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Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

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Nachrichten Archiv 2022

Im Nachrichten Archiv 2022 finden Sie aktuelle Nachrichten aus Island aus dem Jahr 2022.

Rekordkälte in Reykjavik (30.12.22)

In Reykjavik herrschten in den letzten Tagen rekordverdächte Minustemperaturen. Die tiefste Temperatur seit 1918 wurde am Mittwoch Morgen in Viðidalur in Reykjavík gemessen. Das Thermometer zeigte -23 °C. Allerdings ist das Viðidalur nicht repräsentativ für die gesamte Hauptstadtregion, es bildet eine Senke, in der sich bei Windstille unter bestimmten Bedingungen kalte Luft sammelt. In Seltjarnes nahe an der Küste wurde zum Beispiel nur eine Temperatur von -4°C gemessen. Im Jahr 1918 wurde im Stadtzentrum eine Temperatur von -25°C gemessen.

Energie könnte auch in Island knapp werden (18.11.22)

Island wird zwar weitgehend aus regenerativen Quellen mit Energie versorgt, aber auch diese stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Der Verorger Veitna warnt vor möglichen Einschränkungen der Heisswasserversorgung für die Bewohner der Hauptstadt Reykjavik, falls der kommende Winter sehr kalt ausfällt. Generell stößt die Versorgung mit heißem Wasser in Island an ihre Grenzen. Gleichzeitig könnte sich der Bedarf im Bereich der Hauptstadt in den nächsten 40 Jahren verdoppeln. Ursache für die sich abzeichnenden Probleme sind vor allem die installierten Leitungskapazitäten, die den Bedarf schon jetzt teilweise nicht mehr decken können. Sollte es während der Wintermonate längere Zeit sehr kalt werden, müssen die Hauptstadtbewohner mit Aufrufen zum Wassersparen rechnen. Vor allem sollen dann private Hot Pots nicht mehr gefüllt werden und Heizungen heruntergedreht werden.
Schon in den vergangenen Jahren haben Gemeinden in ländlichen Gebieten in Kälteperioden darum gebeten, den privaten Heisswasserverbrauch einzuschränken. Vereinzelt wurden auch öffentliche Schwimmbäder vorübergehend geschlossen.

Umwelttechnik aus Island in China (28.10.22)

Erfolg für Umwelttechnologie aus Island - das isländische Unternehmen Carbon Recycling International (CRI) hat beim Bau der weltweit größten Chemiefabrik in China mitgewirkt. Das Chemiewerk nutzt Kohlendioxidemissionen als Material für die chemische Verarbeitung. Die Anlage kann etwa 160.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr aus Emissionen zurückgewinnen und erzeugt daraus etwa 110.000 Tonnen Methanol. Die Anlage wurde in den letzten zwei Jahren geplant und gebaut. Sie basiert auf von CRI entwickelten Techniken, die erstmals im Kraftwerk Svartsengi nahe Reykjavik erprobt wurden. Die Anlage in China ist 28-mal größer als die Versuchsanlage Svartsengi. CRI ist weltweit führend in der Technologie zur Herstellung umweltfreundlicher Chemikalien und Brennstoffe durch die Wiederverwendung von Kohlendioxid.

Einstök Winterbiere lieferbar (14.10.22)

Wie schon in den vergangenen Jahren hat die isländische Brauerei Einstök auch 2022 wieder Winterbiere eingebraut. Sie sind nun abgefüllt und ab sofort auch in Deutschland wieder lieferbar. Der Einstök Doppelbock ist reich an Geschmack und Aroma und kombiniert perfekt gemälzte Gerste und Schokoladentöne für einen weichen Whisky-Abgang, der gut zu verschiedenen Feiertagsgerichten passt. Auch das Winter Ale mit handgeschnittener und in Whisky gereifter isländischer Fichte als spezieller Zutat wurde wieder produziert. Die Einstök Biere sind ab sofort auf islandeinkauf.de erhältlich.

