Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
Nachrichten Archiv 2013
Im Nachrichten Archiv 2013 finden Sie aktuelle Nachrichten aus Island aus dem Jahr 2013.
Walfang wird in Island fortgesetzt (20.12.13)
In Island ist die Fangquote für Wale neu festgelegt worden. Im kommenden Jahr dürfen demnach 229 Zwergwale geschossen werden, die Quote für das Jahr 2013 war auf 216 Tire festgelegt. Für Finnwale liegt die Quote unverändert bei 154 Tieren. Im laufenden Jahr wurde die Fangquote nicht ausgenutzt. Insgesamt wurden während der Fangsaison 134 Finnwale und 38 Zwergwale erlegt. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in Island. Dabei gaben 75% der Isländer an, nie Walfleisch zu essen, nur 3% der Befragten zählen zu den regelmäßigen Konsumenten und essen mindestens sechsmal pro Jahr Walfleisch.
Banker zu Gefängnisstrafen verurteilt (13.12.13)
Am gestrigen Donnerstag hat das Bezirksgericht Reykjavik die bisher höchsten Strafen für Wirtschaftskriminalität in der isländischen Geschichte verhängt. Vier ehemalige Mehrheitseigner und Manager der Kaupþing Bank waren der Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem Kauf von 5% der Bankanteile durch Sheik Mohammed Bin Khalifa Al-Thani kurz vor dem Zusammenbrauch der Bank im Herbst 2008 angeklagt. Hreiðar Már Sigurðsson, ehemaliger Direktor der Bank, wurde für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis geschickt. Der frühere Chef des Aufsichtsrats Sigurður Einarsson wurde zu fünf Jahren Gefängnis veruteilt, einer der größten Anteilseigner, Ólafur Ólafsson, zu dreieinhalb Jahren. Der ehemalige Direktor von Kaupthing Luxemburg, Magnús Guðmundsson, muss eine Haftstrafe von drei Jahren verbüßen.
Rekordverbrauch bei Heißwasser (07.12.13)
Aufgrund einer Kältewelle erreichte der Heißwasserverbrauch in Reykjavik Anfang der Woche Rekordwerte. Pro Stunde wurden bis zu 16.000 Kubikmeter heißes Wasser in das Fernheizungssystem eingespeist. Der größte Teil des Wassers wurde zum Beheizen von Gebäuden genutzt, nur etwa 10% für andere Zwecke wie z.B. die Freibäder in der Stadt. Der normale Verbrauch um diese Jahreszeit liegt bei etwa 10.000 Kubikmetern pro Stunde.
Eisheimat - Filmpremiere am 4. Dezember in Köln (04.12.13)
1949 - Deutschland nach dem Krieg - ohne Perspektive für junge Frauen und ein Land, in dem die Männer fehlen. Da schaltet der isländische Bauernverband eine Annonce in den Zeitungen Norddeutschlands: „Landarbeiterinnen aus Deutschland gesucht“. 238 junge Frauen verlassen Deutschland und schiffen auf eine für sie völlig unbekannte Insel im Nordatlantik ein. Island erlebt dabei die erste große Masseneinwanderung. Jede der Frauen hatte ihre ganz persönlichen Gründe, die zerstörte Heimat in Deutschland zu verlassen und in der Abgeschiedenheit der Vulkaninsel zu bleiben.
Der Film erzählt die Geschichte von sechs mutigen Frauen, die sich heute weit über 80-jährig noch einmal erinnern. Es ist der letzte Blick auf eine Zeit voller Entbehrungen, vom Verlust im doppelten Sinne, von der Heimat in Deutschland und der Heimat in der Fremde. Sie reflektieren und ziehen Bilanz: warmherzig, offen und versöhnlich.
Die Premiere findet am heutgen Mittwoch um 19:30 Uhr im Filmforum NRW im Museum Ludwig in Köln statt. Im Anschluß an die Filmvorführung ist ein Gespräch miit der Regisseurin Heike Fink und einer der Protagonistinnen, Ursúla Gudmundsson, geplant.
Weitere Termine sind für Donnerstag 5.12. um 18:00 Uhr in Frankfurt/Main im Mal Sehn Kino und für Freitag 6.12. um 15:00 Uhr in Wuppertal im Cinemaxx vorgesehen. Ebenfalls am 6.12. findet um 18:00 Uhr im Berliner fsk Kino eine Sondervorführung mit anschließendem Gespräch mit dem isländischen Botschafter Gunnar Snorri Gunnarsson, der Kamerafrau Brigit Gudjonsdottir und dem Kameramann Marcel Reategui statt. Weitere Termine unter www.mindjazzpictures.de/termine.html
Vodafone Island gehacked (30.11.13)
Die Internetseite von Vodafone Island wurde an diesem Wochenende gehacked und rund 30.000 Passwörter sowie 80.000 Textnachrichten (SMS) fielen den Hackern in die Hände. Auch auf andere persönliche Daten wie Adressen hatten die Hacker Zugriff. Die Angelegenheit ist insbesondere deshalb brisant, weil die Täter auch Zugriff auf Nachrichten von Politikern mit vertraulichen Inhalten hatten. Vodafone hat alle Kunden aufgefordert, Kennworte umgehend auch für andere Internetseiten zu ändern, wenn sie mit den Vodafone-Kennworten identisch sind. Wer hinter dem Hackangriff steckt, ist derzeit noch nicht bekannt.
Heringe in Westisland angekommen (22.11.13)
Im Herbst kommen regelmäßig große Heringsschwärme in die westlichen Fjorde Islands. Wie Fischer heute berichteten, sind riesige Schwärme auch wieder in den Kolgrafafjörður geschwommen. Dort waren Ende vergangenen Jahres und Anfang diesen Jahres rund 50.000 Tonnen Hering verendet, vermutlich wegen Sauerstoffmangel im Wasser. Die Reinigung der Uferbereiche kostete den Staat rund 200.000 EUR und schon im Frühherbst wurden von örtlichen Politikern Bedenken laut, auch in diesem Jahr könnte es wieder zu einem Massensterben von Hering im Fjord kommen. Sie hatten gefordert, den Zugang zum Fjord durch große Steine zu blockieren. Dafür wäre allerdings eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, die so kurzfristig nicht durchgeführt werden konnte. Nun bleibt abzuwarten, ob es auch in diesem Winter wieder zum großen Fischsterben kommt.
