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Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

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Vögel Islands

Küsten- und Wasservögel

Island und die vorgelagerten kleinen Inseln bieten mit ihren Steilküsten an vielen Orten ideale Brutmöglichkeiten für Seevögel. Am Kap Dyrholaey, auf den Westmännerinseln und an zahlreichen anderen Orten kann man die Vögel während der Brut und der Aufzucht der Jungen beobachten. Dabei sollte man selbstverständlich die Vögel nicht stören und vor allem die Schutzgebiete beachten. Die Brutgebiete am Kap Dyrholaey sind beispielsweise bis Anfang Juli nicht zugänglich.
Die Vogelfelsen sind oft von zehntausenden von Seevögeln bevölkert und sowohl der Flugbetrieb als auch das Geschrei der Vögel sind ein beeindruckendes Schauspiel. Wer sich die Mühe macht, einen Vogelfelsen etwas genauer zu beobachten, wird feststellen, daß es weniger chaotisch zugeht, als es zunächst scheint. Die verschiedenen Vogelarten stellen unterschiedliche Ansprüche an ihren Nistplatz und haben unterschiedliche Verhaltensweisen. Daraus resultiert eine Unterteilung der Vogelfelsen in einzelne Zonen, die von bestimmten Arten bevorzugt werden.

Raubmöwe

Die große Raubmöwe (Stercorarius skua) ist vor allem in den Kiesebenen unterhalb der Gletscher zu finden, dort befinden sich auch die Nester. Während der Brutzeit sind die Vögel sehr agressiv und greifen Eindringlinge an. Die Schabelhiebe der großen Vögel können am Kopf der Opfer zu üblen Verletzungen führen, vorsicht ist deshalb dringend geboten. Die Brutdauer beträgt 29 Tage. Raubmöwen ernähren sich von anderen Vögeln, die z.B. durch Genickbisse getötet werden. Häufig werden auch Nester geplündert und andere Vögel durch fortwährende Angriffe im Flug gezwungen, ihre Beute wieder hervorzuwürgen.

Große Raubmöwe
Große Raubmöwe

Küstenseeschwalbe

Die bis 38cm große Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) ist der Vogel mit dem längsten Zugweg. Während sie in praktisch allen arktischen Gebieten der Nordhalbkugel brütet, verbingt sie den Winter in der Antarktis und legt dabei jährlich eine Flugstrecke bis zu 30.000 km zurück. Küstenseeschwalben sind Stoßtaucher und suchen die Wasseroberfläche im Suchflug ab. Haben sie eine Beute entdeckt, stoßen sie mit angewinkelten Flügeln nach unten und verschwinden vollständig im Wasser. Die Vögel brüten in großen Kolonien in Küstennähe und reagieren während der Brutzeit sehr aggressiv auf Störungen, indem sie sich laut kreischend auf den Eindringling stürzen.

Küstenseeschwalbe
Küstenseeschwalbe

Austernfischer

Wie alle Schnepfenvögel ist auch der Austernfischer (Haematopus ostralegus) mit einem langen Schabel ausgestattet, der bestens zum Stochern und Tasten im Boden geeignet ist. Seine Nahrung findet der Vogel im Schlick und auf Wiesen, er verzehrt Muscheln, Würmer, Schnecken und Krebse. Austernfischer bauen ein Muldennest auf freiem Boden, die Brutdauer beträgt 27 Tage. Besonders auffällig sind die Tiere, wenn sie in kleinen Gruppen laut piepsend und im Stechschritt auf Nahrungssuche über Wiesen laufen. Mehr...

Stockente

Stockenten (Anas platyrhynchos) kommen in Island vor allem in Küstennähe und Gewässern im Tiefland vor, im Hochland sind sie kaum zu finden. Sie ernähren sich im Winterhalbjahr pflanzlich, während der Brut aber auch von Weichtieren und Insekten. Das Gelege umfaßt 7-11 Eier, die Brutdauer beträgt etwa 28 Tage.

Stockenten
Stockenten

Odinshühnchen

Odinshühnchen (Phalaropus lobatus) sind recht häufig an kleinen Tümpeln und Wasserlöchern zu finden. Es scheint oft, als ob sie aufgeregt mit den Füßen trippeln, hektisch im Kreis schwimmen und dabei auf die Wasserfläche picken. Man vermutet, daß die Vögel dabei Kleinstlebewesen vom Boden aufwirbeln und dann aufpicken. Bei den Odinshühnchen sind die Weibchen größer und schöner gefärbt, als die Männchen. Sie beanspruchen ein Revier und suchen sich ihren Partner aus. Der Hahn bebrütet das Gelege und füttert die Jungen, die Weibchen legen während der Brutzeit nur weitere Eier ins Nest.

Odinshühnchen
Odinshühnchen

Ohrentaucher

Der Ohrentaucher (Podiceps auritus) ist der einzige Vertreter der Lappentaucher, der nördlich des Polarkreises brütet. Sein typischer Lebensraum sind Sumpfgebiete und Binnenseen. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von 20-22cm und ein Gewicht von rund 500g. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, Insekten und Krebsen. Das Nest hat einen Unterbau aus Schilf- und Binsenhalmen und ist schwimmfähig. Während der Brutzeit sind Ohrentaucher sehr aggressiv und greifen tauchend auch deutliche größere Vogelarten wie z.B. Gänse an. Die Jungen verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen und werden an den ersten Tagen von den Eltern auf dem Rücken getragen.

Ohrentaucher
Ohrentaucher

Landvögel

Goldregenpfeifer

Einer der typischen Vögel auf Wiesen, Weiden und in Feuchtgebieten ist der Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria). Im Brutkleid ist die Unterseite der Vögel schwarz gefärbt, die Oberseite golden-schwarzbraun. Die Vögel ernähren sich vor allem von Würmern, Insekten und Spinnen, verschmähen aber auch Beeren nicht. Goldregenpfeifer bauen ein Muldennest, die Brutdauer liegt bei etwa 32 Tagen.

Goldregenpfeifer
Goldregenpfeifer

Brachvogel

Brachvögel (Numenius arquata) werden 50 bis 60 cm lang und wiegen bis zu 1.000 g. In Island sind sie vergleichsweise häufig zu finden. Mit ihrem langen und charakteristisch gebogenen Schnabel suchen sie nach Insekten, Würmern und Schnecken, ihr bevorzugter Lebensraum sind Moore und feuchte Wiesen.

Brachvogel
Brachvogel

Schneehuhn

Das Moorschneehuhn (Lagopus lagopus) ist sehr robust und gut an die Bedingungen der nördlichen Winter angepasst. Sowohl die Beine als auch die Nasenlöcher sind mit Federn besetzt und damit sehr gut isoliert. Wenn die Temperaturen stark abfallen, graben sich die Tiere in den Schnee ein. Im Winter ist das Gefieder weiß und im Sommer rötlich-braun. Schneehühner ernähren sich vor allem von Knospen und frischen Trieben.

Schneehuhn
Schneehuhn

Schneeammer

Schneeammern (Plectrophenax nivalis) erreichen etwa die Größe eines Haussperlings. Zu Beginn der Brutzeit Ende März sind zunächst nur die Männchen am Brutplatz und versuchen, ihre Reviere abzugrenzen. Bei späten Wintereinbrüchen werden die Brutvorbereitungen unterbrochen und die Männchen sammeln sich oft in kleinen Gruppen. Erst mehrere Wochen später treffen dann auch die Weibchen ein und 12 bis 13 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Jungen.

Schneeammer
Schneeammer