Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
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Das Schifffahrtsmuseum Reykjavik
Direkt am Hafen nahe des Stadtzentrums liegt das Schifffahrtsmuseum von Reykjavik (Víkin Sjóminjasafn). Im Museumsgebäude gibt es zwei permanente Ausstellungen. Im Erdgeschoß wird die Entwicklung des Hafens von Reykjavik und die allgemeine Seefahrtsgeschichte von Island dokumentiert. Über Jahrhunderte war der Hafen von Reykjavik ein reiner Naturhafen, in dem die Ruderboote an den gut geschützten Strand gezogen wurden. Im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Fischfangs immer weiter zu und 1855 wurde ein Komitee zum Ausbau des Hafens ins Leben gerufen. Doch es vergingen noch viele Jahre, bis die Ausbaupläne konkreter wurden und erst 1910 kam Gabriel Smith, der Hafenmeister von Oslo, nach Reykjavik, um die Situation zu analysieren. Im Jahr 1913 wurde damit begonnen, seine Ideen zum Ausbau des Hafens umzusetzen. Schnell entwickelte sich der Hafenausbau in Reykjavik zum größten Bauprojekt, das es bis dahin in Island gegeben hatte.
Im Obergeschoß geht es unter dem Titel "Von Armut zu Reichtum" um die Entwicklung vom Ruderboot zum modernen Trawler und die Lebensbedingungen der Fischer. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebten Fischer in einfachen Behausungen an den saisonalen Fangplätzen an der Küste. Der Fischfang erfolgte praktisch ausschließlich mit offenen Ruderbooten und der Export in Form von Trockenfisch. Erst im 19. Jahrhundert spielte der Salzfisch eine zunehmend wichtige Rolle. Gleichzeitig wurden die Ruderboote langsam durch größere Schiffe ersetzt, die längere Zeit auf See bleiben konnten. Der erste isländische Trawler wurde 1905 in Hafnarfjörður registriert, 1907 kam der erste in isländischem Aufftrag gebaute Trawler "Jón Forseti" ins Land. Das 20. Jahrhundert war geprägt von der Moderniesierung der Fischfangflotte und der Verarbeitungsmethoden sowie zahlreichen technischen Innovationen.
Im Außenbereich des Museums wartet das Küstenwachschiff Ódinn auf Besucher. Das 1959 in Dänemark gebaute Schiff nahm an den 3 Kabeljaukriegen teil. Auch bei der Rettung von mehr als 200 in Seenot geratenen Schiffen spielte Ódinn eine wichtige Rolle.