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Die Askja

Karte Askja.

Rund 40 km südwestlich des Tafelvulkans Herðubreið liegt das Vulkanmassiv Dyngjufjöll. Im Zentrum des Vulkanmassivs befindet sich die Askja , ein Einsturzkrater von 9km Durchmesser und 50 Quadratkilometer Fläche. Ein derartiger Einsturzkrater - er wird von Geologen als Caldera bezeichnet - entsteht, wenn nach einem Vulkanausbruch das Dach der geleerten Magmakammer, die in einigen Kilometern Tiefe unter dem Vulkan liegt, einstürzt. Im Jahr 1875 kam es im Askjagebiet zu einem gewaltigen Ausbruch. Dabei entstand der Vitikrater. Ihn ziert heute ein milchiggrüner, 20°C warmer Kratersee, in dem Besucher gerne ein Bad nehmen. Beim Ausbruch im Jahr 1875 wurden rund zweieinhalb Milliarden Kubikmeter Bimsstein gefördert. Die Aschenwolke des Ausbruchs wurde vom Wind bis ans europäische Festland getrieben und bereits 2 Tage nach Beginn des Ausbruchs setzte in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ein Aschenregen ein. In Island mußten zahlreiche Bauernhöfe im Nordosten des Landes aufgegeben werden, da die Asche bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen unfruchtbar machte. Nach dem Ausbruch sank neben dem Vitikrater der Boden ab und im Jahr 1876 hatte sich in der neuen kleinen Caldera bereits ein See gebildet. Der Wasserspiegel stieg bis zum Jahr 1884 um über 80 m. Heute hat der See Öskjuvatn eine Fläche von etwa 11k Quadratkilometern. Er ist mit 220 m Wassertiefe der tiefste See Islands. Rund um die Askja sind auch heute noch weite Landstriche vom federleichten Bimsstein bedeckt.

Kratersee in der Askja.
Kratersee in der Askja.

Der letzte Ausbruch im Askjagebiet fand im Jahr 1961 statt. Aus einer etwa 800m langen Spalte schossen Lavafontänen 500m hoch in den Himmel. Der Lavastrom erreichte eine Länge von mehr als 7km und ist in der ansonsten von Bimsstein bedeckten Landschaft schon von Weitem zu erkennen.
Im Jahr 1907 führten der deutsche Geologe Knebel und der Maler Rudloff eine Expedition zur Askja durch. Die beiden Männer verschwanden spurlos und wurden nie mehr gefunden. Ihnen zu Ehren wird die 1875 neu entstandene Öskjuvatn-Caldera auch Knebel-Caldera genannt, der Vitikrater ist auch unter dem Namen Rudloff-Krater bekannt.