Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
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Die Halbinsel Vatnsnes
Obwohl die Halbinsel Vatnsnes etwas abseits der Ringstraße liegt und von Touristen nur sporadisch besucht wird, bietet sie doch einige interessante Ziele. Schon von weitem ist auf einem Basalthügel an der Ostseite der Halbinsel direkt an der Straße 717 eine alte Burg zu erkennen. Wer allerdings ein Bauwerk im Stile schottischer Befestigungsanlagen erwartet, wird maßlos enttäuscht sein. Bei der einzigen Burg des Landes handelt es sich nicht um vielmehr, als eine Menge übereinander geschichteter Steine. Bei genauerer Betrachtung sind die Reste einer Befestigungsmauer erkennbar, durch ein Tor gelangt man in den Innenbereich der Anlage. Sie liegt in einer natürlichen Senke des Basaltrückens. Auch Mauerreste von zwei Gebäuden sind noch erkennbar. Wann die Festung errichtet wurde und wer ihr Erbauer war, ist im Dunkel der Vergangenheit versunken - im 13. Jahrhundert wurde sie bereits in zwei Sagas erwähnt.
Kurz vor dem Hof Súluvellir sollte man dem Wegweiser Richtung Hvítserkur folgen. Er endet nach einigen hundert Metern an einem Parkplatz über der Steilküste. Draußen im Meer liegt ein seltsam geformter Felsen, von der Brandung zernagt und vom Kot der an seinen Wänden nistenden Vögel stellenweise weiß gefärbt. Die Isländer nenen den Felsen Hvítserkur, was in etwa "weißes Nachthemd" bedeutet. Wer lange genug über das Wasser auf den Felsen schaut und etwas Fantasie hat, wird eine versteinerte, bucklige Kuh erkennen, die aus dem Meer trinkt. Deutlich ist das weiße Horn des unglücklichen Tieres zu erkennen, das wie viele andere Trolle zu Stein erstarrte, als es vom ersten Strahl der aufgehenden Sonne getroffen wurde.
Bei Hindisvík an der Nordspitze der Halbinsel Vatnsnes liegt ein verlassener Bauernhof und ein stillgelegter Hafen. Hier kann man häufig Robben beobachten.