jóhanna Sigurðardóttir an die Macht und sie sorgte für die Einsetzung eines Bürgergremiums, das eine neue Verfassung ausarbeiten sollte. Die Mitglieder dieses Verfassungsrates wurden von den Isländern im November 2010 gewählt. Zwar gelang es den Gegnern, die Wahl von einem Gericht für ungültig erklären zu lassen, doch das Parlament mit seiner sozialdemokratischen Mehrheit umging das Urteil, indem es einen parlamentarischen Verfassungsrat ins Leben rief und die in der für ungültig erklärten Wahl vom Volk gewählten Vertreter in das Gremium aufnahm. Innerhalb von drei Monaten arbeitete der Verfassungsrat einen Entwurf für eine neue Verfassung aus, der seit Juli 2011 dem Parlament vorliegt. In Kraft treten kann die Verfassung allerdings erst, wenn das Parlament zugestimmt hat und auch das Volk in einem Referendum seine Zustimmung erteilt. Termine für diese wichtigen Entscheidungen sind allerdings noch nicht festgelegt.

2012 keine Jagd auf Finnwale (9.5.12)

Auch im Jahr 2012 wird es in Island keine Jagd auf Finnwale geben. Dies bestätigte Kristján Loftsson, Geschäftsführer der Firma Hvalur hf., die als einzige in Island Finnwalfang betreibt. Damit bleibt die Quote von 150 Tieren in diesem Jahr erneut ungenutzt, nachdem bereits im letzten Jahr wegen der Tsunamikatastrophe in Japan der Absatzmarkt fehlte und die Jagd abgesagt wurde.
Loftsson begründet die Entscheidung mit einem Tarifstreit. Die Fischereigewerkschaft hatte von Hvalur hf Ausgleichszahlungen für den Wegfall von Steuervergünstigungen für Seeleute gefordert, wozu die Firma nicht bereit war. Da keine Einigung erzielt werden konnte, hat Hvalur hf beschlossen, die beiden Fangschiffe im Hafen liegen zu lassen und hat auch die bereits geschlossenen Verträge mit Kapitänen und Bordingenieuren wieder gekündigt. Somit werden während der Fangzeit im Sommer rund 100 Saisonarbeitsplätze an Bord der Schiffe und an Land nicht besetzt.

Exkursion in die Magmakammer (4.5.12)

In Island bietet sich im Sommer 2012 die einmalige Gelegenheit, die Magmakammer eines ruhenden Vulkans von Innen zu erkunden. Vom 15. Juni bis 31. Juli werden Exkursionen zum Vulkan Thrihnukagigur angeboten, der etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit von Reykjavik entfernt liegt. Mit einem Metallkorb werden Besucher in Kleingruppen von maximal 5 Personen rund 120 Meter in die Tiefe abgeseilt und haben dann eine Stunde Zeit, die Magmakammer unter fachkundiger Führung zu erkunden. Zuletzt war der Vulkan vor etwa 4.000 Jahren aktiv.
Die Idee, den Thrihnukagigur für Besucher zugänglich zu machen, wurde bereits im Jahr 2004 von Árni B. Stefánsson, einem Pionier der isländischen Höhlenforschung, geboren. Sie wurde in Island mit großem Interesse aufgenommen und bereits 2005 wurde eine Non-Profit-Organisation gegründet, die das weitere Vorgehen planen soll, wobei die Berücksichtigung des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen. Die Planungen sehen vor, die Magmakammer ab 2014 durch einen Tunnel zugänglich zu machen. Derzeit wird eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt.
Exkursion in die Magmakammer

Zustimmung zu EU-Beitritt schrumpft weiter (27.4.12)

In einer aktuellen Umfrage der Universität von Island sprachen sich nur noch 28% der Befragten für einen Beitritt Islands zur EU aus. Rund 54% sind gegen einen Beitritt und 19% machten keine Angabe. Von den Wählern der Sozialdemokratischen Partei kam die meiste Zustimmung, während sich die Anhänger praktisch aller anderen Parteien eher dagegen aussprachen. Außenminister Össur Skarphéðinsson sieht verschiedene Ursachen. So hat die EU im Makrelenstreit eindeutig Position zugunsten von Norwegen und Großbritannien bezogen und auch das Verhalten der EU in der ICESAVE-Frage kam bei den Isländern nicht gut an. Dennoch überwiegen für Skarphéðinsson die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft und er sprach sich dafür aus, die Verhandlungen fortzusetzen. Seiner Meinung nach müssten die Gegner Alternativen vorschlagen, um z.B. die Kapitalmärkte besser zu kontrollieren, die Zinsen zu senken und für eine stabile Währung zu sorgen. Viele Isländer gehen derzeit aber davon aus, das bei einer Volksabstimmung der Beitritt abgelehnt werden würde.

