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Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

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Nachrichten Archiv 2014

Im Nachrichten Archiv 2014 finden Sie aktuelle Nachrichten aus Island aus dem Jahr 2014.

Weihnachtsgrüße von Holuhraun (24.12.14)

(c) University of Iceland Institute of Earth Sciences

Das neue Lavafeld des Holuhraunausbruches hat inzwischen eine Fläche von 79,8 Quadratkilometern erreicht. Dies ergaben aktuelle Auswertungen von Bildern des ESA-Satelliten SENTINEL-1. Zudem haben Wissenschaftler des Isländischen Instituts für Geowissenschaften entdeckt, dass die Form des Lavafeldes an die Mütze des Weihnachtsmannes erinnert und haben ein entsprechend ergänztes Bild auf der Facebook-Seite des Instituts veröffentlicht.
Auswertungen von Luftaufnahmen, die mit Wärmebildkameras erstellt wurden, zeigen einen gut 14km langen Lavastrom, der seinen Ausgangspunkt am Hauptkrater hat und an der Nordwestseite des neuen Lavafeldes endet. Die Lava fließt in einem Tunnel unter bereits erstarrter Lava, fast die gesamte Nordwestfront des Lavafeldes ist aktiv und rückt weiter vor. Mit fast 80 Quadratkilometern Ausdehnung ist es inzwischen das größte Lavafeld, das weltweit in den letzten 230 Jahren entstanden ist.

Stürmische Zeiten in Island (14.12.14)

Windgeschwindigkeiten Station Kvisker (c) vegag.is

Erneut zieht ein Sturmgebiet über Teile von Island hinweg. Nachdem bereits in den letzten 2 Wochen mehrere Tiefdruckgebiete für teils extreme Verhältnisse sorgten, ist heute vor allem der Osten Islands betroffen. Praktisch alle Straßen östlich von Höfn sind derzeit wegen extremer Windstärken und Schneeverwehungen gesperrt, ebenso alle Straßen im gesamten Nordosten und Norden Islands bis nach Blönduós. Der Wind erreicht in einzelnen Böen über 150 km/h, in Kvisker südlich des Vatnajökull wurde von einer automatischen Meßstation ein Extremwert von über 350 km/h aufgezeichnet. In den Nordwestfjorden besteht außerdem erhöhte Lawinengefahr.

Island bald Stromexporteur (21.11.14)

Island verfügt kaum über Rohstoffe, ist aber in der glücklichen Lage, umweltfreundlichen Strom in großer Menge zu produzieren zu können. Experten schätzen, daß derzeit gerade einmal 25% der Energieresourcen genutzt werden. Nun gibt es wieder einmal Pläne, isländischen Ökostrom ans europäische Festland zu exportieren. Das isländische Energieministerium befindet sich seit einigen Monaten in Gesprächen mit Großbritannien, dorthin soll zukünftig ein fast 1.200 km langes Unterseekabel führen. Damit wäre Island dann an das europäische Verbundnetz angeschlossen. Um Verluste möglichst gering zu halten, setzt man dabei auf die Hochspannungs-Gleichstromübertragung. Die erwarteten Kosten von 2 Milliarden Euro kann Island nur mit Partnern stemmen, außerdem sind verbindliche langfristige Stromabnahmeverträge unumgänglich. Im Moment werden in Island rund 17 Terrawattstunden Strom produziert, eine Verdoppelung wäre möglich. Ab einer Exportmenge von 5 Terrawattstunden wäre das Projekt wirtschaftlich tragfähig.

Snorralaug von Vandalen beschädigt (17.10.14)

Die historische Badequelle Snorralaug, die bereits vom Sagaschriftsteller Snorri Sturluson genutzt wurde, ist in der letzten Woche von Vandalen beschädigt worden. Derzeit ermittelt die zuständige Polizei aus Borgarnes in dem Fall. Die bereits im Landnahmebuch erwähnte Quelle steht schon seit 1817 unter Denkmalschutz. Vermutlich haben die zerstörungswütigen Besucher in der Quelle gebadet, zumindest lassen in der Nähe gefundene Handtücher darauf schließen. Auch aus der Mauer und dem Zugang zum Erdgang hinter dem Badebecken wurden Steine gezogen. Magnús Sigurðsson, der Denkmalschutzbeauftragte für Westisland, hält die Zerstörungen für so schwerwiegend, dass ein Spezialist für die Restaurierung und Reparatur benötigt wird.