Zahl der Touristen steigt weiter (15.11.13)
Die Zahl der Touristen in Island steigt weiter deutlich an. Wie die Firma Isavia, Betreiber des Flughafens Keflavik, berichtete, wurden in den ersten 10 Monaten des Jahres 2013 über 2,4 Millionen Passagiere abgefertigt. In den ersten 10 Monaten des Vorjahres lagt die Zahl bei 2 Millionen. Insgesamt wurden im laufenden Jahr schon 30.000 mehr Fluggäste abgefertigt, als im gesamten Jahr 2012. Isavia rechnet bis zum Jahresende mit etwa 2,7 Millionen Passagieren, dies würde einer Zunahme von etwa 15% entsprechen.
Eintritt am Geysir (01.11.13)
Die Landbesitzer im Geysirgebiet haben angekündigt, ab 2014 eine Eintrittsgebühr zu erheben. Die Einnahmen sollen zur Verbesserung der Infrastruktur verwendet werden, über die Höhe des geplanten Eintrittsgeldes gibt es noch keine Informationen.
Die Tourismusministerin Ragnheiður Elín Árnadóttir hat sich gegen eine solche Gebühr ausgesprochen. Sie favorisiert einen Naturpass, der für alle Sehenswürdigkeiten in der isländischen Natur gültig ist. Da rund ein Drittel der Fläche im Geysirgebiet in öffentlicher Hand ist, wird sich eine Eintrittsgebühr gegen den Willen der Ministerin wahrscheinlich nicht durchsetzen lassen.
In einer aktuellen Umfrage haben sich 70% der befragten Isländer für eine Eintrittsgebühr ausgesprochen und seit dem Wahlkampf im Frühjahr diesen Jahres rechnet mann allgemein mit der Einführung eines Naturpasses oder eines Eintrittsgeldes.
Island im Zeichen des Nordlichts (15.10.13)
Ein ungewöhnlich hohe Nordlichtaktivität wurde gestern über Reykjavik registriert. Trotz der hellen Lichter der Stadt war das Schauspiel am nächtlichen Himmel deutlich zu sehen. Auch für die kommenden Tage wird Nordlichtaktivität erwartet und die Bewölkung soll zurückgehen. Für den heutigen Abend hat die Stadtverwaltung angekündigt, in einigen Stadtteilen die Beleuchtung zwischen 21:30 Uhr und 22:00 Uhr auszuschalten, um ohne "Lichtverschmutzung" eine bessere Sicht auf das Polarlicht zu ermöglichen.
Im Norden Islands haben Wissenschaftler des Polar Research Institute of China unterdessen damit begonnen, eine Polarlicht-Forschungsstation aufzubauen. Mit speziellen Kameras soll die Nordlichtaktivität beobachtet werden, außerdem sind Messungen des Erdmagnetfeldes geplant.
Verschiedene Veranstalter bieten von Reykjavik aus im Winterhalbjahr Nordlichtbeobachtungstouren an. Neben abendlichen Busfahrten in die nähere Umgebung von Reykjavik, wo die Lichter der Stadt bei der Beobachtung nicht mehr stören, werden auch längere Exkursionen angeboten, z.B. Nordlichtbeobachtung vom Plateau des Gletschers Langjökull aus. Buchungen sind z.B. unter www.islandaktiv möglich.
Winter zeigt weiter die Zähne (11.10.13)
Der frühe Winter in Island zeigt weiter seine Zähne. Dies bekamen am Dienstag fast 300 Touristen zu spüren, die mit der Fähre Norröna nach Seydisfjördur gekommen waren und von dort aus einen Tagesausflug unternahmen. Tagsüber sanken allerdings die Temperaturen und so hatte sich bis zum Nachmittag im Paßbereich Fjarðarheiði eine Eisdecke auf der Fahrbahn gebildet - trotz Winterreifen ein unüberwindbares Hindernis für die Busse. In einem Großeinsatz der Rettungsmannschaften wurden die Touristen mit kleineren und wintersicher ausgestatteten Fahrzeugen über den Paß gebracht und konnten ihre Reise mit der Norröna am Mittwoch fortsetzen.
Doch nicht nur Touristen wurden in den letzten Wochen wiederholt vom frühen Wintereinbrauch überrascht. Auch in Reykjavik kam es am Dienstag zu erheblichen Behinderungen, weil über Nacht bis zu 15cm Neuschnee gefallen waren. Eine Winterreifenpflicht besteht in Island erst ab Ende Oktober und so blieben viele Fahrzeuge auf schneebedeckten Straßen liegen.
Erdbebenserie in Nordisland (03.10.13)
Am 25. September begann in der Tjörnes Bruchzone im Nordosten Islands eine Erdbebenserie, die weiterhin andauert. Inzwischen wurden mehere hundert Erdbeben registriert, einige erreichten eine Särke von mehr als 3 auf der Richterskala. Das bisher stärkste Beben (3,8) der aktuellen Serie ereignete sich am Mittwoch Abend. Die Epizentren der Beben liegen in einem eng begrenzten Gebiet in einer Tiefe zwischen 9km und 13km. Fachleute vermuten, dass die Bebenserie durch Magmabewegungen verursacht werden könnte, dies ist aber nicht durch weitere Daten belegt. Bebenserien sind in diesem tektonisch aktiven Gebiet nicht ungewöhnlich.
Hotelpreise in Reykjavik stark gestiegen (24.09.13)
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 sind die Preise für Hotelzimmer weltweit im Schnitt um 2% gestiegen. Damit liegen sie wieder auf dem Niveau des Jahres 2006, nachdem sie während der Wirtschaftskrise deutlich gesunken waren. Die von hotels.com veröffentlichten Zahlen weisen für Island einige interessante Fakten auf. Reykjavik hatte mit 26% Preissteigerung gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 die größte Teuerungsrate weltweit. Fachleute sehen dies als einen von vielen Indikatoren für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Island. Wie hotels.com weiter ausführte, kostete ein Hotelzimmer in Reykjavik vor der Wirtschaftskrise im Schnitt 103 Euro, am Höhepunkt der Wirtschaftskrise lag der Durchschnittspreis bei 89 Euro. Aktuell zahlt man in Reykjavik für ein Zimmer pro Nacht im Schnitt 128 Euro.