Fangquote für Lodde festgelegt (07.10.22)

Nach einer aktuellen Empfehlung des Meeresforschungsinstituts wurde die Fangquote für Lodden auf 218.400 Tonnen gesenkt. Grundlage sind neue Daten der Forschungsschiffen Árni Friðriksson und Tarajoq, die zwischen dem 27. August und dem 29. September Echomessungen der Loddenpopulation zwischen Island und Grönland durchgeführt haben. Die Gesamtpopulation wurde auf 1,1 Millionen Tonnen geschätzt, mit einem Laichbestand von rund 763.000 Tonnen. Obwohl die empfohlene Quote deutlich niedriger als erwartet liegt, sind Fischer otimistisch. In 7 der letzten 13 Jahre wurde keine Fangquote für Lodde ausgegeben. Selbst die jetzt empfohlene Quote könnte bei guten Marktpreisen immer noch weit über 200 Millionen Euro einbringen. Sobald im Januar und Februar 2023 neue Daten vorliegen, wird die Quote noch einmal angepasst.

In diesem Jahr schon 139 Finnwale verarbeitet (30.09.22)

Insgesamt wurden in dieser Walfangsaison von der Firma Hvalur schon 139 Finnwale gefangen, alleine fünf in dieser Woche. Am 22. Juni verließen die beiden Fangschiffe der Firma Hvalur hf den Hafen von Reykjavik, um die erste Walfangsaison seit vier Jahren zu beginnen. Inspektoren der Fischereidirektion sind seit dem 24. August an Bord aller Walfangschiffe und sie überwachen die Jagd auf Finnwale im Auftrag der isländischen Lebensmittel- und Veterinärbehörde (MAST).
Anfang dieses Jahres erklärte die isländische Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir, sie sehe wenig Grund, den Walfang weiterhin zuzulassen, nachdem die derzeitige Lizenz von Hvalur hf. im Jahr 2023 ausläuft. Die Regierung wird noch in diesem Jahr eine Bewertung der potenziellen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Walfangs vornehmen und dann über eine neue Lizenz entscheiden.

Terrorverdächtige festgenommen (23.09.22)

Vier isländische Männer wurden am Mittwoch wegen terroristischer Verschwörung gegen staatliche Institutionen und Zivilisten festgenommen. In einer Pressekonferenz hat die Polizei gestern mitgeteilt, die Verdächtigen hätten Anschläge gegen das Parlament oder die Polizei geplant. Bei den Verdächtigern soll es sich um vier Männer Mitte zwanzig handeln. Sie waren laut Polizei im Besitz einer ganzen Sammlung von Waffen, darunter auch halbautomatische, sowie großer Mengen Munition. Insgesamt wurden im Rahmen der Polizeiaktion 9 Häuser durchsucht, etwa 50 Polizisten waren im Einsatz. Bei einer Verurteilung drohen den Männern lebenslange Haftstrafen.

Isländischer Strom gefragt wie nie (16.09.22)

Die Energiekreise macht sich nun auch in Island deutlich bemerkbar. Aufgrund der günstigen Energiepreise steigt die Nachfrage ausländischer Unternehmen, ihren Betrieb in Island anzusiedeln. In Island sind die Energiepreise anders als am Festland nahezu unverändert geblieben. Die Nachfrage ausländischer Interessenten übersteigt dabei das Angebot bei Weitem. Der Energierversorger Landsvirkjun sieht einen dringenden Bedarf für erhöhte Stromerzeugung. Das isländische Stromsystem ist praktisch vollständig ausgelastet und es gibt keine Kapazitäten für die Versorgung weiterer großer Verbraucher. Angesichts von mehrjährigen Bauzeiten für neue Geothermal- und Wasserktaftwerke ist kurzfristig auch keine Änderung der Situation zu erwarten.

Der Tourismus boomt in Island (09.09.22)

Die Zahl der Übernachtungen in isländischen Hotels hat sich im Juli 2022 gegenüber Juli 2021 verdoppelt. Die Gesamtzahl der Übernachtungen in Unterkünften für Touristen war noch nie höher als im Juli 2022. Sie lag bei 1.550.600 Übernachtungen oder 50.000 Gästen pro Nacht. Davon entfielen 82% auf ausländische Touristen.
Im Zeitraum von August 2021 bis Juli 2022 wurden insgesamt 4.091.400 Übernachtungen in Hotels verzeichnet, eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Damit fehlen im laufenden Jahr nur noch 70.000 Übernachtungen, um die höchsten Zahlen vor Covid zu erreichen.

