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Der Stadtsee Tjörnin

Der Stadtsee Tjörnin nahe am Stadtzentrum ist ein beliebter Erholungsort. Er entstand vor über 1000 Jahren. Damals war die Landschaft wahrscheinlich bewaldet und der See wurde nur durch einen Barrierestrand vom Meer getrennt. Das Wasser des Sees stammt wie damals aus dem südlich liegenden Sumpfgebiet Vatnsmyri.
Bei Bauarbeiten wurden im Jahr 2001 im Bereich des ehemaligen Nordufers die Überreste eines Bauernhofes aus der Landnahmezeit entdeckt. Sie wurden auf die Zeit um das Jahr 870 datiert. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich um die Überreste des Hofes von Ingolfur Arnarson handelt. Er gilt als der erste offizielle Siedler Islands und hat sich der Überlieferung nach um das Jahr 870 in der Bucht niedergelassen. Die Ausgrabung bildet den zentralen Teil des Landnahmemuseums in der Aðalstræti.
Eine alte Sage berichtet von zwei streitsüchtigen Weibern, die auf gegenüberliegenden Seiten Sees wohnten. Sie nutzten den fischreichen See auch zum Waschen ihrer Kleider. An einem warmen Sommertag wuschen sie ihre Strümpfe. Dabei gerieten sie in einen Streit darüber, wer die Fischrechte im See haben sollte. Im Eifer des Gefechts stürmten beide ins flache Wasser und wollten handgreiflich werden. In diesem Moment verwandelten sich alle Fische in Wasserkäfer und Krebse. Seitdem steht Angeln am Tjörnin nicht mehr auf der Tagesordnung.
Dafür werden aber heute am See gerne Vögel mit Brot gefüttert. Nahe am Rathaus wird warmes Wasser eingeleitet und der Tjörnin gefriert in diesem Bereich im Winter meistens nicht zu. Zahlreiche Vögel halten sich dann auf der offenen Wasserfläche auf. Das Füttern der Vögel mit Brot ist ein so beliebter Zeitvertreib, dass Einheimische etwas spöttisch von der größten Brotsuppe der Welt sprechen. Der zugefrorene Teil des Sees wird im Winter auch zum Schlittschuhlaufen genutzt.

Reykjavik Stadtsee Tjörnin