Sturm fegt tagelang über Island (17.09.13)
Seit inzwischen 3 Tagen werden Teile Islands von einem heftigen Sturm heimgesucht. Das Unwetter mit heftigen Regenfällen, Blizzards und Sandstürmen hat bereits zu erheblichen Schäden geführt. Insbesondere für einige Touristen gab es ein böses Erwachen. Sturmschäden an Leihwagen sind nicht durch eine Versicherung abgedeckt und es sind mindestens 10 Schadensfälle bekannt. In einem Fall beläuft sich der Schaden am Fahrzeug auf mehr als 6.000 Euro. Südlich des Gletschers Vatnajökull war der Sturm so heftig, dass Steine und Sand mitgerissen wurden und sowohl der Fahrzeuglack als auch zahlreiche Fensterscheiben beschädigt wurden. Mehr als 70 Reisende mussten wegen gebrochener Scheiben und vom Wind beschädigter Fahrzeugtüren die Nacht in Notunterkünften verbringen. Im Norden Islands fegte der Sturm einige Fahrzeuge von der Straße, heftige Schneefälle und Schneeverwehungen machten Straßen unpassierbar. Die Ringstraße war zwischen dem Mückensee und Ostisland mehrere Stunden gesperrt. In allen Landesteilen kam es auch zu Schäden an Gebäuden, zahlreiche Dächer wurden abgedeckt. Wegen vereister Stromleitungen kam es in Nordisland zu mehrstündigen Stromausfällen. Im Jökuldalur in Ostisland werden nach dem Blizzard mehrere hundert Schafe vermisst.
Für Mittwoch wird ein Nachlassen der extremen Wetterverhältnisse erwartet.
Gletscherlauf an der Skaftá? (03.09.13)
Der westliche Teil des Gletschers Vatnajökull steht seit rund drei Wochen unter intensiver Beobachtung durch Wissenschaftler. Wie bereits berichtet, hat sich im Gebiet Skaftárkatlar eine große Menge Schmelzwasser unter dem Gletscher angesammelt. Nun deuten verschiedene Anzeichen darauf hin, dass der erwartete Gletscherlauf unmittelbar bevorsteht oder bereits begonnen hat. So wurden in den letzten Stunden in dem Gebiet minimale Erderschütterungen registriert, die möglicherweise durch Bewegungen des Wassers oder des Gletschereises verursacht werden. Das Meteorologische Institut überwacht sowohl den Wasserstand im Fluß Skaftá, als auch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers im Fluß.
Unwetterwarnung für Island (28.08.13)
Der isländische Zivilschutz hat eine Unwetterwarnung für die kommenden Tage veröffentlicht. Wie die Behörden mitteilten, wird für Freitag ein ähnlich extremer und noch früherer Wintereinbruch erwartet, als im September 2012. Das Meteorologische Institut rechnet mit Sturm in Orkanstärke, extremen Niederschlägen sowie Schnefällen und Schneeverwehungen in Höhen von mehr als 200m. Betroffen sein wird vor allem der Nordwesten Islands sowie das Hochland. Touristen wurden vor Reisen in diese Regionen gewarnt und alle Reisenden im Hochland wurden aufgefordert, die Gegend schnellstmöglich zu verlassen. Morgen soll über ein spezielles SMS-System eine Kurznachricht mit einer entsprechenden Aufforderung an alle Mobiltelefone gesendet werden, die derzeit über Stationen in den betroffenen Gebieten im Mobilfunknetz registriert sind. Das Straßenbauamt rechnet damit, dass die meisten Hochlandstrecken ab Freitag nicht mehr passierbar sind. Auch die Landwirte im Norden Islands versuchen Vorbereitungen zu treffen. Im September 2012 fielen über 10.000 Schafe dem plötzlichen Wintereinbruch zum Opfer, in diesem Jahr soll ein Notabtrieb von den Hochweiden das Schlimmste verhindern.
Gletscherlauf am Hofsjökull (23.08.13)
Das Icelandic Meteorological Office (IMO) berichtet von einem kleinen Gletscherlauf am Hofsjökull. Betroffen ist der Fluß Jökulsá Vestri, der im Skagarfjörður ins Meer mündet. Nachdem ein Veranstalter von River Rafting Touren die Behörden auf einen starken Schwefelgeruch des Wassers und eine geänderte Wasserfärbung aufmerksam gemacht hatte, gingen Experten des IMO den Hinweisen nach. Zwar konnte keine deutliche Zunahme der Wassermenge im Fluß gemessen werden, hohe Schwefelwasserstoffwerte und eine deutlich erhöhte elektrische Leitfähigkeit des Wasser deuten aber auf verstärkte thermische Aktivität unter dem Gletscher hin. Da keine Erdbeben registriert wurden, geht man allerdings nicht von einer Eruption unter dem Gletscher aus. Der isländische Zivilschutz warnte aufgrund der hohen Schwefelwasserstoffwerte davor, sich dem Ursprung der Jökulsá Vestri am Gletscher zu nähern.
Gletscherlauf am Kverkfjöll (17.08.13)
Wie das Meteorologische Institut Islands mitteilte, kam es im Gebiet des Kverkfjöll am nördlichen Rand des Vatnajökull zu einem Gletscherlauf, der am 15. August begann. Es handelt sich nur um einen kleineren Gletscherlauf und man rechnet nicht mit mehr Wasser, als an einem warmen Sommertag. Trotzdem wurde eine kleine Fußgängerbrücke, die den Fluß Volga überspannte, weggespült. Da der Wasserstand im natürlichen Staubecken von Gengissig deutlich gesunken ist und sich dadurch der Druck im Bereich der heißen Quellen vermindert hat, kam es dort zu einigen Dampfexplosionen. Der isländische Zivilschutz warnt vor möglichen weiteren Explosionen und rät von Wanderungen in der Umgebung dringen ab. Bilder gibt es auf der Facebookseite des Zivilschutzes.
Eisberge auf dem Weg nach Island (16.08.13)
Zwei auf Island zutreibende Eisberge wurden von der Besatzung eines Trawlers etwa 40 Seemeilen nördlich der Halbinsel Skagi gesichtet. Die beiden Eisberge treiben mit einer Geschwindigkeit von rund 1 Knoten auf die Küste zu. Der kleinere der beiden Eisberge hat einen Durchmesser von etwa 40 - 50 Metern, der größere erhebt sich über 10 Meter aus dem Meer und hat einen Durchmesser von etwa 300 Metern. Da nur etwa 10% des Eisberges aus dem Wasser ragen dürfte er einen Tiefgang von fast 100 Metern haben. Ob sich auf den Eisbergen auch Eisbären aufhalten, ist nicht bekannt. Bereits vor einigen Tagen wurde vor Hornstrandir ein Eisberg gesichtet, der einen Durchmesser von etwa 70 Metern hat.