Der lange Arm der IS-Terroristen (13.10.14)

ISNIC, die für die Verwaltung der Top Level Domain (TLD) .is zuständige Firma, musste letzte Nacht erstmals seit bestehen der TLD eine Domain sperren. Die Domain wurde von der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) genutzt. Die Entscheidung hat die ISNIC Geschäftsführung mehrheitlich aufgrund §9 der Vergaberichtlinien für is-Domains getroffen. Die Regel legt fest, dass der Domaineigner für die Inhalte verantwortlich ist und dabei isländische Gesetze zu berücksichtigen sind. Die Domain war im September registriert worden, um welche Domain es sich handelt, wurde von ISNIC nicht mitgeteilt.

Teurer Offroad-Spaß (27.09.14)

Es ist hinlänglich bekannt, dass in Island das Fahren außerhalb von Straßen und Wegen strikt verboten ist, um den empfindlichen Boden und die Vegetation zu schützen. Auch sämtliche Mietwagenfirmen geben ihren Kunden entsprechende Hinweise. Ein paar Touristen aus Kalifornien waren offensichtlich trotzdem der Meinung, es sei besonders cool, sich auf ein kleines Offroad-Abenteuer einzulassen. Mit voller Geschwindigkeit drehten sie Anfang September auf dem Sólheimasandur einige Runden abseits der Ringstraße und filmten sich dabei selbst aus dem Fahrzeug. Pech für die Gesetzesbrecher - sie wurden auch von einem isländischen Kameramann gefilmt, der zufällig auf der Ringstraße unterwegs war. Das Video des Kameramannes wurde auf der Webseite visir.is veröffentlicht und die zuständige Polizei konnte den Fahrer des Mietwagens ermitteln. Er musste eine Strafe in Höhe von 1.650 EUR bezahlen und die Mietwagenfirma stellte für Schäden am Fahrzeug weitere 1.200 EUR in Rechnung.
Nur wenige Tage später rief ein Tourist die Polizei zur Hilfe, nachdem sein Fahrzeug ebenfalls abseits der Straße im Schlamm stecken geblieben war. Die Polizei zeigte sich von seiner Begründung, er habe nicht gewusst, dass Offroadfahrten in Island verboten sind, nicht beeindruckt. Auch in diesem Fall wurde eine empfindliche Straße in Höhe von 1.300 EUR verhängt.

Solheimajökull für Touristen gesperrt (05.08.14)

Die Gletscherzunge Solheimajökull im Süden Islands wurde heute für Touristen gesperrt. Die Eismassen am Ende des Gletschers haben sich in den letzten Tagen um gut eineinhalb Meter gehoben und Fachleute fürchten, dass große Eisblöcke abbrechen und in die Lagune vor dem Gletscher stürzen könnten. Eine dadurch erzeugte Flutwelle könnte für Menschen gefährlich werden, die sich am Ufer der Lagune aufhalten. Auch der Parkplatz, der in etwa 500m Entfernung vom Gletscher liegt, wurde gesperrt. Rettungsmannschaften überwachen die Einhaltung der Sperrung.

MS Delphin hilft auf Grund gelaufenem Trawler (17.07.14)

(c) iceland.de

Das deutsche Kreuzfahrtschiff MS Delphin wurde heute am frühen Abend auf dem Weg von Grundarfjördur nach Hafnarfjördur von einem isländischen Trawler um Hilfe gebeten. Das Fangschiff Kristina aus Akureyri war im Seegebiet vor der Halbinsel Snaefellsnes auf Grund gelaufen, dort gibt es zahlreiche Schären und Untiefen. Die MS Delphin war als erstes Schiff vor Ort und versuchte, den Trawler freizuschleppen, was aber nicht gelang. Innerhalb kurzer Zeit trafen mehrere Rettungsboote und andere Trawler ein, die MS Delphin konnte ihren Weg fortsetzen. Bei dem Unfall gab es keine Verletzten, die Kristina konnte am späteren Abend wieder freigeschleppt werden und wird nun im Hafen von Grundarfjördur auf Schäden untersucht.

Zivilschutz veröffentlicht Warnung für Myrdalsjökull (9.7.14)

Die Erdbebenaktivität am Vulkan Katla hat sich in den letzten Tagen forgesetzt. Die Bebentätigkeit zeigt eine ähnliche Entwicklung, wie im Jahr 2011, als es vermutlich einen kleineren Vulkanausbruch unter dem Eis gab, der zu einem Gletscherlauf führte. Der isländische Zivilschutz hat deshalb gestern die Warnstufe für das Gebiet rund um den Myrdalsjökull ausgerufen. Reisende werden gebeten, sich von den Gletscherflüssen der Region fernzuhalten, da im Falle vulkanischer Aktivität Gletscherläufe ohne Vorwarnung auftreten können und auch giftige Gase in gefährlicher Menge aus dem Wasser austreten können. Insbesondere wird davor gewarnt, am Fluß Múlakvisl anzuhalten, an dem heute eine deutlich steigende Wassermenge registriert wurde, die als ein kleiner Gletscherlauf interpretiert wird.

