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Soziales und Politik

Island ist seit dem 17. Juni 1944 eine unabhängige parlamentarisch-demokratische Republik. Staatsoberhaupt ist Präsident Guðni Thorlacius Jóhannesson, der das Amt im Juni 2016 von Ólafur Ragnar Grímsson übernahm. Er ist das sechste Staatsoberhaupt der Republik. Vor Ólafur Ragnar Grímsson hatte Vigdis Finnbogadóttir das Amt von 1980 bis 1996 inne, sie war damals das erste gewählte weibliche Staatsoberhaupt der Welt. Präsident Jóhannesson wurde am 26.06.1968 in Reykjavik geboren. Er studierte an der University of Warwick, der Universität Bonn, der Universität von Island sowie an der University of Oxford Geschichte. Als Hochschullehrer arbeitete er an der Universität von Island, an der Universität Bifröst und an der Universität London, Forschungsschwerpunkt des promovierten Historikers war die moderne Geschichte Islands. Der Präsident wird in allgemeiner, direkter und geheimer Wahl auf vier Jahre gewählt. Er ernennt und entläßt Regierungsmitglieder und hohe Beamte und vertritt Island völkerrechtlich. Daneben hat das Staatsoberhaupt ein beschränktes Vetorecht. Gesetze können zwar ohne seine Zustimmung in Kraft treten, sie müssen dann allerdings einem Plebiszit unterworfen werden.
Bei den letzten Parlamentswahlen 2017 ergab sich folgende Stimmenverteilung:
Fortschrittspartei 10,7%, Reformpartei 6,7%, Unabhängigkeitspartei 25,2%, Volkspartei 6,9%, Zentrumspartei 10,9%, Piraten 9,2%, Sozialdemokraten 12,1%, Grüne 16,9%
Im Jahr 1992 wurde eine umfangreiche Verwaltungsreform durchgeführt. Island wurde in 23 Landkreise eingeteilt, die zu 8 Regionen zusammengefaßt sind. Daneben gibt es 14 kreisfreie Städte. An der Spitze der Landkreise steht der Landrat und ein gewähltes Kreisparlament. Die 104 Gemeinden Gemeinden bilden die unterste Verwaltungsebene. Bürgermeister und Gemeindeparlamente verfügen über weitgehende Rechte.
Etwa 75% der isländischen Arbeitnehmer sind organisiert. Die 1916 gegründete Isländische Arbeiterföderation hat rund 65.000 Mitglieder und ist damit die größte Gewerkschaft des Landes. Die größte Einzelgewerkschaft ist die 1942 entstandene Vereinigung städtischer und staatlicher Angestellter. Die Isländische Arbeitgeberföderation wurde 1934 gegründet. Auch Handwerker, Industrieunternehmen und Bauern sind in Verbänden organisiert. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei ca. 2,8%.
Die Einkommen in Island sind relativ hoch. So verdiente ein Ehepaar, das vollzeit beschäftigt ist, im Jahr 2016 durchschnittlich 16.000.000 ISK (118.000 EUR). Zum Vergleich - das Brutto-Einkommen in Deutschland betrug im Jahr 2016 durchschnittlich 33.400 EUR. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Männern liegt bei 48 Stunden, die von Frauen bei 36 Stunden.
Eine umfassende soziale Sicherung wurde in Island 1946 eingeführt. Neben der Krankenversicherung und der Rentenversicherung (Rentenalter 67 Jahre) gibt es eine Unfallversicherung, eine Arbeitslosenversicherung und eine Familienversicherung. Versicherungsträger ist das Staatliche Institut für Soziale Sicherheit. Finanziert werden die Versicherungen über Beiträge, die von allen Steuerpflichtigen zu entrichten sind.
Das Gesundheitswesen ist gut entwickelt. Über das ganze Land verteilt gibt es 53 Krankenhäuser mit insgesamt rund 4.000 Betten, daneben 700 niedergelassene Ärzte und 130 Apotheken. Wie in den meisten Industrienationen sind Krebserkrankungen und Herz-/Kreislaufkrankheiten die häufigste Todesursache. Mit 84,1 Jahren bei Frauen und 80,4 Jahren bei Männern haben Isländer mit die höchste Lebenserwartung der Welt.
In Island besteht bis zum 16. Lebensjahr allgemeine Schulpflicht. Nach dem Grundschulbesuch vom 7. bis zum 13. Lebensjahr folgt die Sekundarstufe. Sie ist in eine Unterstufe für 13 bis 15-jährige und eine vierjährige Oberstufe gegliedert. Die Unterstufe schließt mit der mittleren Reife, der Abschluß der Oberstufe berechtigt zum Hochschulstudium. Im Jahr 1990 gab es 214 Grundschulen mit Sekundarstufe I, 50 Oberstufen und 5 Hochschulen. Viele Oberstufen werden wegen der langen Wege als Internate geführt. Im Jahr 2016 wurden 7,2% des Bruttoinlandsprodukts (16,5 Mrd. Euro) für das Bildungswesen ausgegeben.