Flutwelle in Südisland erwartet (09.08.13)
Große Mengen Wasser haben sich im Skaftárkatlar im westlichen Teile des Gletschers Vatnajökull angesammelt. Behörden rechnen deshalb in nächster Zeit mit einer Flutwelle. Die Skaftárkatlar sind zwei subglaziale Seen, die sich immer wieder mit Schmelzwasser füllen und regelmäßig zu Überflutungen führen. Wie der Geophysiker Bergur Einarsson vom Meteorologischen Institut Islands mitteilte, liegt die letzte vom östlichen See verursachte Flut bereits ungewöhnlich lange zurück. Während der westliche See im letzten Jahr zu einer Flut führte, liegt die letzte Flutwelle des östlichen Sees bereits drei Jahre zurück. Ausgelöst werden die Flutwellen letztlich durch geothermale Aktivität, die einen Weg für das gestaute Wasser freischmelzen kann. Bei den Gletscherläufen der Skaftárkatlar werden über den Fluß Skaftá zwischen 1.000 und 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgeführt, in seltenen Fällen kann es zur Überflutung von Straßen kommen.
S&P senkt Rating für Island (27.07.13)
Die Ratingagentur Standard & Poor´s hat die Kreditwürdigkeit Islands von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Damit reagierte S&P auf die Pläne der neuen isländischen Regierung, einen Schuldenschnitt für die Staatsschulden durchzuführen. Die Agentur hält dies für ein erhebliches Risiko, das die Wirtschaft Islands negativ beeinflussen könnte. Island ist nun von S&P mit BBB bewertet. Als Begründung wurde auch angeführt, die aktuelle Entscheidung lasse erwarten, dass die zukünftige Finanzpolitik der Regierung nur schwer einzuschätzen und vorherzusagen sei.
Arbeitslosenquote weiter gesunken (19.07.13)
Die Wirtschaft Islands scheint weiter auf dem Weg nach oben zu sein. Nach der aktuellen Statistik liegt die Arbeitslosenquote nur noch bei 3,9% und damit so niedrig wie seit November 2008 nicht mehr. Gegenüber Mai 2013 wurde ein Rückgang um 0,4% registriert, im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 0,9%.
Walfleisch zurück nach Island geschickt (12.07.13)
Der Protest von Greenpeace gegen den Walfang in Island hat nun unangenehme Folgen für das Logistikunternehmen Samskip. Greenpeace hatte am 5. Juli im Hamburger Hafen darauf aufmerksam gemacht, dass an Bord des Containerschiffes Cosco Pride Walfleisch via Hamburg nach Asien transportiert werden sollte. Nach einer ersten Kontrolle der Frachtpapiere untersagten die deutschen Behörden den Weitertransport, die sechs Container wurden von der Cosco Pride geladen. Wie eine anschließende genaue Prüfung der Unterlagen zeigte, war das Walfleisch in einem Teil der Papiere korrekt deklariert, teilweise aber als gefrorener Fisch. Von Seite der Behörden wurde der Weitertransport trotzdem erlaubt, die Reederei Evergreen (Coso Pride) verweigerte allerdings wegen der Falschdeklaration den Transport. Samskip muss die Container nun auf eigene Kosten nach Island zurück transportieren. Inzwischen hat Samskip auch angekündigt, den Transport zukünftig nicht mehr zu übernehmen, da die Niederlande zukünftig verbieten, ihre Häfen als Umschlagplatz für Walfleisch zu nutzen.
Geothermie nicht unerschöpflich (05.07.13)
Bjarni Bjarnason, Geschäftsführer von Orkuveita Reykjavíkur (Stadtwerke Reykjavik) kündigte im Rahmen eines Treffens mit Abgeordneten des isländischen Parlaments an, dass für den langfristig sicheren Betrieb des Geothermalkraftwerkes Hellisheidi weitere Bohrlöcher erschlossen werden müssen. Ältere Planungen sahen bisher vor, bereits vorhandene Bohrlöcher im Gebiet von Hverahlíð (Vulkan Hengill) für ein neues Kraftwerk zu nutzen. Da aber die Leistung des Kraftwerks Hellisheidi seit Ende 2012 von 303 MW auf 276 MW gesunken ist, sollen die Bohrlöcher bei Hverahlíð nun mit dem Kraftwerk Hellisheidi verbunden werden. Der Bau eines weiteren Kraftwerks ist nicht mehr geplant, da Geowissenschaftler mit einem weiteren Rückgang der Leistung um etwa 6 MW jährlich rechnen. Als Grund vermuten die Wissenschaftler die Entnahme zu großer Dampfmengen aus den Bohrlöchern. Zwar sei im Untergrund weiterhin ausreichend Wärme vorhanden, es fehle aber durch die Entnahme von großen Mengen Dampf aus den Bohrlöchern die Feuchtigkeit in den heißen Gesteinsschichten, die als Wärmeträger dient. Versuche, Wasser in die heißen Gesteinsschichten zurück zu führen erwiesen sich nur als mäßig erfolgreich und führten in dem Gebiet zu zehlreichen leichten Erdbeben. Im Vergleich zu anderen Geothermalkraftwerken wurde das Kraftwerk Hellisheidi relativ schnell auf maximale Leistung hochgefahren. Dies könnte ein Grund für die Probleme sein, da bei älteren Kraftwerken, deren Kapazität deutlich langsamer gesteigert wurde, eine derart schneller Leistungsverlust nicht beobachtet wurde.
Naturschutzgebiet vergrößert (22.06.13)
Der neue isländische Umweltminister Sigurður Ingi Jóhannsson hat das Naturschutzgebiet Þjórsárver im zentralen Hochland auf eine Gesamtfläche von 1.563 Quadratkilometer erweitert. Ziel ist der großflächige und systematische Schutz der Vegetation und des gesamten Ökosystems in diesem Gebiet. Es ist eines der weltweit wichtigsten Brutgebiete der Kurzschnabelgans. Außergewöhnlich ist auch die Vegetation, die sich bis in eine Höhe von 600m über dem Meeresspeigel ausdehnt. Das Schutzgebiet liegt zwischen dem Gletscher Hofsjökull und dem Sprengisandurgebiet.