Zahl der Touristen steigt deutlich (13.4.12)

Island verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. So verließen im März 2012 insgesamt 33.600 ausländische Besucher über den Flughafen von Keflavik das Land, rund 7.000 mehr als im März des Vorjahres. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Seit vor 11 Jahren mit der Erhebung einer Statistik begonnen wurde, stiegen die Besucherzahlen im Schnitt um 8% pro Jahr.
Die meisten Besucher kamen im März aus Großbritannien (27%), gefolgt von Amerikanern (13%), Norwegern (9%), Dänen (8%) und Deutschen (6%). Im ersten Quartal wurden am Flughafen Keflavik über 87.000 Besucher registriert, die das Land verließen, gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Plus von 22%. Der Trend dürfte sich im Sommer forsetzen, alleine mit Kreuzfahrtschiffen werden voraussichtlich fast 60% mehr Besucher nach Island kommen, als im Jahr 2011.

Steht ein Askja-Ausbruch bevor? (10.3.12)

Ein Foto vom Öskjuvatn, das kürzlich von einem Flugbegleiter der Fluggesellschaft Air Iceland bei einem Inlandsflug geschossen wurde, sorgt unter Geologen und Vulkanologen in Island für eine gewisse Unruhe. Das Foto zeigt den See im zentralen Hochland komplett eisfrei. Dies ist für Anfang April ungewöhnlich, zumal viele andere Seen, die tiefer liegen, noch von einer geschlossenen Eisdecke überzogen sind. Fachleute vermuten eine deutlich erhöhte Wärmezufuhr aus dem Untergrund und planen für die nächsten Tage diverse Messungen. Die Behörden warnen davor, sich dem Gebiet zu nähern, da man mit erhöhten Kohlendioxidkonzentrationen rechnet.
Bis zum Jahr 2007 fiel der Wasserspiegel des Sees jährlich, was von Geologen mit einem Abfluss von Magma im Untergrund erklärt wurde. Seit inzwischen 5 Jahren steigt aber der Wasserspiegel wieder und Wissenschaftler sprachen erstmals vor zwei Jahren von der Möglichkeit eines Vulkanausbruchs im Gebiet der Askja. Allerdings gibt es bisher keine auffällige seimische Aktivität, die auf einen baldigen Ausbruch hindeuten könnte. Der letzte Ausbruch liegt gut 50 Jahre zurück, er ereignete sich im Oktober 1961. Auch vor diesem Ausbruch wurde verstärkte thermische Aktivität im Askjagebiet registriert.

Walfangsaison beginnt im April (6.4.12)

Die Saison für die kommerzielle Jagd auf Zwergwale beginnt im April. Für das laufende Jahr ist eine Quote von 216 Tieren freigegeben, die Anträge auf Zuteilung einer Quote konnten bis 4. April eingereicht werden. Die Firma Hrefnuveiðimenn ehf. bereitet ihr Boot "Hrafnreyður" bereits vor und möchte in der zweiten Aprilhälfte in See stechen.
Die Firma hat im letzten Jahr 53 Zwergwale gefangen und verarbeitet, das Fleisch wurde vollständig auf dem heimischen isländischen Markt verkauft. Für dieses Jahr ist eine geringfügig größere Fangmenge geplant. Die Verarbeitungsanlagen von Hrefnuveiðimenn befinden sich in Hafnarfjörður, dort wird u.a. geräuchertes Walfleisch hergestellt..

Pottwal gestrandet (30.3.12)

gestrandeter Pottwal auf Snæfellsnes
Gestrandeter Pottwal

Aus Westisland wurde über einen verendeten an Land gespülten Wal berichtet. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, handelt es sich um einen männlichen Pottwal von etwa 15m Länge. Er liegt in der Bucht Beruvik auf der Halbinsel Snæfellsnes direkt am Ufer am Ende einer kleinen Stichstraße (Beschilderung Berudalur), die von der Straße 574 abzweigt. Vermutlich war der Wal bereits tot, als er ans Ufer gespült wurde. Das Tier hat auch Begehrlichkeiten geweckt: in einer Nacht- und Nebelaktion hat ein bisher Unbekannter mit einer Säge einen großen Teil des Unterkiefers abgeschnitten und mitgenommen, vermutlich um an die 30-50 Zähne des Pottwals zu gelangen. Sie werden als Walelfenbein zu Preisen von ca. 100 Euro gehandelt.

