Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
Die Insel Viðey vor Reykjavík
Die Insel Viðey ist mit einer Fläche von 1,7 Quadratkilometern die größte der Inseln im Kollafjörður vor Reykjavík. Sie entstand aus einem Vulkan, der während der Eiszeit stark abgetragen und abgeflacht wurde. Am Ende der Eiszeit stieg der Meeresspeigel an und erst vor rund 9000 Jahren war der Meeresspiegel wieder so weit gesunken, daß sich Viðey aus dem Meer erhob und Pflanzen Fuß fassen konnten. Die Insel ist heute komplett von Vegetation bedeckt, zum Teil von Gras, zum Teil von Sumpfpflanzen. Sie bietet Brutmöglichkeiten für viele Vogelarten, vor allem aber für Eiderenten.
Viðey ist seit dem 10. Jahrhundert besiedelt. Von 1225 bis 1539 bestand auf der Insel ein Kloster, dessen Gründung wahrscheinlich auf eine Initiative des Dichters Snorri Sturluson zurückging. Im Zuge der Reformation eroberte der letzte katholische Bischof Islands im Jahr 1550 Viðey und stellte das Kloster wieder her. Doch noch im gleichen Jahr wurde nach dem gewaltsamen Tod des Bischofs Jón Arason das Kloster endgültig aufgelöst. Später wurde Viðey der Amtssitz des königlichen Schatzmeisters. Für ihn wurde 1755 auch das Gutshaus Viðeyarstofa errichtet, das erste Steinhaus Islands. Die Inselkirche wurde 1774 eingeweiht. Nachdem die Insel 1959 von den letzten Bewohnern verlassen wurde, restaurierte die Stadt Reykjavík das Gutshaus und nutzt es seit 1988 als Gastwirtschaft und für Konferenzen. Zur Insel besteht übrigens eine Fährverbindung ab Reykjavík und besonders in den Sommermonaten ist Viðey als Wandergebiet reizvoll.
Seit dem Jahr 2007 leuchtet jeweils vom Geburtstag John Lennon's (9.10.) bis zu seinem Todestag (8.12.) die Lichtsäule des von Yoko Ono entworfenen Imagine Peace Tower in den Himmel. Es handelt sich um 15 kreisförmig angeordnete Strahler mit einer Leistung von 75.000 Watt, die eine bläuliche Lichtsäule mehrere Kilometer senkrecht in den Himmel schicken.