Neue Regierung im Amt (23.05.13)
Die neue isländische Regierung unter Ministerpräsident Sigmundur Davíð Gunnlaugsson hat heute Nachmittag die Amtsgeschäfte von der Vorgängerregierung unter Jóhanna Sigurðardóttir übernommen. Mit dem Regierungswechsel werden auch verschiedene Bereiche der isländischen Politik neu ausgerichtet. So soll es vor der Fortsetzung der Beitrittsverhandlungen mit der EU in Island eine Volksabstimmung geben, nach aktuellen Umfragen würde sich eine knappe Mehrheit für die Fortsetzung der Verhandlungen finden. Weitere Schwerpunkte der Regierungsarbeit sollen u.a. eine Vereinfachung des Steuersystems, eine Verbesserung der Fischereiaufsicht und die Bekämpfung der Landflucht sein. Auch die Nutzung natürlicher Resourcen wie Öl und Gas in den isländischen Hoheitsgewässern soll mehr in den Fokus rücken. Die Ausarbeitung einer neuen Verfassung für Island soll fortgesetzt werden.
Die neue Regierung kann im Parlament auf eine breite Mehrheit an Stimmen aus einer Koalition der Fortschrittspartei und der Unabhängigkeitspartei setzen. Die Fortschritsspartei stellt neben dem Ministerpräsidenten auch den Außenminister (Gunnar Bragi Sveinsson), die Sozialministerin (Eygló Harðardóttir) und den Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Fischerei (Sigurður Ingi Sveinsson). Die Unabhängigkeitspartei besetzt das Finanz- und Wirtschaftsministerium (Bjarni Benediktsson), das Innenministerium (Hanna Birna Kristjánsdóttir), das Gesundheitsministerium (Kristján Þór Júlíusson), das Kultusministerium (Illugi Gunnarsson) und das Ministerium für Industrie und Handel (Ragnheiður Elín Árnadóttir).
Blue Lagoon Produkte nur noch kurze Zeit in Deutschland lieferbar (17.05.13)
Die Kosmetikprodukte der Blue Lagoon sind in Deutschland nur noch kurze Zeit lieferbar. Wie Blue Lagoon Iceland mitteilte, soll der Verkauf von Blue Lagoon Produkten zukünftig über die Blue Lagoon Shops in Island sowie über den eigenen Onlineshop von Blue Lagoon Iceland erfolgen. Händler und Kosmetikstudios außerhalb Islands werden ab sofort nicht mehr beliefert und verkaufen deshalb nur noch vorhandene Lagerbestände.
Im englischsprachigen Onlineshop von Blue Lagoon Iceland haben viele der Produkte einen höheren Verkaufspreis, als in den verschiedenen Onlineshops, die in Deutschland die Ware bisher verkauft haben. Zukünftig werden sich die Endkunden soweit notwendig selbst um die Zollabwicklung kümmern müssen, auch die Versandkosten werden für die Kunden deutlich höher.
In letzter Zeit gab es auch Kritik an den Kosmetikprodukten, die als Naturkosmetik ("Natural Skin Care Products") angeboten werden. Manche Produkte der Blue Lagoon enthalten Mineralölbestandteile wie Paraffin. Oft wird Paraffin als natürliches Öl deklariert, es handelt sich dabei aber um eine Mischung diverser Kohlenwasserstoffe, die aus Erdöl gewonnen werden.
In den letzten Jahren wurden in Island auch einige neue Firmen gegründet, die Naturkosmetik ohne Mineralölbestandteile herstellen, so z.B. Sóley Organics und Villimey. Aufgrund der hervorragenden Qualität haben sich die Icelandair Hotels entschieden, die Produkte von Sóley Organics den Gästen in den Bädern der Hotelzimmer zur Verfügung zu stellen. Auch die Fluglinie Icelandair stellt den Gästen der Saga Class Pflegeprodukte von Sóley Organics zur Verfügung. In Deutschland ist die Naturkosmetik von Sóley Organics seit knapp einem Jahr erhältlich, Villimeyprodukte sind ab Sommer 2013 ebenfalls in Deutschland erhältlich. Damit stehen für Islandfans echte Alternativen zu den Blue Lagoon Produkten zur Verfügung.
Walfangsaison hat begonnen (10.05.13)
In Island hat die Walfangsaison 2013 begonnen. Am Donnerstag wurde der erste geschossene Zwergwal in Hafnarfjördur zur Weiterverarbeitung angelandet. Wie Steinar Lárusson, ein Besatzungsmitglied des Walfangbootes Hafsteinn mitteilte, wog das Tier rund sieben Tonnen und war neun Meter lang. Voraussichtlich wird die Hafsteinn am Wochenende wieder in See stechen.
Im Juni soll auch der Fang von Finnwalen nach einer zweijährigen Pause wieder aufgenommen werden. Derzeit liegt eines der Fangboote der Firma Hvalur hf in Reykjavik im Dock und wird für die kommende Saison generalüberholt. Hvalur hf hat eine genehmigte jährliche Fangquote von 154 Finnwalen. Vor der zweijährigen Pause wurden im Jahr 2009 insgesamt 125 Finnwale erlegt, im Jahr 2010 waren es 148. Die wirtschaftliche Situation in Japan, dem Hauptabsatzmarkt für Walfleisch, hat sich nach dem Tsunami wieder soweit gebessert, dass Hvalur hf auf die Abnahme größerer Mengen Walfleisch hofft.
Gegen die Wiederaufnahme des Walfangs wurde vom Isländischen Tourismusverband protestiert, auch viele Regierungen und verschiedene Organisationen kritisierten weltweit die Entscheidung Islands.
Blue Lagoon erhöht Preise weiter (01.05.13)
Blue Lagoon Iceland hat eine erneute Erhöhung der Eintrittspreise angekündigt. In der kommenden Hauptsaison wird der Basispreis für den Eintritt bei 40 Euro pro Person liegen. Hintergrund der Preiserhöhung ist der ungebrochene Besucheransturm, der in den vergangenen Monaten wiederholt zu sehr langen Wartezeiten und einer Überlastung der Kapazitäten führte. Durch die Preiserhöhungen hofft man, einen Teil der potentiellen Besucher abzuhalten und so den Andrang insgesamt zu reduzieren. Auch für Gäste, die nicht baden möchten, sondern die Blue Lagoon nur besichtigen möchten, ist zukünftig eine Gebühr von 10 Euro fällig.