Kanadischer Dollar als Währung? (23.3.12)

Wie "Financial Times Deutschland" kürzlich berichtete, wird in Island darüber diskutiert, die isländische Krone abzuschaffen und eine neue Währung einzuführen. Der Chef der Opposition im Parlament, David Gunnlaugsson, hat den kanadischen Doller vorgeschlagen und kann dabei auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung zählen. Laut einer Umfrage würden fast 70% der Isländer der Einführung des Kanadischen Dollars als Währung zustimmen. Die Regierungschefin Johanna Sigurdardottir meinte dazu: "Wir können die währungspolitische Souveränität unseres Landes aufgeben, indem wir eine andere Währung übernehmen oder der EU beitreten."
Der Kanadische Doller wurde in die Diskussion gebracht, weil Kanada trotz Wirtschaftskrise insgesamt gut aufgestellt ist, das Land zu den G10-Staaten gehört und nicht zuletzt, weil Kanada ein ausnehmend gutes Image in Island hat.

Frühzeitige Rückzahlung von Schulden (16.3.12)

Am heutigen Freitag kündigte die isländische Regierung überraschend an, Rettungskredite in Höhe von rund 700 Millionen Euro noch im März zurückzuzahlen. Die Kredite waren Island nach dem Zusammenbruch der großen Banken im Jahr 2008 vom Internationalen Währungsfonds und den skandinavischen Staaten gewährt worden. Ursprünglich sollte mit der Rückzahlung erst in den nächsten Jahren begonnen werden, aber aufgrund des beim Finanzministerium und der Zentralbank vorhandenen Kapitals soll vorzeitig damit begonnen werden. Damit möchte die Regierung auch deutlich machen, wie ernst es den Isländern mit einer möglichst schnellen Bewältigung der Krise ist. Der IWF erhält 330 Millionen Euro, die skandinavischen Länder 360 Millionen Euro. Knapp ein Fünftel der Krisenschulden ist damit beglichen.

Haft für Premierminister? (9.3.12)

Geir Haarde, der frühere isländische Premierminister, muss sich seit Montag vor einem Sondergericht verantworten. Das Verfahren soll klären, ob Haarde eine Mitverantwortung am Zusammenbruch des isländischen Bankensystems trägt. Der ehemalige Regierungschef ist bisher der einzige Politiker Islands, der sich für die Finanzkrise vor Gericht verantworten muss und weist alle Vorwürfe energisch zurück. Die Anklage wirft ihm vor, er habe versäumt, rechtzeitig vor dem Zusammenbruch der Banken politisch einzugreifen. Die Banken hatten bis zum Jahr 2008 Schulden angehäuft, die etwa dem zehnfachen Bruttoinlandsprodukt Islands entsprachen und viele Isländer verloren in Folge der Krise ihre gesamten Ersparnisse. Eine Staatspleite konnte nur mit Hilfe von Krediten des Internationalen Währungsfonds und der anderen skandinavischen Staaten verhindert werden. Der Prozess gegen Haarde soll am 15. März zu Ende gehen, es ist allerdings noch nicht klar, wann das Urteil verkündet wird.

Erdbebenschäden im Hauptstadtgebiet (1.3.12)

Kurz nach Mitternacht erschütterten zwei Erdbeben das isländische Hauptstadtgebiet. Das erste Beben erreichte eine Stärke von 3,7 auf der Richterskale, das zweite Beben sogar eine Stärke von 4,2. In Folge des Bebens gingen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger bei den Behörden ein und Mitarbeiter des Meteorologischen Instituts wurden noch während der Nacht zum Dienst gerufen. In den Morgenstunden wurden zahlreiche weitere schwächere Beben registriert. Aus Hafnarfjördur liegen erste Berichte über Schäden an Gebäuden vor, es wird von Rissen in Wänden gesprochen.

Inflation in Island leicht gesunken (24.2.12)

Im Januar lag die Inflationsrate in Island bei 6.3%, im Dezember hatte sie noch 6,5% betragen. Dies war der höchste Wert seit Mai 2010. Für die Preissteigerung im Januar werden hauptsächlich 2 Faktoren verantwortlich gemacht. Zum Einen ging der Winterschlussverkauf zu Ende, zum Anderen stiegen die Preise für Diesel und Benzin um gut 3%. Weitere deutliche Preissteigerungen waren für Schuhe und Kleidung (+5,3%) sowie Möbel (+3,2%) zu verzeichnen.

Havarie glimpflich abgelaufen (17.2.12)

In der Nacht vom 15. auf 16. Februar fiel beim Containerschiff Brúarfoss die Hauptmaschine aus. Das Schiff der Reederei Eimskip war gerade nördlich der Halbinsel Reykjanes unterwegs und trieb auf Garðskagi, den nördlichsten Punkt der Halbinsel, zu. Starker Westwind und bis zu 7 Meter hohe Wellen verschärften die Situation dramatisch. Von der Küstenwache wurde der Trawler Höfrungur, der sich in unmitttelbarer Nähe befand, um Hilfe gebeten. Auch ein Schiff der Küstenwache, das auf der anderen Seite der Halbinsel Reykjanes unterwegs war, nahm mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf den Havaristen. Der Helikopter der Küstenwache wurde in der Ortschaft Sandgerði in Bereitschaft gehalten. Eine Seemeile vor der Küste gelang es der Crew der Brúarfoss, die Maschine wieder zu starten. Inzwischen ist das Schiff in Begleitung des Küstenwachschiffes Ægir auf dem Weg zu den Westmännerinseln, wo die Maschine repariert werden soll.