Neue Bebenserie in der Katla (30.06.14)

Am Vulkan Katla wurde am 27.06. erneut eine Serie von Erdbeben in einer Tiefe von rund 25 km registriert. Die Beben erreichten Stärken zwischen 0,8 und 1,5 auf der Richterskala. Auch heute wurden weitere Beben gemessen, die meisten Beben wurden im Gebiet Hábunga am östlichen Rand der Katla-Caldera aufgezeichnet. Es gibt nach wie vor keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden größeren Ausbruch der Katla. Das Vulkansystem steht unter genauer Beobachtung, da die Bebenaktivität bereits vergleichsweise lange andauert und keine Meßwerte von früheren Ausbrüchen verfügbar sind, die eine genauere Interpretation der aktuellen Meßdaten ermöglichen würden. Allerdings treten im Sommer immer wieder derartige Bebenserien in der Katla auf.

Walfangsaison hat wieder begonnen (27.06.14)

In Island hat die Walfangsaison wieder begonnen und die ersten Finnwale wurden angelandet. Wie schon in den vergangenen Jahren ist auch 2014 wieder eine Quote von 154 Finnwalen freigegeben. In den Vorjahren wurde die Quote nicht vollständig ausgeschöpft. Der größte Teil des Finnwalfleisches wird nach Japan exportiert.
Auch Zwergwale werden wieder geschossen, alleine in der Bucht vor Reykjavik wurden seit Beginn der Fangsaison bereits 12 Tiere erlegt. Derzeit hat nur die Firma IP útgerð ehf die Genehmigung, Zwergwale zu fangen. Sie hat eine Quote von 50 Tieren beantragt. Damit wird auch in diesem jahr die vom Fischereiministerium freigegebene Quote von 229 Zwergwalen nicht ausgenutzt. Das Fleisch von Zwergwalen wird in Island verkauft und 50 Wale decken den Jahresbedarf des Landes. Über 50% des Fleisches wird dabei von Touristen in den Restaurants von Reykjavik verzehrt.
Katrín Jakobsdóttir, Vorsitzende der isländischen Grünen, forderte erneut eine offene Diskussion über den Walfang in Island, um Nutzen und Schaden für die Gesamtwirtschaft des Landes abzuwägen.

Gletscher Solheimajökull um fast 900 Meter geschrumpft (19.06.14)

Der Gletscher Solheimajökull im Süden Islands hat sich seit 1995 um fast 900m zurückgezogen. Dies teilte die isländische Glaziologische Gesellschaft mit. Der Solheimajökull ist ein Auslassgletscher des Myrdalsjökull und wird in jedem Jahr von mehreren zehntausend Touristen besucht. Bereits in den Jahren zwischen 1930 und 1970 hat sich der Solheimajökull um 950 Meter zurückgezogen, um dann in den Jahren zwischen 1970 und 1995 wieder mehr als 450m vorzurücken. Der aktuelle Rückzug begann 1995 und dauert an.

Weiter Erdbeben im Bereich der Katla (18.06.14)

Die Erdbebentätigkeit im Gebiet des Myrdalsjökull (Vulkan Katla) geht weiter. Heute ereignete sich um 10:20 Uhr ein Beben der Stärke 3,2, dem eine Serie schwächerer Beben folgte. Das Hauptbeben hatte seinen Ausgangspunkt in einer Tiefe von 2,5 km.
Mit diesen Beben setzt sich die Serie von Anfang Juni fort. Bereits am 6. Juni wurde ein Bebenschwarm registriert, das stärkste Beben erreichte 1,5 auf der Richterskala, die meisten Beben der Serie hatten ihren Ausgangspunkt in mehr als 20km Tiefe. Ursache waren nach Meinung von Fachleuten Magmabewegungen, allerdings gibt es trotz des heutigen Bebens keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch der Katla.

