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Das Französische Hospital

Das Französische Hospital von Reykjavik wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Es sollte der Versorgung französischer Seeleute zu dienen, die vor der Küste Islands Kabeljau fischten. Das Hospital verfügte über Betten für zwanzig Patienten.
Kurze Zeit später wurden zwei weitere französische Krankenhäuser gebaut. Eines stand im Fáskrúðsfjörður im Osten von Island, ein weiteres auf den Westmännerinseln.
Das Französische Krankenhaus in Reykjavík bot den Seeleuten in den Fischereigebieten westlich von Island medizinische Versorgung. Die Ärzte und die meisten Krankenschwestern waren Isländer. Das Krankenhaus nahm sowohl Isländer als auch Franzosen auf.
Anfang des 20. Jahrhunderts fischten jedes Jahr 150 bis 200 französische Schiffe in isländischen Gewässern. Sie kamen meistens im Februar und blieben bis Ende August. Die Fischer machten gute Fänge, gerieten in den Rauen isländischen Gewässern aber auch immer wieder in Schwierigkeiten. Zwischen 1825 und 1930 sanken etwa 400 französische Schiffe vor Island und geschätzt 4.000 Seeleute kamen ums Leben. Alleine 1892 gingen beispielsweise zwölf Schoner mit 139 Mann Bestazung verloren.
Die französische Fischerei vor Island wurde mit Beginn des ersten Weltkrieges weitgehend eingestellt, das Krankenhaus war aber noch bis 1927 in Betrieb. In den letzten Jahren wurde es von der Stadtverwaltung von Reykjavík betrieben.
Im Jahr 1935 wurde das Krankenhaus in eine Mittelschule, später in eine Grundschule umgewandelt und seit 1977 beherbergt es die Musikschule von Reykjavik. Das Haus wurde mehrfach renoviert und dabei in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Französisches Hospital Reykjavik