Steigende Langzeitarbeitslosigkeit (11.2.12)

Wie eine aktuelle Statistik zeigt, nimmt die Anzahl der Langzeitarbeitslosen in Island zu. Im vergangenen Jahr waren rund 3.400 Menschen bis zu 12 Monate ohne Arbeit, dies entspricht einem Anteil von 26,5% aller Arbeitslosen. Im Vorjahr waren es nur 20,3%. Im Jahr 2011 waren 12.700 Isländer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, dies entspricht einer Quote von 7,1% und somit deutlich weniger, als noch im Jahr 2010 (7,6%). Auffällig ist dabei, dass die Arbeitslosenquote im Hauptstadtgebiet mit 9,6% am höchsten war, in den ländlichen Gebieten lag sie mit 5% deutlich niedriger.

Wetterkapriolen und deren Auswirkungen (4.2.12)

Nach einer extrem langen Kälteperiode, die von Ende November bis Mitte Januar dauerte, ist es in Island derzeit deutlich wärmer, als in Deutschland. Die Tagestemperaturen liegen mit 5°C bis 8°C deutlich im Plusbereich. Starke Regenfälle sorgten seit Mitte Januar für ein rasches Abschmelzen der Schneedecke und führten nicht nur zu hohen Wasserständen in vielen Flüssen, sondern auch zu überfluteten Kellern und Straßen in vielen Orten. Auch in Reykjavik war die Feuerwehr an manchen Tagen im Dauereinsatz.
Im Fluß Stóra Laxá in Südisland führte ein hoher Wasserstand im Zusammenspiel mit großen Eisstücken zum Einsturz der markanten Felsnadel Iðuklettur. Der starke Regen löste auch mehrere Erdrutsche und Schlammlawinen aus. So musste im Südosten des Landes die Ringstraße einige Stunden wegen einer mehrere Meter hohen Schlammlawine gesperrt werden. Auch für die nächsten Tage werden Temperaturen über Null Grad und teils ergiebige Niederschläge erwartet.

Bombenalarm in Reykjavik (31.1.12)

Im Stadtzentrum von Reykjavik wurde heute vormittag nahe des Amtssitzes des Premierministers ein verdächtiges Objekt gefunden. Die Bombenspezialisten der Polizei und der Küstenwache untersuchten den Fund und ordneten eine weiträumige Sperrung der Innenstadt an. Gegen 10.30 Uhr konnte ein Spezialroboter die Bombe - denn um eine solche handelte es sich - unschädlich machen. Wie sich allerdings danach bei einer eingehenden Untersuchung zeigte, befand sich kein Sprengstoff in der Bombe. Die Polizei machte zunächst keine näheren Angaben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu stören. Allerdings wurde bekannt gegeben, dass Überwachungskameras den mutmaßlichen Bombenleger aufgenommen haben. Die Fahnung nach dem Unbekannten läuft auf Hochtouren.

Lachszucht in Ostisland geplant (21.1.12)

Im ostisländischen Fáskrúðsfjörður soll eine neue Lachszuchtanlage entstehen. Die Firma Laxar fiskeldi plant eine Anlage mit einer Jahresproduktion von 4.000 Tonnen Lachs. Von der gleichen Firma liegt den Behörden bereits ein Antrag für eine Zuchtstation mit einer Jahresproduktion von 6.000 Tonnen vor, die im benachbarten Reyðarfjörður entstehen soll. Derzeit prüfen die zuständigen Behörden die Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt und die Umwelt.

Bevölkerung gewachsen (14.1.12)

In Island lebten Ende des Jahres 2011 319.360 Menschen (160.360 Männer, 149.200 Frauen) und damit 470 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt lebten 20.930 ausländische Bürger ind Island, das Hauptstadtgebiet hatte 203.570 Einwohner. Im vierten Quartal wurden 1.020 Geburten und 500 Sterbefälle verzeichnet.
370 Isländer wanderten im letzten Quartal des Jahres 2011 nach Norwegen, Schweden oder Dänemark aus, 210 Polen kehrten in ihr Heimatland zurück. Gleichzeitig kehrten 450 Isländer aus den skandinavischen Ländern in ihre Heimt zurück, auch 260 Polen kamen nach Island.