Eistunnel soll 2015 geöffnet werden (10.06.14)

Im Frühjahr 2015 soll im westlichen Langjökull, dem zweitgrößten Gletscher des Landes, ein Eistunnel eröffnet werden. Die Planungen für das Projekt begannen bereits 2013. Der Tunnel soll in einer Höhe von etwa 1.250m beginnen und 500m weit in den Gletscher hineinreichen, an der tiefsten Stelle liegt er 30m unter der Oberfläche des Gletschers. Das Projekt soll es Touristen ermöglichen, einen Gletscher von innen zu sehen und es wird im Tunnel eine Austellung, eine Eiskapelle und auch ein Restaurant geben. Die Planungen sehen vor, den Tunnel etwa 8 Monate pro Jahr zugänglich zu halten und die Initiatoren rechnen mit 25.000 bis 30.000 Besuchern pro Jahr.

2,5 Millionen Euro für touristische Infrastruktur (31.05.14)

Island erwartet im Jahr 2014 mehr als eine Million Touristen. Die Regierung hat nun Finanzmittel bereitgestellt, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu schützen und die Infrastruktur zu verbessern. Wirtschaftsministerin Ragnheiður Árnadóttir gab einen Betrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro frei, der im Sommer 88 Projekten zugute kommen soll. Alleine für das Geysirgebiet sind 101.000 EUR vorgesehen und jeweils 163.000 EUR für die Gegend um den Wasserfall Dettifoss und den Wasserfall Svartifoss im Nationalpark Skaftafell.

Deutsche Busfahrer als Schmuggler (21.05.14)

Langsam beginnt die Hauptsaison in Island und die Zahl der Touristen, die mit der Fähre Norröna ins Land kommen, nimmt zu. Auch viele deutsche Reiseveranstalter sind wieder mit eigenen Bussen unterwegs. Wie der Zoll im Fährhafen Seydusfjördur berichtet, versuchen auch in diesem Jahr wieder Busfahrer, Lebensmittel und Getränke nach Island einzuführen, um sie während der Reise ihren Gästen zu verkaufen. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, allerdings müssen Lebensmittel und insbesondere auch alkoholische Getränke, die in Island verkauft werden, bei der Einfuhr verzollt werden. Bei den letzten Ankünften der Fähre sind wiederholt deutsche Busfahrer negativ aufgefallen, da sie nach Auskunft der Zollbeamten nicht nur versucht haben, Lebensmittel und Getränke unverzollt einzuführen, sondern diese sogar gezielt versteckt haben, um bei einer Kontrolle der Verzollung zu entgehen. Gegen die Betroffenen wurden Bußgelder in erheblicher Höhe verhängt.

Parlament verbietet Pilotenstreik (16.05.14)

In letzter Minute scheint der geplante Streik der Icelandairpiloten abgewendet zu sein, obwohl die Verhandlungen zwischen Piloten und Arbeitgeber gescheitert sind. Um dramatische Auswirkungen für das ganze Land, insbesondere auch den Tourismus, zu verhindern, hat das isländische Parlament mit 32 zu 14 Stimmen für eine Verordnung gestimmt, die den Streik der Piloten verbietet. Bis 1. Juni ist nun Zeit, eine Lösung im Tarifstreit zu finden. Sollte keine Einigung erzielt werden, entscheidet ein Schiedsgericht.

Teurer Offroad-Spaß (09.05.14)

Man kann es in jedem Reiseführer lesen, man unterschreibt es mit jedem Mietvertrag für Leihwagen und in den meisten Leihwagen wird durch einen Aufkleber am Armaturenbrett deutlich darauf hingewiesen - Off-Road-Fahrten sind in Island verboten! Offensichtlich gibt es aber trotzdem Touristen, die nicht lesen können. Wie die Polizei in Húsavik berichtet, ging am Mittwoch ein Notruf ein, weil Touristen mit ihrem gemieteten Geländewagen in einer Spalte stecken geblieben waren. Als die Polizei vor Ort eintraf, musste sie feststellen, dass der Fahrer die Straße verlassen hatte, um einen längeren wegen Schnee nicht passierbaren Straßenabschnitt offroad zu umfahren, anstatt umzukehren. Neben einer Strafe muß der Fahrer auch mit einer Rechnung für den Einsatz der Rettungsmannschaft rechnen.

Icelandair-Piloten vor Streik (03.05.14)

Die Piloten der Icelandair haben ein neues Angebot Ihres Arbeitgebers abgelehnt. Demnach sollte in einem neuen Tarifvertrag mit einem Jahr Gültigkeit eine Lohnerhöhung von 2,8% festgeschrieben werden. Piloten mit mindestens 15 Jahren Berufserfahrung verdienen bei Icelandair im Schnitt 6.400 EUR monatlich, Berufsanfänger etwa die Hälfte. Da auch noch andere Verhandlungspunkte offen sind, stehen die Zeichen auf Streik. Derzeit ist geplant, am 9. Mai, am 16. Mai und am 20. Mai die Arbeit jeweils für 12 Stunden ruhen zu lassen. Der geplante Streik stößt vor allem in der Touristikbranche Islands auf heftige Kritik, da im Mai die Hauptsaison langsam beginnt und ein Streik zu Millionenverlusten im Tourismus, der inzwischen wichtigsten Einnahmequelle Islands, führen würde.

