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Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

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Nachrichten Archiv 2005

Im Nachrichten Archiv 2005 finden Sie aktuelle Nachrichten aus Island aus dem Jahr 2005.

Flughafenerweiterung in Keflavik (30.12.2005)

Bis zum Jahr 2007 soll das Terminal des internationalen Flughafens von Island in Keflavik seine Größe verdoppeln. Damit wird auf den erheblichen Zuwachs bei den Passagierzahlen reagiert. Nach aktuellen Prognosen werden im Jahr 2015 bereits rund 3,2 Millionen Passagiere abgefertigt, im Jahr 2004 waren es 1,4 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Fluggäste, die nach Island reisen, um etwa 10% gestiegen, während die Zahl der Transatlantik-Passagiere nur um 6% zugenommen hat. Allgemein wird es wegen der bereits laufenden Bauarbeiten in den nächsten Tagen noch zu leichten Behinderungen im Abflugbereich kommen.

Fischbestände schrumpfen (23.12.2005)

Nach aktuellen Untersuchungen des Meeresforschungsinstituts gehen die Kabeljaubestände in den isländischen Gewässern zurück. Auch bei Shrimps wird einem Bericht des Fernsehsenders RUV zufolge ein deutlicher Rückgang verzeichnet. Das Meeresforschungsinstitut ("Hafró") begründet seine Einschätzung mit Meßdaten, die aus den Westfjorden und den Gebieten vor der Nordküste Islands stammen. Der Kabeljaubestand ist demnach so niedrig wie seit 1991 nicht mehr, der Shrimpsbestand hat seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. Hafró empfiehlt sogar, den Fang von Shrimps in diesem Winter komplett auszusetzen.

Goldrausch in Island? (16.12.2005)

Der isländische Fernsehsender RÚV berichtete vor einigen Tagen über eine britische Investorengruppe, die rund 1,3 Millionen Euro in die Erkundung von Goldlagerstätten in der Umgebung von Reykjavik investieren will. Im Zuge der Erkundung sollen an verschiedenen Stellen innerhalb von 3 Montaten zahlreiche Bohrlöcher von einigen hundert Metern Tiefe niedergebracht werden, um dann Analsysen des Bohrmaterials durchzuführen. Allgemein wird allerdings die Erkundung als wenig erfolgversprechend eingeschätzt, da bei früheren Versuchen nur wenige Gramm Gold pro Tonne Gestein gefunden wurden. Der Goldrausch wird wohl auch diesmal ausbleiben.

Frühreife Isländer (02.12.2005)

In einer kürzlich veröffentlichten Studie des Kondomherstellers Durex wird den Isländern Frühreife bescheinigt. Im Durchschnitt haben sie mit 15,6 Jahren erstmals Sex, gleichauf mit den Deutschen und gefolgt von den Schweden. Am Ende der Skala stehen die Inder mit 19,8 Jahren, der weltweite Durchschnitt liegt bei 17 Jahren. Der Studie zufolge haben Isländer 109mal pro Jahr Sex. Auch einige andere Details der Studie wurden veröffentlicht:
57% der Isländer hatten bereits ungeschützten Sex mit einem Partner, dessen Vorgeschichte sie nicht kannten.
20% der Isländer hatten bereits eine sexuell übertragbare Krankheit.
Isländer haben in Ihrem Leben durchschnittlich 13 Sexpartner.
39% der Isländer berichten von einem Seitensprung.
An der Studie nahmen übrigens 317.000 Menschen aus 41 Ländern teil.

Reykjavik wächst weiter (25.11.2005)

Nach Berechnungen des Stadtplanungsamtes Reykjavik könnten in den nächsten 5 Jahren bis zu 6.000 neue Wohnungen in der isländischen Hauptstadt entstehen. Die meisten davon sollen in Gebieten entstehen, die vom Stadtplanungsamt für eine verdichtete Bebauung vorgesehen sind. Alleine in der Nachbarschaft der neuen Musicalhalle, die am Hefen errichtet werden soll, werden voraussichtlich auch über 700 Wohnungen gebaut. Konkrete Planungen für große neue Wohnanlagen gibt es auch im Bereich des Busbahnhofes Hlemmur und der Einkaufsstraße Laugarvegur. Das Gebiet von Ellidaárvogur nahe dem Überseehafen soll ebenfalls ein ganz neues Gesicht erhalten - dort sind 2.000 Appartments geplant und auch südlich von Mosfellssveit stehen 1.000 neue Wohnungen zur Verfügung. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass in Island die Landflucht weiter anhält und immer mehr Menschen aus den ländlichen Gebieten in die Hauptstadt ziehen.

Ältere Mitarbeiter gefragt (20.11.2005)

Eine aktuelle Studie der OECD bestätigt, was die Isländer seit langer Zeit wissen: der Anteil berufstätiger Menschen in der Altersgruppe von 25 Jahren bis 64 Jahren ist in Island so hoch wie sonst nirgends auf der Welt. In der Gruppe der 50 bis 64-Jährigen gehen 85% einer Arbeit nach, in der Altergruppe von 25 bis 49 Jahren sind es sogar 88%. Der durchschnittliche Wert, den die OECD-Studie ermittelt hat, liegt bei knapp 60% (Altersgruppe 50-64 Jahre) bzw. 75% (Altergruppe 25-49 Jahre).
In der Studie wird auch betont, dass es sich eine alternde Gesellschaft nicht länger leisten kann, auf die Arbeitskraft erfahrener älterer Arbeitnehmer zu verzichten. Viele Strukturen sowohl in der Privatwirtschaft, als auch beim Staat sind allerdings noch nicht auf die Belange älterer Arbeitnehmer eingestellt - ein Problem, bei dessen Lösung Island offensichtlich schon weiter ist, als andere Länder.