Seit einigen Tagen ist auch das neue Online-Buchungssystem auf der Homepage von Blue Lagoon freigeschaltet. Gäste, die ihr Ticket für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit bereits vorab buchen und bezahlen, können den Badebereich direkt betreten und müssen nicht in der Kassenschlange anstehen. Eine Terminverschiebung oder -absage kostet 10 Euro Bearbeitungsgebühr. Erfolgt die Absage 1 - 3 Tage vor dem gebuchten Termin, werden 50% des bezahlten Preises als Stornogebühr einbehalten, erfolgt die Absage weniger als 24 Stunden vor dem gebuchten Termin, wird der gesamte bezahlte Preis einbehalten.
Übrigens, wer sich die 10 Euro "Besichtigungsgebühr" sparen möchte, kann einfach an der öffentlichen Zufahrtstraße zur Blue Lagoon anhalten, dort hat man einen wunderschönen Blick über einen nicht zum Baden freigegebenen Teil der Blauen Lagune.
Parlamentswahl in Island - Regierungswechsel nach Rechts (28.04.13)
Die Isländer haben gestern ein neues Parlament gewählt und inzwischen wurde nach Auszählung aller Stimmmen das Wahlergebnis bekannt gegeben. Von den 193.792 abgegebenen Stimmen entfielen auf die Unabhängigkeitspartei 26,7% (+3%), sie wurde damit stärkste Partei und hat im neuen Parlament 19 Sitze. Platz 2 belegte die Fortschrittspartei mit 24,4% (+9,6%) der Stimmen und ebenfalls 19 Sitzen. Damit erreichten die bisherigen Oppositionsparteien eine Mehrheit und es wird aller Voraussicht nach zu einem Regierungswechsel kommen.
Die Sozialdemokraten erreichten nur noch magere 12,9% (-16,9%) der Stimmen und erhalten zukünftig 9 Sitze im Parlament, die Grünen kamen auf 10,9% (-10,8%) und 7 Sitze. Somit haben die bisherigen Regierungsparteien erdrutschartige Verluste von über 27% erlitten. Zwar hat die Rot-Grüne Regierung das Land erfolgreich aus der Wirtschaftskriese geführt, die dazu ergriffenen Maßnahmen waren aber bei den Wählern offensichtlich mehr als unbeliebt und die Regierungsverantwortung geht somit wahrscheinlich wieder an die Parteien, die für die Krise mit verantwortlich waren. Ein EU-Beitritt Islands wird damit äußerst unwahrscheinlich.
Auch zwei neue Parteien sind im nächsten Parlament vertreten. Die proeuropäische Partei "Helle Zukunft" kam auf 8,2% der Stimmen (6 Sitze), die Piratenpartei auf 5,1% (3 Sitze).
Liberale wollen keinen schnellen EU-Beitritt (18.04.13)
Glaubt man den aktuellen Umfragen, dürfte die liberale Fortschrittspartei als Sieger aus den Parlamentswahlen am 27. April hervorgehen. Der Parteivorsitzende Sigmundur Gunnlaugsson kündigte an, dass Island im Falle eines Wahlsieges der Liberalen die EU-Beitrittsverhandlungen dauerhaft auf Eis legen würde. Erst wenn die EU die derzeitige Eurokrise bewältigt habe, könne man sich eine Wiederaufnahme der Gespräche vorstellen. Die Verhandlungen mit der EU wurden bereits im Januar unterbrochen, um den Ausgang der Wahlen abzuwarten. Sollten die Liberalen stärkste Kraft werden, dürfte es zu einer Koalition mit der Unabhängigkeitspartei kommen, die ebenfalls gegen einen EU-Beitritt Islands ist.
Jahrestag des Eyjafjallajökull-Ausbruchs (15.04.13)
Wer erinnert sich nicht daran? Ab 15. April 2010 war er für Tage das Thema Nr. 1 in allen Medien. Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull sorgte mit seiner Aschewolke für ein vorher nie dagewesenes Chaos im Flugverkehr, tausende Flüge mussten abgesagt werden und Millionen Flugpassagiere strandeten an Flughäfen in aller Welt. In Island selbst bot der Ausbruch mit der gewaltigen Aschewolke ein eindrucksvolles Schauspiel...
Rasende Touristen auf Islands Straßen (12.04.13)
Die Polizei in Hvolsvöllur im Süden Islands veröffentlichte eine interessante Statistik. Demnach sind rund 50% der Autofahrer, die mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, Touristen. In den letzten Jahren kam es in Island zu einer deutlichen Zunahme von Verkehrsunfällen und auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Touristen hat deutlich zugenommen. Dies ist allerdings angesichts der deutlich gestiegenen Touristenzahl in Island aus nicht verwunderlich. Um Unfälle zu vermeiden und Besucher besser über die speziellen Gefahren im isländischen Straßenverkehr aufzulären, denken die Behörden über eine bessere Beschilderung auch in englischer Sprache nach.
Kräftiges Erdbeben nördlich von Island (02.04.13)
Vergangene Nacht um 1 Uhr ereignete sich ein kräftiges Erdbeben im Seegebiet nördlich von Tjörnes. Es erreichte eine Stärke von 5,4 auf der Richterskala, das Epizentrum lag in einer Tiefe von etwa 15km und rund 15km östlich der Insel Grimsey. Bereits seit mehreren Tagen erschüttert ein Erdbebenschwarm das Gebiet, die kräftigsten Nachbeben erreichten eine Stärke von 4,7 (8:55 Uhr). Seit dem Jahr 2002 ereignete sich kein Beben vergleichbarer Stärke in der Gegend. Geologen beobachten das Geschehen aufmerksam und rechnen damit, dass ein derart starkes Beben auch Auswirkungen auf benachbarte Bruchzonen haben kann. Für weite Teile Nordislands wurde deshalb eine Warnung vor weiteren Beben ausgegeben. Anzeichen für vulkanische Aktivität gibt es nicht.
Ungewöhnliche Aktivität im Vulkan Hekla (26.03.13)
Der isländische Zivilschutz hat für den Vulkan Hekla wegen ungewöhnlicher seismischer Aktivität die niedrigste Warnstufe ausgerufen. Dies teilten die Behörden heute um 11 Uhr in Hvolsvöllur mit. Das Meteorologische Institut Islands erhöhte auch die Warnstufe für den Lufverkehr wegen der seismischen Aktivität auf "gelb". Mit der aktuellen Warnstufe werden Hilfskräfte in Bereitschaft versetzt, um im Falle einer Eruption für die Evakuierung der Bevölkerung vorbereitet zu sein. Vor Ausflügen in das Gebiet der Hekla wird ausdrücklich gewarnt. Es gibt zwar keine eindeutigen Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch, die Hekla ist allerdings berüchtigt für die kurze "Vorwarnzeit" zwischen ersten Anzeichen und Beginn eines Ausbruchs.
