Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
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Die Stadt Ísafjörður
Ísafjörður ist die größte Ortschaft der Nordwestfjorde Islands und zählt rund 2.600 Einwohner. Der schnellste Weg von Reykjavik nach Ísafjörður ist sicher das Flugzeug. Der Landeanflug auf den kleinen Flughafen ist allerdings ziemlich abenteuerlich. In einer engen Steilkurve geht es dicht an den bis zu 700 Meter hohen Bergen entlang, die den Fjord umgeben. Bevor das Flugzeug auf der schmalen Piste aufsetzt, kann man aus der Luft auch die spektakuläre Lage der Stadt auf einer Sandbank bewundern.
Seit den 1990er-Jahren ist Ísafjörður dank eines neuen Tunnels auch auf dem Landweg besser zu erreichen. Er führt südwestlich der Ortschaft über mehrere Kilometer durch einen Gebirgszug und ist ähnlich abenteuerlich, wie der Landanflug. Zunächst geht es zweispurig in den Berg, dann erreicht man etwa in der Mitte des Tunnels eine Kreuzung. Hier zweigt eine Röhre nach Suðureyri ab, der Haupttunnel verläuft ab der Kreuzung einspurig weiter Richtung Flateyri. Dank der vielen Ausweichstellen und der überschaubaren Verkehrsdichte ist aber selbst im einspurigen Bereich Gegenverkehr kein echtes Problem.
In Ísafjörður bildet das ehemalige Lagerhaus Neðstakaupstað aus dem Jahr 1784 zusammen mit einigen weiteren Holzhäusern den ältesten noch erhaltenen Ortskern in Island. Früher lagerte hier Getreide, Kaffee und Tabak. Später wurde in dem Lagerhaus auch Klippfisch verarbeitet und anschließend auf Loren zum Trocknen ins Freie geschoben. Hiervon zeugen noch Gleise im Eingangsbereich. Heute befindet sich in dem Gebäude das Heimat- und Seefahrtsmuseum von Ísafjörður.
Bekannt wurde Ísafjörður auch durch das ungewöhnliche Musikfestival „Aldrei fór ég suður“, was übersetzt „Ich fuhr nie nach Süden“ bedeutet. Mit Süden ist die isländische Hauptstadt Reykjavík gemeint. Beim Festival treten neben vielen Amateurbands und Musikern auch die berühmtesten isländischen Künstler auf. Jeder darf 20 Minuten spielen und es gibt keine Gage. Für Besucher gibt es kein festes Programm und improvisieren ist angesagt - es wird typisch isländisch nicht viel geplant, sondern einfach gemacht und das funktioniert meistens sehr gut.