Extreme Wetterverhältnisse (04.11.2005)

Am vergangenen Wochenende wurde der Süden und Westen Islands von heftigen Unwettern heimgesucht. Der Rundfunksender RÚV berichtet von Windgeschwindigkeiten bis zu 50 Metern pro Sekunde. Auf den Westmännerinseln wurden mehrere Hausdächer beschädigt. Es kam auch zu zahlreichen Verkehrsunfällen, alleine in Reykjavik wurde die Polizei innerhalb von 24 Stunden 48mal angefordert. Im ganzen Land waren viele Straßen stark vereist und über Stunden gesperrt.
Auf den Westmännerinseln waren die Schneefälle so stark, dass selbst der Räumdienst steckenblieb. Der Inlandsflugverkehr kam völlig zum erliegen.
Am Samstag hat das Unwetter Nordisland erreicht und mehr als 100 Personen blieben mit ihren Fahrzeugen in Schneewehen stecken. Den Rettungsmannschaften gelang es nur mühsam, zu den Eingeschlossenen vorzudringen - ernsthaft zu Schaden kam zum Glück niemand.

Wirtschaftlicher Sinn der Aluwerke fraglich (29.10.2005)

In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme hat die KB-Bank zum Ausdruck gebracht, dass der wirtschaftliche Sinn der Aluwerke in Island fraglich ist. Die KB-Bank begründet diese Aussage mit der Tasache, dass Strom fast zum Produktionspreis an die Aluwerke verkauft werden muss und die Rendite der großen Wasserkraftwerke damit sehr gering ist. Nach Meinung der KB-Bank wird die Bedeutung der Aluproduktion in Island generell überschätzt.
Ásgeir Jónsson, Analyst bei der KB-Bank, machte auch deutlich, dass es zunehmend schwierig wird, neue Aluwerke zu errichten und dass der Neubau eines Werkes erhebliche Investitionen erfordere. Außerdem werden durch die Werke die gegebenen Standortfaktoren nur wenig genutzt, da das Aluminiumerz importiert werden muss. Selbst auf den Arbeitsmarkt hat die Aluproduktion keinen sehr großen Einfluß. Das derzeit im Bau befindliche Werk im Reydarfjördur wird etwa 400 - 500 Arbeitsplätze bieten - angesichts von rund 150.000 Arbeitsplätzen in der gesamten isländischen Wirtschaft nur eine vergleichsweise geringe Zahl. Lokal betrachtet wird das neue Werk im Reydarfjördur allerdings auch nach Ansicht der KB-Bank ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Ostisland sein.

Alkohol im Supermarkt (24.10.2005)

Nach einer aktuellen Umfrage sind 62% der Isländer gegen den Verkauf von Alkohol in Supermärkten, wenn auch der Verkauf von hochprozentigen Spirituosen eingeschlossen sein soll. Derzeit kann Wein, Bier und Hochprozentiges nur in staatlichen Alkohol- und Tabakläden gekauft werden. Árni Einarsson, Chef des isländischen Zentrums für Drogenprävention, wartet mit einer anderen Zahl auf: demnach sind 50% der Isländer für den Verkauf von Bier und Wein in Supermärkten. Obwohl die aktuelle Umfrage seiner Meinung nach zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Verkauf von hochprozentigen Getränken ist, befürchtet er, das der Verkauf Wein und Bier nur ein erster Schritt wäre, dem bald auch Spirituosen folgen würden. Es sei andererseits auch nicht wirtschaftlich, in den staatlichen Läden nur Spirituosen zu verkaufen, während Bier und Wein über Supermärkte vertrieben werden. Die Lösung könne deshalb nur darin bestehen, entweder alle Arten alkoholischer Getränke in Supermärkten anzubieten, oder das bisherige System beizubehalten.

Blaue Lagune wird erweitert (14.10.2005)

Die Blaue Lagune, mit Abstand am meisten besuchte Touristenattraktion Islands, wird erneut vergrößert. Ein kürzlich unterzeichneter Vertrag sieht eine Verdoppelung der Größe vor. Erst vor 6 Jahren wurde die Blaue Lagune um einige hundert Meter verlegt. Die damals errichteten Umkleideräume sollen nun bereits renoviert und erweitert werden, ebenso das Restaurant. Neu hinzukommen soll eine Cafeteria mit 250 Plätzen. Auch der Souvenirshop und die Büros sollen vergrößert werden. Die Wasserfläche der Blauen Lagune wird auf 7.000 Quadratmeter verdoppelt werden. Das Erweiterungsprojekt wird voraussichtlich 2007 abgeschlossen.

Kältester September seit über 20 Jahren (08.10.2005)

Der September 2005 war in Island der kälteste September seit 1982. Die Durchschnittstemperatur lag bei 6,3 Grad Celsius und damit um 1,1 Grad unter dem langjährigen Mittel. In Reykjavik wurde am 25. September mit -3,4 Grad die niedrigste Septembertemperatur seit 1974 gemessen. In Akureyri wurden sogar zwei Schneetage verzeichnet, was für den September sehr ungewöhnlich ist. In den letzten 40 Jahren gab es in Akureyri nur sechsmal Schneefälle im September.
Obwohl es vergleichsweise kalt war, gab es viel Sonnenschein. Mit 184 Sonnenstunden lag Reykjavik z.B. um 60 Stunden über dem langjährigen Mittel. Insgesamt war der September 2005 einer der sonnigsten in den letzten 50 Jahren - die Sonnenscheindauer war nur in den Jahren 1954 und 1975 länger.