Gefahr von Erdrutschen durch Schneeschmelze (24.04.14)

Der Frühling scheint langsam auch nach Island zu kommen. Pünktlich zum "ersten Sommertag", der heute nach dem alten isländischen Kalender gefeiert wird, sind die Temperaturen deutlich gestiegen. Die Schneeschmelze hat auch in höheren Lagen eingesetzt und einige Flüsse zeigen bereits einen deutlichen Anstieg des Wasserspiegels. Durch die großen Schneemassen, die vor allem im nördlichen Teil Islands im Winter gefallen sind, steigt auch die Gefahr von Erdrutschen. Ein erster größerer Erdrutsch wurde aus Ostisland gemeldet. Durch die Erdmassen wurde zwischen zwei unbewohnten Farmen eine Straße auf einer Länge von gut 200 m verschüttet.

Höfn auf dem Weg nach oben (04.04.14)

Die Ortschaft Höfn im Südosten Islands hat sich seit dem Jahr 1997 um gut 15 cm gehoben. Die Landhebung ist eine Folge des Abschmelzens der isländischen Gletscher und kann in ganz Island gemessen werden. An der Südostküste im Bereich des Vatnajökull beträgt die Landhebung 0,8 - 1,4cm pro Jahr. Sollte der Vatnajökull komplett abschmelzen, würde sich das Land im Zentrum des derzeitigen Gletschergebietes um 100 m heben, in Höfn um rund 20 m.
Der Vorgang der Landhebung begann in Island mit dem Ende der Eiszeit vor gut 12.000 Jahren und ist z.B. auch in Skandinavien noch heute zu beobachten. Auch im fast gletscherfreien Norwegen beträgt die Landhebung ca. 1 cm jährlich, es handelt sich also um einen sehr langfristigen Effekt, der nur bedingt im Zusammenhang mit dem Klimawandel gesehen werden kann.

Tourismus wichtigstes "Exportgut" für Island (22.03.14)

Seit Jahren kann Island immer wieder neue Rekorde im Tourismus vermelden. Im Jahr 2013 kamen rund 750.000 Besucher nach Island, so viele, wie nie zuvor. Der Besucheransturm bescherte Island Einnahmen in einer Höhe von gut 177 Millionen Euro. Damit stand 2013 der Tourismus erstmals ganz knapp vor der Fischereiwirtschaft auf Platz 1 in der Rangliste der wichtigsten "Exportgüter" Islands. Die Fischereiwirtschaft brachte Einnahmen in Höhe von 175 Millionen Euro.

Vulkan Hekla wieder im Fokus (20.03.14)

Wie die isländische Tageszeitung Morgunbladid kürzlich unter Berufung auf den Geophysiker Páll Einarsson berichtete, befindet sich in der Magmakammer des Vulkans Hekla mehr Magma, als vor dem letzten Ausbruch im Jahr 2000. Dieser Zustand dauert allerdings schon seit dem Jahr 2006 an, ohne dass es bisher zu einem Ausbruch kam. Die Magmakammer der Hekla liegt in einer Tiefe von 10km bis 20km. Der zunehmende Füllungsstand der Magmakammer kann deshalb nicht direkt an der Erdoberfläche beobachtet werden, aber über längere Zeiträume können die Änderungen mit Hilfe des GPS-Systems gemessen werden. Sowohl das Meteorologische Institut Islands, als auch die Universität von Island führen solche GPS-Messungen durch. Obwohl derzeit mehr Magma in der Magmakammer vorhanden ist, als vor der letzten Eruption, muss der erwartete Ausbruch nicht größer ausfallen, als der Letzte. Aktuell gibt es keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch, allerdings hat die Hekla eine extrem kurze Vorwarnzeit von nur ein bis zwei Stunden. Im Jahr 2000 vergingen von den ersten Vorzeichen bis zum Beginn des Ausbruchs nur 79 Minuten. Es wird deshalb erneut dringend davor gewarnt, die Hekla zu besteigen. Die Behörden wollen in den nächsten Tagen neue Warnschilder für Wanderer aufstellen, die über die Situation aufklären. Außerdem sollen neue Meßeinrichtungen installiert werden, die zur Analyse austretender Gase genutzt werden. Von anderen Vulkanen ist bekannt, dass sich vor einem Ausbruch die Zusammensetzung austretender Gase ändert.
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Naturpass kommt 2015 - Eintritt am Geysir ab sofort (14.03.14)