Seit dem 10. März 2013 wurden nordöstlich des Gipfels der Hekla mindestens 7 leichte Erbeben mit einer Stärke zwischen 0,4 und 1,0 in einer Tiefe von 10 - 12km gemessen. Dies gilt im Falle der Hekla bereits als ungewöhnliche Aktivität. GPS-Messungen haben allerdings keine auffälligen Deformationen an der Erdoberfläche ergeben, die ein Anzeichen für erhöhten Druck im Inneren des Berges wären. Erst am 21. März wurde im Gipfelbereich eine Meßstation zur Analyse der Gase installiert, die aus dem Vulkan austreten. Zuletzt war der Vulkan im Jahr 2000 ausgebrochen und schon im Juli 2011 gab es eine Warnung vor einem Ausbruch wegen ähnlicher seismischer Aktivität - die Hekla blieb aber ruhig.
Eine Livecam ist auf der Homepage des Fernsehsenders RUV zu finden eine weitere unter www.livefromiceland.is. Aktuelle Geophon-Daten gibt es unter www.jonfr.com.
Island steigt ins Ölgeschäft ein (21.03.13)
Der isländische Außenminister Össur Skarphéðinsson gab gestern in Norwegen bekannt, dass mit der norwegischen Firma HAVYARD GROUP ein Vertrag zum Bau des ersten isländischen Ölplattform-Versorgungsschiffes geschlossen wurde. Es soll zukünftig Explorations- und Förderplattformen nördlich und östlich von Island versorgen. Die ersten Lizenzen für Explorationsbohrungen im Dreki-Feld wurden bereits vergeben. Das neue Versorgungsschiff soll 2014 an die Firma Fafnir Offshore übergeben werden und wird mit Baukosten von 45 Millionen Euro das teuerste Schiff in Island sein. Es hat eine Länge von 88,5 m, eine Breite von 17,6 m und einen verstärkten Rumpf, um den Widrigkeiten arktischer Gewässer gewachsen zu sein. Zur Spezialausstattung des Schiffes gehört eine Landeplattform für Helikopter sowie Löscheinrichtungen und eine Ausrüstung zur Ölbekämpfung.
Blue Lagoon nur noch mit Anmeldung (18.03.13)
Die Blue Lagoon ist die am meisten besuchte touristische Attraktion Islands. Das Magazin "National Geographic" bezeichnete sie im letzten Jahr sogar als einen der 25 bemerkenswertesten Orte weltweit. Ihre Bekanntheit wird inzwischen allerdings für die Blaue Lagune auch zu einem gewissen Problem. Im Jahr 2012 zählte man rund 600.000 Besucher. Etwa 490.000 Menschen kamen zum Baden, weitere 110.000 wollten sich die Lagune nur ansehen. Es bildeten sich immer wieder lange Schlangen vor den Kassen, Besucher mussten mitunter sogar mehrere Stunden warten, um eingelassen zu werden.
Um den Besucheransturm besser kontrollieren zu können, wird es zwei wesentliche Neuerungen geben. Erstens soll ein Badebesuch zukünftig auch mit einer Voranmeldung möglich sein, zweitens soll es für Besucher, die sich die Blaue Lagune nur ansehen wollen, zukünftig ebenfalls eine Eintrittsgebühr geben. Sie wird 10 Euro betragen und ab 1. Juni 2013 erhoben. Ein Teil der Einnahmen (10%) soll für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur auf der Halbinsel Reykjanes verwendet werden. Durch die Maßnahmen erhoffen sich die Betreiber insbesondere eine Verbesserung für die Badegäste, da durch die Voranmeldung Wartezeiten vermieden werden und auch in der Lagune selbst weniger Gedränge herrscht.
Schneechaos in Reykjavik (06.03.13)
Ein Wintereinbruch, der mit Schneestürmen und Schneeverwehungen einher ging, hat in Island für erhebliche Probleme gesorgt. Der Zivilschutz hatte die Bevölkerung vor Reisen gewarnt und empfohlen, daheim zu bleiben. Viele Straßen in Reykjavik waren heute tagsüber unpassierbar und erst in den späten Nachmittagsstunden gelang es dem Winterdienst, die wichtigsten Verkehrswege wieder befahrbar zu machen. Der öffentliche Nahverkehr in Reykjavik nahm seinen Betrieb am Nachmittag wieder auf. Auch außerhalb von Reykjavik kam es zu Verkehrsproblemen, über 1.000 Fahrzeuge standen stundenlang in einem Stau auf dem Vesturlandsvegur, der nördlich aus Reykjavik hinaus führt. Bei den Rettungskräften gingen im Laufe des Tages gut 800 Notrufe ein, hauptsächlich von Autofahrern, die in Schneewehen stecken geblieben waren.
Goldbergbau in Island? (01.03.13)
Das Thema Goldbergbau in Island ist nicht wirklich neu. Schon vor Jahrzenten gab es Erkundungsbohrungen im Esjagebirge nahe Reykjavik, doch der Abbau der Goldvorkommen lohnte sich wirtschaftlich nicht. Dies könnte sich jetzt allerdings ändern. Bei einer Bohrung im Þormóðsdalur nahe Reykjavik wurden 400g Gold pro Tonne Gestein gefunden - so viel wie nie zuvor in Island. In anderen Abbaugebieten der Erde werden bereits Lagerstätten mit nur 4g Gold pro Tonne Gestein genutzt. Bevor allerdings der Goldbergbau in Island ernsthaft ins Auge gefasst wird, sind noch zahlreiche weitere Untersuchungen erforderlich. Unter anderem muss die Frage nach der Größe des Vorkommens geklärt werden und auch Umweltschutzaspekte müssen geprüft werden. Eine Stellungnahme der Umweltministerin Svandís Svavarsdóttir zu dem Thema liegt noch nicht vor.