Vulkanausbruch Merardalur 03.08.2022

© Christa Niebelschütz - vielen Dank für die freundliche Genehmigung.
© Tobias Hausner - vielen Dank für die freundliche Genehmigung.

Am Dienstag, 03.August 2022 um 13:30 Uhr, begann ein neuer Vulkanausbruch am Merardalur auf der Halbinsel Reykjanes, der sich bereits seit Samstagnachmittag mit einer hohen Erdbebenaktivität angekündigt hat. Die Ausbruchsstelle hat derzeit eine Spaltenlänge von 100 m. Bereits in der Nacht vom 02. auf den 03. August wurden mehrere kleine Feuer in dem Gebiet des Fagradalsfjall beobachtet, die auf eine starke Erhitzung der Erdoberfläche hinwiesen. Zu diesem Zeitpunkt wurde dieses Gebiet bereits engmaschig überwacht. Zwischenzeitlich wurde auch der Status des Vulkanausbruchs am Fagradalsfjall (März bis September 2021), der im Dezember 2021 als „beendet“ erklärt wurde, wieder aufgehoben.

Interessant ist, dass die jetzt entnommenen Magmaproben in der chemischen Zusammensetzung der Magma vom Ausbruch des Fagradalsfjall in 2021 ähneln, sagen isländische Geologen, so dass vermutet wird, dass dieses noch „alte“ Magma ist die nicht mehr an die Erdoberfläche gekommen ist. Gespannt warten die Geologen auf neue Magmaproben, um zu überprüfen, ob sich die Zusammensetzung mit der anhaltenden vulkanischen Tätigkeit ändert.

Aufgrund des hohen touristisch Interesses und der damit zusammenhängenden Masse an Touristen, die die Ausbruchsstelle besuchen wollen, mussten die Rettungskräfte bereits mehrfach ausrücken, um Touristen aus dem schwer zugänglichem Gebiet zu retten.

Update 05.08.2022:

Aufgrund der Wetterbedingungen wird vor einer durch den Vulkanausbruch verursachten Gasbelastung (600 bis 2600 mg je Kubikmeter) in der Atmosphäre gewarnt, die in Richtung des Ortes Vogar, auf der Halbinsel Reyjkanes, zieht. Erwartet wird diese in der Zeit von 18 - 22 Uhr. Für den Fall, dass die Gasbelastung zu hoch wird ist ein Notfallplan vorhanden, der aktiviert werden kann. Die Umweltbehörde empfiehlt außerdem, sich im Haus aufzuhalten, da es zu Husten, Reizungen der Augen, des Rachens und der Nase kommen kann.

Update 06.08.2022:

Die befürchtete Gaswolke in Richtung Vogar hat sich nicht bestätigt.

Condor fliegt ab 2023 nach Island (15.07.22)

Die Fluggesellschaft Condor hat in einer Pressemitteilung angekündigt, ab Sommer 2023 Akureyri und Egilsstaðir anzufliegen. Damit soll auch die steigende Nachfrage nach Flugverbindungen in den Norden und Osten Islands bedient werden. Auch die isländischen Behörden versuchen seit einiger Zeit, alternative Flugverbindungen nach Island zu etablieren. Während Akureyri bereits in diesem Jahr von einigen Flughäfen im Ausland (u.a. London und Kopenhagen) angeflogen wird, gibt es in Egilsstaðir derzeit nur Inlandsverbindungen.