Nach langer Diskussion nimmt der Naturpass in Island langsam Gestalt an. Aufgrund der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Touristenzahlen sind sich die Isländer weitgehend einig, dass durch die Besucher auch ein Teil der Infrastruktur mit finanziert werden muss, die speziell für den Tourismus aufgebaut wurde und weiter ausgebaut werden muss. mehr als 80% der Isländer sprechen sich in Umfragen für eine solche finanzielle Beteiligung von Touristen am Ausbau und Erhalt von Sehenswürdigkeiten aus.
Der Rundfunksender RUV berichtete nun, dass der Naturpass ab Januar 2015 eingeführt werden soll. Der Pass soll in 3 Preisstufen angeboten werden. Für einen 4 Tage gültigen Naturpass soll der Preis 13 Euro betragen, der Monatspass soll 19 Euro kosten und ein fünf Jahre gültiger Pass ist mit 32 Euro veranschlagt.
Viele Isländer sind allerdings gegen das von der Regierung vorgeschlagene System, da auch Isländer zukünftig einen Naturpass benötigen würden und sie darin eine Einschränkung ihres Rechtes sehen, in ihrem eigenen Land ohne Einschränkungen zu reisen. Auch befürchten viele Naturschützer, dass die Ranger in Nationalparks, die Polizei und Angestellte von Naturparks zukünftig ihren eigentlichen Aufgaben nicht mehr nachkommen, da sie mit der Kontrolle des Naturpasses beschäftigt sind. Sie schlagen als Alternative vor, direkt an den Sehenswürdigkeiten Eintritt zu kassieren oder bei der Einreise nach Island eine Art Einreisesteuer zu erheben.
Unterdessen hat die Landbesitzervereinigung am Geysir vollendete Tatsachen geschaffen. Mit einer Woche Verzögerung wird ab sofort eine Eintrittsgebühr von 4 Euro pro Person verlangt. Das Bezirksgericht in Selfoss hat sich geweigert, die vom Staat beantragte einstweilige Verfügung gegen die Einführung der Eintrittsgebühr zu erlassen. Der Staat hat nun angekündigt, in der Angelegenheit eine gerichtliche Klärung herbeiführen zu wollen.

Lebensmüde Touristen in Island unterwegs (10.03.14)

Die Zahl der Touristen, die im Winter nach Island reisen, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Wie sich aber immer öfter zeigt, sind viele Gäste schlecht auf eine Winterreise vorbereitet und können die Verhältnisse nicht richtig einschätzen. Von einem Extrembeispiel berichteten die Medien in Island heute. Trotz einer Sturmwarnung und winterlicher Wetterverhältnisse wollte ein Mann den Snæfellsjökull besteigen und in dem Gebiet zelten. Gegen 16 Uhr ging dann ein Notruf bei ICE-SAR ein, der Mann bat um Hilfe, da der Wind Spitzengeschwindigkeiten bis zu 180 km/h erreichte. Die Rettungsmannschaften konnten den Mann nach mehreren Stunden aus seiner unangenehmen Lage retten. Rund 40 Einsatzkräfte waren mit Superjeeps und Motorschlitten an der Aktion beteiligt.

Protest gegen "Europa-aus" (28.02.14)

Die Entscheidung der Regierungsparteien in Island, die Beitrittsverhandlungen mit der EU einzustellen, hat in Island zu Protesten geführt. Sowohl die Unabhängigkeitspartei, als auch die Fortschrittspartei hatten letztes Jahr schon im Wahlkampf angekündigt, die Beitrittsverhandlungen nicht fortzuführen. Überraschend kommt also die Entscheidung nicht, die Gespräche wurden bereits mit der Regierungsübernahme auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Trotzdem führte die Entscheidung in den letzten Tagen zu Protesten vor dem isländischen Parlament. Mehrere tausend Isländer versammelten sich dort und forderten eine Fortsetzung der Verhandlungen oder eine Volksabstimmung über die Fortsetzung. Nach aktuellen Umfragen in Island ist mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten für eine Fortsetzung der Gespräche und über 80% der Wahlberechtigten fordern ein Referendum darüber. Um ihrer Forderung nach einer Volksabstimmung Nachdruck zu verleihen, haben bereits über 40.000 Isländer - über 16% der Wahlberechtigten - eine entsprechende Petition unterschrieben.

