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Der Gletscher Drangajökull

Gletscher Drangajökull

Der Gletscher Drangajökull liegt südwestlich des Naturschutzgebietes Hornstrandir. Mit rund 200 Quadratkilometern ist er einer der kleineren Gletscher Islands und er ist der einzige Plateuagletscher des Landes, der auf einer Höhe von weniger als 1.000 Metern liegt.
Aufgrund seiner geringen Größe und geringen Höhe könnte man meinen, der Drangajökull wäre besonders stark durch den Klimawandel bedroht. Tatsächlich ist er jedoch der einzige Plateaugletscher des Landes, die in den letzten Jahren nicht abgenommen hat, während die meisten anderen Gletscher Islands mehr oder weniger deutlich an Eismasse verloren haben. So könnte der Langjökull im Südwesten Islands Schätzungen zufolge bis 2050 komplett verschwinden.
Generell haben sich die Gletscher Islands seit der Besiedlung des Landes stark verändert. Sie waren deutlich kleiner als heute, als die ersten Siedler in Island ankamen. Nach der mittelalterlichen Wärmeperiode wuchsen sie während der kleinen Eiszeit schnell an und verlieren seit über 150 Jahren wieder an Substanz.
Der Drangajökull ist wissenschaftlich gesehen eine maritime Eiskappe. Die Entwicklung des Gletschers ist deshalb eng mit der atmosphärischen und ozeanischen Variabilität verbunden. Während des holozänen Temperaturmaximums waren die Temperaturen mindestens 2,5 Grad höher als heute und die Eiskappe entstand erst nach der Wärmeperiode neu – nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen wohl erst in den letzten zweitausend Jahren. Sein größtes Wachstum hatte der Drangajökull sehr wahrscheinlich während der kleinen Eiszeit zwischen etwa 1600 und 1750. Eine Temperaturerhöhung von 1 °C gegenüber der aktuellen Durchschnittstemperatur würde die Akkumulationsfläche des Gletschers beseitigen und er würde komplett verschwinden. Eine Verringerung um 0,5 °C würde Berechnungen zufolge zu einer schnellen Ausdehnung des Gletschers über die gesamte Fläche der Westfjorde führen.