Überlebt die isländische Krone? (22.02.13)
Für das Frühjahr ist die Einführung einer neuen Banknote in Island geplant. Der neue 10.000 Kronen Schein wird den 5.000 Kronen Schein als größte Banknote ablösen. Gleichzeitig fürchten immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten um das Überleben der isländischen Krone. Schon vor 5 Monaten hatte die isländische Finanzministerin Katrin Juliusdóttir die Befürchtung geäußert, die Krone könne nie mehr frei gehandelt werden. Dieser Ansicht hat sich nun auch der Zentralbankchef Már Gudmundson angeschlossen. Er hält den Anschluß an eine größere Währungsunion für einen möglichen Ausweg, auch um die Devisenverkehrskontrollen wieder aufheben zu können, die nach dem Zusammenbruch der isländischen Banken im Jahr 2008 eingeführt wurden. Aufgrund der Devisenverkehrskontrollen liegen derzeit etwa 6 Milliarden Euro ausländischer Investoren in Island fest. Bei einer Aufhebung der Devisenverkehrskontrollen würden die Investoren ihr Geld vermutlich abziehen und die Krone könnte ins Bodenlose stürzen, gefolgt von Inflation. Mit neuen Entscheidungen ist aber erst nach den Parlamentswahlen im April zu rechnen.
Erste Windkraftanlagen in Island in Betrieb (15.02.13)
Vor wenigen Tagen sind in Island die ersten Windenergieanlagen in Betrieb gegangen. Der nationale Energieversorger Landsvirkjun hat die beiden 1MW Anlagen des Herstellers Enercon zu Testzwecken auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Búrfell errichtet. Sie haben eine Nabenhöhe von 55m und eine Rotorblattlänge von 22m. Mit den beiden Testanlagen soll das Potential von Windenergie in Island evaluiert werden. Voruntersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass es in Island viele Gebiete gibt, die einen wirtschaftlichen Betrieb von Windenergieanlagen ermöglichen würden.
Auch in Island gibt es bereits eine Diskussion über das Für und Wider von Windkraftwerken. Gegner befürchten vor allem eine optische Beinträchtigung der Landschaft. Aufgrund der dünnen Besiedelung Islands wären Lärm und Schattenwurf praktisch kein Problem.
Island gewinnt im ICESAVE-Prozess (28.01.13)
Der Gerichtshof der Freihandelszone EFTA hat Island bestätigt, im Zusammenhang mit ICESAVE keinen Rechtsbruch begangen zu haben. Island hatte sich geweigert, Anleger aus den Niederlanden und Großbritannien zu entschädigen, die von der Pleite der Landsbanki-Tochter ICESAVE betroffen waren. Briten und Niederländer hatten Island vorgeworfen, damit europäisches Recht gebrochen zu haben und suchten eine gerichtliche Klärung. Hätte Island vor Gericht verloren, wären Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe möglich gewesen. Gegen das Urteil ist keine Berufung möglich und Island sieht seine Chancen deutlich verbessert, die Wirtschaftskrise hinter sich zu lassen.
Auf die bereits laufende Rückzahlung der Einlagen niederländischer und britischer Anleger hat das Urteil allerdings keinen Einfluß. Inzwischen sind rund 50% der Ansprüche aus der Insolvenzmasse der Landsbanki abgegolten und auch der Rest kann aller Voraussicht nach aus der Insolvenzmasse bedient werden.
Datenautobahn zwischen Island und Europa ausgebaut (18.01.13)
Wie der Informationsdienst ZDNet vor einigen Tagen berichtete, wird die Internetverbindung zwischen Island und Europa weiter ausgebaut. Die Ciena Corporation und Farice, Betreiber eines Glasfasernetzes, haben angekündigt, die mehr als 1000km lange Verbindung zwischen Island und Dänemark auszubauen und die Datenübertragungskapazität noch in diesem Jahr zu versiebenfachen. Für Island ist dieser Ausbau ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Cloudstandort. Bisher ist Island über vier Glasfaserpaare mit einer Übertragungskapazität von rund 5 TB/s angebunden, nach dem Ausbau sind bis zu 35 TB/s möglich. Island will in den nächsten Jahren seine regenerativen Energien nicht nur für den weiteren Ausbau energieintensiver Industrie (z.B. Aluminiumverhüttung) nutzen, sondern sich auch als Standort für Rechenzentren etablieren, für die Strom der größte Kostenfaktor ist.
Tourismus legt weiter kräftig zu (11.01.13)
Im November 2012 hat die Zahl der Touristen in Island wie schon in den vorangegangenen Monaten kräftig zugelegt. Die Zahl der Übernachtungen stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 48% auf 115.200. Dabei entfielen 75% der Übernachtungen auf Ausländer, 25% auf Isländer. Insgesamt wurden von Januar bis November 2012 fast 1,7 Millionen Übernachtungen und 619.000 ausländische Touristen registriert. Auch über Silvester waren so viele Besucher in Island wie nie zuvor. In Reykjavik waren praktisch alle Hotels ausgebucht. Vereinzelt kam es deshalb an Sehenswürdigkeiten zu langen Wartezeiten, so mussten Besucher der Blauen Lagune z.B. am 1. Januar nachmittags mehrere Stunden vor den Kassen anstehen, weil saämtliche Schließfächer in den Umkleideräumen belegt waren.
Island produziert Tomaten für England (04.01.13)
Vor wenigen Jahren nahm das Geothermalkraftwerk Hellisheiði etwa 30km von Reykjavik entfernt den Betrieb auf. Aus Bohrlöchern wird Dampf gewonnen und zur Stromerzeugung genutzt, der größere Teil der Energie dient aber der Wärmeversorgung von Reykjavik. Ein Teil der im Dampf enthaltenen Energie kann allerdings aus technischen Gründen weder in das Fernwärmenetz eingespeist, noch zur Stromproduktion genutzt werden und wird im Moment über Kühltürme an die Umgebung abgegeben.
Die neu gegründete Firma Geogrennhouse ehf. soll nun einen großen Teil dieser Restenergie nutzen. Im Herbst soll in einem riesigen Gewächshauses mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern mit der Produktion von Tomaten für den britischen Markt begonnen werden. Die Tomaten werden per Schiff von Reykjavik nach Immingham in England transportiert. Geplant ist der Export von 3 großen Containern pro Woche. Das Gewächshaus wird mit der Abwärme des Kraftwerks beheizt und erhält vom Kraftwerk auch das notwendige Warmwasser und Kaltwasser. In der ersten Projektstufe nimmt die Anlage 8 MW ab, nach einer bereits geplanten Vergrößerung werden es 30 MW sein. Für das Projekt ist eine Summe von rund 13 Millionen Euro veranschlagt.
www.geogreenhouse.is