Gut die Hälfte der Isländer war mit Covid infiziert (10.06.22)

Bis Ende letzter Woche gab es in Island über 188.000 bestätigte Covid-19 Fälle. Rein rechnerisch ware damit bereits die Hälfte der Bevölkerung Islands mit dem Virus infiziert. Tatsächlich liegt die Zahl der Infizierten auch in Island sicher deutlich höher, da längst nicht alle Infektionsfälle auch offiziell registriert wurden und werden. Aktuell werden pro Tag rund 100 neue Fälle registriert. Nach Meinung des isländischen Chefepidemiologen besteht durch die hohe Impfquote und die hohe Zahl der Infektionen praktisch eine Herdenimmunität. In Island wurden schon vor mehreren Wochen alle Maßnahmen aufgehoben, selbst nachweislich Infizierte müssen sich nicht mehr zwingend in Isolation begeben.

Vorwarnstufe wegen fortdauernder Erdbeben (20.05.22)

Das Ministerium für Katastrophenschutz hat wegen des anhaltenden Erdbebenschwarms auf der Halbinsel Reykjanes eine Vorwarnstufe ("phase of uncertainty") ausgerufen. In den vergangenen tagen wurde hunderte Beben registriert, das stärkste erreichte eine Magnitude von 4,7. Experten gehend davon aus, dass Erdbeben und Hebungen in der Gegend Anzeichen für Magmaansammlungen unter der Oberfläche sind. Ähnliche Beobachtungen wurden zuletzt in diesem Gebiet im Jahr 2020 gemacht. Nach dem Vulkanausbruch am Fagradalsfjall im letzten Jahr wird ein weiterer Ausbruch nicht ausgeschlossen. Der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson ist der meinung, dass die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbruchs auf Reykjanes in diesem Jahr bei 50 % liegt.
Basierend auf jüngsten Messungen hat sich zwischen dem Berg Þorbjörn und Eldvörp ein Magmagang gebildet. Eldvörp auf der Halbinsel Reykjanes entstand während des letzten Ausbruchszyklus des Vulkans Reykjanes im 12. und frühen 13. Jahrhundert. Die Länge des Magmaganges beträgt 7 bis 9 km und die Tiefe beträgt zwischen 4 und 8 km.

Tourismus-Tsunami erreicht Island (13.05.22)

Eine aktuelle Prognose des Flughafenbetreibers Isavia geht davon aus, dass im Jahr 2022 etwa 5,7 Millionen Passagiere den Flughafen Keflavík passieren werden. Laut dem Direktor des Verbands der isländischen Reiseindustrie muss die Tourismusbranche zwischen sieben- und neuntausend ausländische Arbeitskräfte einstellen, um die Nachfrage zu befriedigen.
Abgesehen vom Personalmangel in der Gastronomie gibt es auch zu wenig Reiseleiter, um den Bedarf zu decken. Vor der Covid19-Pandemie gab es über 33.000 Beschäftigte in der Tourismusbranche. Diese Zahl sank mit dem Ausbruch der Pandemie und die Arbeitslosigkeit stieg. Viele Arbeitnehmer, insbesondere Isländer, sind nicht an die Arbeitsplätze im Tourismus zurückgekehrt. Nun müssen mehr ausländische Mitarbeiter mit den damit verbundenen Ausbildungskosten eingestellt werden. Aktuell fehlen 7.000 bis 9.000 Arbeitskräfte im Tourismus.
Wie vom TV-Sender RÚV festgestellt wurde, wird es in der Hochsaison auch zu einem Mangel an Mietwagen kommen. Daten der isländischen Verkehrsbehörde zeigen, dass es heute im Land weniger Mietwagen gibt als vor der Pandemie. Da die Händler nicht genügend Autos importiert haben, haben einige Vermieter, wie z. B. Bílaleiga Akureyrar, damit begonnen, selbst Autos zu importieren, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Preise für Mietwagen haben bisher nie gesehen Höhen erreicht.