Eintritt auch am Dettifoss und im Myvatngebiet (25.02.14)

Die Erhebung einer Eintrittsgebühr im Geysirgebiet scheint Schule zu machen. Auch am größten Wasserfall Europas, dem Dettifoss, wird voraussichtlich ab diesem Sommer eine Eintrittsgebühr in Höhe von 800 ISK erhoben. Dies haben die Landbesitzer beschlossen. Im vergangenen Jahr besuchten rund 300.000 Menschen den Wasserfall, 95% davon Touristen aus dem Ausland. Auch das Geothermalgebiet Hverarönd am Mückensee und das Leirhnjúkurgebiet gehören den gleichen Landbesitzern, dort soll ebenfalls Eintritt verlanget werden. Die Landbesitzer planen den Bau von Serviceeinrichtungen an allen drei Orten.

HBO veröffentlicht "Making of - Game of Thrones" (21.02.14)

Der amerikanische Fernsehsender HBO hat einen neuen Videoclip zum "Making of" der Fernsehserie "Game of Thrones" veröffentlicht. Viele Szenen der vierten Staffel wurden vergangenen Sommer in Island gedreht. Schon in den vergangenen Jahren waren Teile der Serie in island gedreht worden, allerdings im Winter. Die Schauspieler zeigten sich überrascht davon, wieviel Grün sich unter dem Schnee versteckte. Die Vielfalt der isländischen Landschaft war für Produzent Chris Newman ein Hauptgrund, sich für Island als Drehort zu entscheiden. Die vierte Staffel wird in den USA im April ausgestrahlt. Der Clip ist auf Youtube zu finden.

Die Maus in Island (17.02.14)

Zum 43. Geburtstag der „Sendung mit der Maus“ reist Ralph Caspers in eines der jüngsten Länder der Erde, nach Island. In der Hauptstadt Reykjavik besucht er die Familie der beiden Schwestern Hrafnhildur (10) und Kristrún (12). Sie zeigen Ralph ihre Heimat, die von den Vorfahren der Isländer, den Wikingern, einst entdeckt wurde. Auf der Insel ist es meist kalt wie im Kühlschrank, oft bläst ein kräftiger
Wind und im Winter bleibt es selbst tagsüber nur wenige Stunden hell. Ralph darf Hrafnhildur und Kristrún in die Schule begleiten. Dort läuft er, wie alle anderen auch, auf Socken und lernt, dass das isländische Alphabet drei Buchstaben mehr hat als das deutsche. Auch die Fächer unterscheiden sich: Die Kinder lernen sogar, wie sie am Computer einen selbstgedrehten Film schneiden, wie sie einen Teddy nähen und Kekse backen können. Selbst Schachunterricht steht auf dem Stundenplan.
Auch landschaftlich ist Island spannend: Die Insel besteht aus erkalteter Lava, an vielen Stellen sieht es aus wie auf dem Mond. Einige Vulkane sind heute noch aktiv, Erdbeben sind ganz normal und dass aus dem Boden warmes Wasser sprudelt, ist für Isländer alltäglich. Die Maus-Kamera fängt Polarlichter ein, die in sternenklarer Nacht den Himmel bunt erleuchten. Ob sich auch Trolle und Elfen aus ihren Verstecken wagen? Sie sollen ganz Island bevölkern…
Sendetermin: 9. März 2014, 11:30 Uhr (ARD, KiKa)

Ab März Eintritt im Geysirgebiet (10.02.14)

Wie schon vor einiger Zeit angekündigt werden die privaten Landbesitzer, auf deren Grund ein Teil des Geysirgebietes liegt, von Besuchern eine Eintrittsgebühr verlangen. Ab 10. März diesen Jahres werden pro Besucher 600 ISK (ca. 3,80 EUR) kassiert, Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr haben freien Zutritt. Das Eintrittsgeld soll verwendet werden, um die Infrastruktur im Geysirgebiet besser auszubauen und das Gebiet zu schützen. In den letzten Wochen gab es in Island eine heftige Debatte um die Einführung dieser Gebühr, da der Geysir selbst auf Staatsgrund liegt und nur die Zugänge auf Privatland.
Regierung und Parlament diskutieren nun seit fast einem Jahr die Einführung eines Naturpasses, die damit erwirtschafteten Einnahmen sollen allen Sehenswürdigkeiten zugute kommen. Da eine Entscheidung über den Naturpass aber nach wie vor noch nicht gefallen ist, wollen jetzt viele private Landbesitzer Tatsachen schaffen. Damit wird auch ein erheblicher Druck auf Parlament und Regierung ausgeübt.

