Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
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Amtssitz des Premierministers
Das Amtsgebäude des isländischen Premierministers wurde ursprünglich als erstes Gefängnis Islands gebaut. Erste Pläne zum Bau eines Gefängnisses gab es schon 1733. In einem Brief weißt der Bezirkskommissar Henrik Ocksen darauf hin, dass in Ermangelung eines Verlieses Gefangene zur Inhaftierung nach Dänemark gebracht werden müssten. Er bezog sich auf den Fall Katrín Ingjaldsdóttir. Sie war in Island zum Tode verurteilt worden, der König hatte sie aber begnadigt und ihre Strafe in lebenslange Haft umgewandelt.
Erst über 25 Jahre später erließ der König von Dänemark schließlich einen Beschluss über den Bau eines Gefängnisses in Island. Nach weiteren gut 20 Jahren war das Gebäude dann 1771 endlich bezugsfertig. Einige Sträflinge konnten ihre Haftzeit verkürzen, indem sie am Bau des Gefängnisses arbeiteten.
Für den Bau und Betrieb des Gefängnisses wurde zum Ärger der Bevölkerung eine Steuer auf Immobilien erhoben. Das Gefängnis war nur gut 45 Jahre in Betrieb und wurde 1816 geschlossen.
Nachdem Island eine gewisse Unabhängigkeit von Dänemark erreicht hatte, bezog im Jahr 1904 der erste Islandminister Hannes Hafstein das Gebäude. Ein Denkmal vor dem Gebäude erinnert an ihn. Im Laufe der Jahre war das Gebäude zeitweise auch Amtssitz des isländischen Präsidenten, heute beherbert es die Büros des Premierministers.