Hafen an der Südküste (29.04.22)

Das deutsche Unternehmen EP Power Minerals, das sich auf den Export von Bimsstein aus dem Gebiet des Mýrdalssandur in Südisland vorbereitet, prüft derzeit die Machbarkeit des Baus eines Hafens an der Südspitze Islands. Die ersten Überlegungen zum Bau eines Hafens gab es schon um 1900. Briten schlugen damals vor, im Austausch für jahrzehntelange Fischereirechte einen Hafen bei Vík zu bauen. EP Power Minerals erwarb im November 2020 das 11.500 Hektar große Konzessionsgebiet Hjörleifshöfði, zu dem auch das Vorgebirge Hjörleifshöfði gehört. Im November 2021 wurde berichtet, dass von dort aus 1,43 Millionen Kubikmeter Bimsstein pro Jahr exportiert werden sollen. Der Bimsstein sollte mit 30 großen LKWs zum Hafen in der Stadt Þorlákshöfn für den Export nach Europa transportiert werden
Einar Freyr Elísson, Vorsitzender des Bezirksrats von Mýrdalshreppur, glaubt, dass der Transport des Bimssteins von einem Hafen in Mýrdalssandur eine umweltfreundlichere Option wäre. Er ist überzeugt, dass ein Hafen einen großen wirtschaftlichen Fortschritt für die Gemeinde darstellen würde. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht, die Überlegungen befinden sich noch in einem frühen Stadium.

Windkraftanlagen auf Grímsey (15.04.22)

Das Versorgungsunternehmen Fallorka plant sechs Windturbinen auf der Insel Grímsey zu bauen. Jede der Anlagen soll eine Nennleistung von 6 kW haben. Bei einer Nabenhöhe von 9 m werden die Rotoren einen Durchmesser von 5,6 m haben. Bereits vor rund einem Jahr erteilte die Gemeinde Akureyri die Genehmigung zum Bau von 2 Anlagen. Die Fundamente sind fertiggestellt und im Sommer sollen die beiden Turbinen aufgestellt werden. Die Insel Grímsey ist nicht an das isländische Stromnetz angeschlossen. Bisher wird der auf der Insel benötigte Strom mit einem Dieselaggregat erzeugt. Durch den Bau der Windkraftanlagen soll umweltfreundlich Strom produziert werden. Die sechs Turbinen sollen etwa 30 Prozent des auf Grímsey benötigten Stroms erzeugen können. Als Standort für die Anlagen wurde ein Gebiet auf der Ostseite der Insel ausgewählt. Dort leben weniger Vögel, als in anderen Teilen der Insel. Ob sich die Anlagen negativ auf die Vogelwelt der Insel auswirken, wird sich erst nach der Inbetriebnahme zeigen.

Doch wieder Walfang in Island (08.04.22)

Das Walfangunternehmen Hvalur hf. plant nach drei Jahren Pause wieder mit dem Walfang zu beginnen. Kristján Loftsson, der Geschäftsführer des Unternehmens, schätzt die aktuellen Marktbedingungen für Walprodukte als gut ein. Gleichzeitig gibt es im Fischereiministerium Pläne, den Walfnag ab 2023 dauerhaft einzustellen. Hvalur hf. plant, die Jagd auf Finnwale im Juni zu beginnen und bis September fortzusetzen. Etwa 150 Mitarbeiter werden voraussichtlich auf den Walfangschiffen des Unternehmens, an der Walfangstation im Hvalfjörður und in der Verarbeitungsanlage in Hafnarfjörður beschäftigt sein.

Neues Forschungsschiff für das Meeresforschungsinstut (01.04.22)

Das isländische Meeresforschungsinstitut (MFRI) erhält voraussuchtlich 2024 ein neues Forschungsschiff. Die Pläne wurde schon im Juni 2018 genehmigt und gestern unterzeichnete der Direktor des Instituts eine Vereinbarung mit der spanischen Werft Astilleros Armón. Das neue Schiff soll die Bjarni Sæmundsson HF-030 (Baujahr 1970) ersetzen. das zweite Schiff des MFRI, die Árni Friðriksson (Baujahr 2000), wird weiterhin eingesetzt. Der 70 Meter lange und 12 Meter breite Schiffsneubau soll im Herbst 2024 ausgeliefert werden und etwa 33 Millionen Euro kosten. Beim Entwurf und Bau soll auch ein besonderes Augenmerk auf Kraftstoffeffizienz und Umweltfreundlichkeit gelegt werden.