Arbeitslosenquote sinkt in Island (27.01.14)

Das isländische Statistikamt hat die Arbeitslosenzahlen für Dezember 2013 veröffentlicht. Im Vergleich zum Dezember 2012 ist die Arbeitslosenquote um 1,1% niedriger. Die Arbeitslosenzahl lag im vergangenen Dezember bei etwa 8.200, die Zahl der Erwerbstätigen betrug rund 176.900. Gegenüber November 2013 sank die Zahl der Arbeitslosen um knapp 400.

Gletscherlauf in der Skaftá (20.01.14)

Nach Wochen relativer Ruhe meldet sich die unruhige Erde Islands wieder zu Wort. Am Gletscherfluß Skaftá wird ein Gletscherlauf erwartet, dort hat sich in den letzten 24 Stunden der Wasserstand deutlich erhöht und die elektrische Leitfähigkeit ist gestiegen - deutliche Anzeichen für einen bevorstehenden Gletscherlauf. Vermutlich hat er seinen Ursprung in der Skaftácaldera im westlichen Vatnajökull, die zuletzt im September 2012 einen Gletscherlauf verursacht hat. Die Wassermenge bei Sveinstindur hat 370 Kubikmeter pro Sekunde erreicht, eine visuelle Bestätigung des Gletscherlaufs steht aber noch aus.
Auch im Bereich der Katla haben einige Meßwerte die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler erregt. Der Gletscherfluß Múlakvisl, der aus dem Myrdalsjökull strömt, hat seit Jahresanfang seine Wassermenge erhöht und die elektrische Leitfähigkeit nimmt seit gut 2 Wochen kontinuierlich zu. Fachleute gehen davon aus, dass lediglich aufgestautes Schmelzwasser abfließt und sehen keine Anzeichen für vulkanische Aktivität.

Streit um Eintrittsgeld für Geysirgebiet (17.01.14)

Nach Meinung von Rechtsexperten im isländischen Umweltausschuss ist das geplante Eintrittsgeld für das Geysirgebiet nicht zulässig. Die privaten Landbesitzer im Geysirgebiet hatten gestern angekündigt, ab Sommer 2014 eine Eintrittsgebühr in Höhe von 1.000 ISK (ca. 6,50 EUR) zu erheben. Sie soll u.a helfen, die täglich notwendige Reinigung des Gebietes zu finanzieren, das im letzten Jahr von rund 600.000 Gästen besucht wurde.
Nach Meinung der Ausschussmitglieder ist die Entscheidung der privaten Landbesitzer aber rechtlich nicht haltbar, da ein erheblicher Teil des Gebietes im Besitz des Staates ist und die Landbesitzer nicht einseitig und ohne Zustimmung des Staates eine Gebühr beschließen können. Sie favorisieren nach wie vor die Einführung eines Naturpasses, der für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Natur Islands gelten soll. Auch die Tourismusministerin Ragnheiður Árnadóttir hat sich für einen Naturpass ausgesprochen, dessen Einführung zwar schon lange diskutiert wird, aber nach wie vor auf sich warten lässt. Vielleicht ist die Entscheidung der Landbesitzer geeignet, Bewegung in die Angelegenheit zu bringen...

Isländer brauen Walbier (13.01.14)

Eine Mikrobrauerei in Island hat die Zusammenarbeit mit der Walfangfirma Hvalur hf bekannt gegeben. Die Brauerei Stedji will aus Walmehl eine neue Biersorte brauen, der vor allem während des traditionellen Winterfestes Þorrablót gute Verkaufschancen eingeräumt werden. Das als proteinreich und fettarm angepriesene Bier hat einen Alkoholgehalt von 5,2%. Geboren wurde die Idee zum Walbier eher aus der Not, denn durch ein Verbot des Umschlages von Walfleisch in europäischen Häfen kann Hvalur hf das Fleisch der im letzten Jahr geschossenen Finnwale nicht nach Japan exportieren. Mit Stedji ist nun zumindest ein kleiner Abnehmer gefunden, denn in Island selbst wird das Fleisch von Finnwalen nicht gegessen, sondern nur das Fleisch von Zwergwalen.
Allerdings hat sich inzwischen ein Problem aufgetan - für die Herstellung von Walmehl für den Verzehr durch Menschen hat Hvalur hf keine Lizenz. Die isländischen Behörden haben deshalb die Bierproduktion vorübergehend gestoppt, bis die rechtliche Situation geklärt ist.