Waldlagune öffnet in Kürze (25.03.22)

In wenigen Wochen wird ein neues geothermisches Spa nahe Akureyri eröffnet. Die "Waldlagune" (Skógarböðin) umfasst zwei Infinity-Pools mit zwei Swim-up-Bars, eine kalte Wanne, eine Sauna und ein Bistro. Die Pools werden mit geothermischem Wasser aus dem nahe gelegenen Berg Vaðlaheiði gespeist. Das Wasser fließt seit dem Bau des Vaðlaheiði-Tunnels ungenutzt aus dem Berg. Schon vor Weihnachten wurden tausende von Geschenkgutscheinen für das neue Bad verkauft, die Nachfrage lag deutlich über den Erwartungen. Der Eintritt soll 5.800 ISK kosten und das Bad ist täglich von 10 Uhr bis Mitternacht geöffnet.

Fangquote für Lodde wird um 50.000 Tonnen erhöht (04.03.22)

Isländischen Fischereiunternehmen wird voraussichtlich eine zusätzliche Quote von ca. 50.000 Tonnen Lodde zugesprochen. Da norwegische Schiffe nicht in der Lage waren, ihre volle Quote in isländischen Gewässern zu nutzen, wird erwartet, dass das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei den Rest der Quote unter isländischen Schiffen verteilt. Diese Umverteilung, die rund 50.000 Tonnen umfassen könnte, könnte bereits heute in Kraft treten. Wenn es den isländischen Schiffen gelingt, diese zusätzliche Quote voll auszuschöpfen, könnte der Wert des Fangs zwischen zwei und drei Milliarden ISK (14-21 Millionen Euro) betragen. Die Ankündigung des Ministeriums erfolgt zu Beginn der wertvollsten Phase der Loddesaison, der Verarbeitung von Rogen. Das Meeresforschungsinstitut hat die Fangquoten für Lodde auf 904.200 Tonnen für die Saison 2021/22 festgelegt. Diese Quote ist fast das Siebenfache der letztjährigen Quote.

Island hebt alle Coronamaßnahmen auf (25.02.22)

Alle COVID-19-Beschränkungen in Island werden heute aufgehoben. Das gilt sowohl für Beschränkungen im Land, als auch an den Grenzen. Die Entscheidung wurde einstimmig von Regierungsmitgliedern und in Übereinstimmung mit den Vorschlägen des Chefepidemiologen getroffen. Der Hauptgrund für die Entscheidung, die Beschränkungen aufzuheben, ist erstaunlich in mehrfacher Hinsicht - vor allem zeigt er eine Ehrlichkeit von verantwortlichen Politikern, die man in Deutschland in dieser Form vermutlich nicht finden wird. Nach Einschätzung der Verantwortlichen ist die Pandemie so weit verbreitet, dass Beschränkungen ihre weitere Ausbreitung nicht mehr begrenzen können. Es gibt Hinweise darauf, dass deutlich mehr Menschen infiziert sind, als die offiziellen Zahlen auf Grundlage von Tests bestätigen. Ein erheblicher Teil der Infizierten ist symptomfrei oder hat nur leichte Symptome und deshalb keinen Anlass, sich überhaupt testen zu lassen. Die Behörden empfehlen nach wie vor, bei Erkältungssymptomen oder einem positiven Test zu Hause zu bleiben, dazu besteht aber künftig keine Verpflichtung mehr.

Landhebung auf Reykjanes dauert an (18.02.22)

Auf der Halbinsel Reykjanes scheint sich weiter Magma unter der Erdoberfläche anzusammeln. Auf Reykjanes hob sich das Land schon vor dem Vulkanausbruch im letzten Jahr. Eine Landhebung konnte während des Ausbruches und in den Monaten danach nicht beobachtet werden, Ende des vergangenen Jahres setzte allerdings wieder eine Inflation ein. Nach aktuellen Messungen geht die Hebung von einem Punkt tief unter dem Fagradalsfjall aus. Sie deuten darauf hin, dass sich in 12 bis 16 Kilometern Tiefe wieder Magma sammelt. Ob und wann es zu neuen Eruptionen auf Reykjanes kommt, ist derzeit aber nicht absehbar.

Zentralbank hebt Leitzins deutlich an (11.02.22)

Die Isländische Zentralbank hat den Leitzins kräftig von 2,0% auf auf 2,75% erhöht. Die Währungshüter reagierten damit am Mittwoch auf die auch auf Island deutliche Inflation. Zuletzt hatte die Zentralbank den Leitzins im November um einen halben Punkt angehoben. Die Teuerungsrate war zu Jahresbeginn weiter nach oben geschnellt - auf 5,7 Prozent. Der u.a. im Zuge von Lieferengpässen und explodierenden Energiekosten zu beobachtende Trend zu höherer Inflation hat also auch Island erfasst.

Kleinflugzeug in See gestürzt (05.02.22)

Ein seit Donnerstagmittag vermisstes Flugzeug wurde in der vergangenen Nacht gegen 23 Uhr gefunden. Es war am Donnerstag ohne Notruf vom Radarschirm verschwunden und seitdem waren hunderte Einsatzkräfte auf der Suche nach der Cessna 172N. Sie war mit drei Touristen aus den USA, den Niederlanden und Belgien am Donnerstag gegen Mittag im Hauptstadtgebiet zu einem Rundflug gestartet. Die Suche hatte sich auf das Gebiet um den Nationalpark Thingvellir konzentriert und mit einem Tauchroboter der Firma Teledyne Gavia wurde das Wrack der Maschine nun in Ölfusvatnsvík entdeckt. Über das Schicksal der Insassen gaben die Behörden noch keine Informationen, es ist aber davon auszugehen, dass der Pilot und die drei Fluggäste ums Leben gekommen sind.

Þórður Tómasson gestorben (01.02.22)

Þórður Tómasson, der Gründer und langjährige Direktor des Skógar-Museums in Südisland ist im Alter von 100 Jahren am 27. Januar verstorben. Das Skógar-Museum ist eine Kulturerbe-Sammlung von rund 18.000 regionalen Artefakten. Sie werden in historischen Gebäuden und drei Museumsgebäuden ausgestellt. Þórður war gut 70 Jahre lang Direktor des Museums und galt selbst als eine Art Touristenattraktion.
Þórður Tómasson wurde am 28. April 1921 auf dem Bauernhof Vallatún in Südisland geboren. Schon im Alter von 14 Jahren begann er seine Karriere als leideschaftlicher Sammler. In den 1940er Jahren reiset er immer wieder durch Südisland zu bereisen und alte Werkzeuge und Gegenstände zu sammeln. Das Skógar-Museum wurde 1949 eröffnet. Neben dem Sammeln regionaler Artefakte schrieb Þórður zahlreiche Bücher über Kulturgeschichte – das letzte davon wurde zu seinem 100. Geburtstag veröffentlicht. Þórður war Autodidakt und sprach zahlreiche Sprachen. Er hat sein Leben der Bewahrung des kulturellen Erbes Islands gewidmet. Er war auch Organist der Kirchen Ásólfsskálakirkja und Eyvindarhólakirkja und spielte für Museumsgäste gerne auf seinem Harmonium. Þórður hat nie geheiratet und hatte keine Kinder. Lange Zeit lebte er mit seiner Schwester Guðrún und ihrer Familie in Skógar. Seine Beerdigung wird nach seinen Wünschen im Familienkreis stattfinden .

Corona Inzidenz in Island steigt weiter (07.01.22)

In Island wurden gestern erneut über 1.000 Personen positiv auf Corona getestet. Rund 8.000 Menschen sind derzeit in Quarantäne und über 10.000 in Isolation. In stationärer Behandlung sind 37 Erkrankte, davon 8 auf der Intensivstation. Derzeit wird keiner der Patienten künstlich beatmet. Auch in den vergangenen Tagen wurden jeweils über 1.000 Menschen positiv getestet und Island hat derzeit eine der höchsten 7 Tage Inzidenzen in Europa. Sie liegt aktuell bei 2.218. Auch an der Grenze wurden wieder zahlreiche Infektionen diagnostiziert. Wie der isländische Zivilschutzes berichtet, finden sich die meisten dieser Infektionen bei Weihnachtsurlaubern aus Teneriffa, den USA, Grossbritannien, Dänemark und Polen.