Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten
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Das Flugzeugwrack auf dem Sólheimasandur
Das Flugzeugwrack auf dem Sólheimasandur in Südisland war schon in unzähligen Fotos, in mehreren Werbespots und einigen Musikvideos zu sehen. Nach der Notlandung am 24. November 1973 lag es Jahrzehntelang unbeachtet auf der Sanderfläche und nur Einheimische wussten, wo die Überreste des Flugzeuges liegen. Heute zieht das verwitterte Wrack jedes Jahr Tausende von Besuchern an.
Laut offiziellen US-Aufzeichnungen fand der Absturz am 24. November statt, aber lokale Augenzeugen und Medien berichteten bereits am Nachmittag des 21. November 1973 von einem Absturz. Die populärste Theorie über die Ursache des Unglücks besagt, dass das Flugzeug abstürzte, nachdem ihm während eines Sturms der Treibstoff ausgegangen war. Angeblich hatte der Pilot vorher versehentlich auf den falschen Treibstofftank umgeschaltet.
Der Pilot James Wicke kämpfte gegen den Sturm und mechanische Schwierigkeiten. Sein Copilot Gregory Fletcher war noch in der Ausbildung und nur 21 Stunden in einem Flugzeug dieses Typs geflogen. Plötzlich fielen beide Motoren des Flugzeugs aus und es verlor an Höhe. Die Sicht war wegen Nebel so schlecht, dass die Besatzung zeitweise die Flügelspitzen nicht sehen konnte.
Wicke setzt einen Notruf ab und übergibt die Kontrolle an seinen Co-Piloten. Als das Flugzeug direkt auf einen Berg zuzusteuern schien, traf Fletcher die Entscheidung, nach Süden zu fliegen. Er wollte eine Notlandung auf dem Meer versuchen. Als das Flugzeug durch die Wolken kam, sah Fletcher, dass sie über eine mondähnliche Landschaft flogen. Ihm gelang die Notlandung auf dem zugefrorenen Strand und alle fünf Besatzungsmitglieder überstanden den Absturz unverletzt. Das Flugzeug wurde aber schwer beschädigt. Die Besatzung musste nur eine Stunde warten, bis ein US-Rettungshubschrauber aus Keflavík sie erreichte und sie zurück zur Basis beförderte. Nachdem die Marine alles Wertvolle aus dem Flugzeug entfernt hatte, wurde die leere Hülle auf dem Sand liegen gelassen, wo sie seitdem steht.
Das gesamte Gelände befindet sich in Privatbesitz. Direkt an der Ringstraße gibt es einen Parkplatz, von dem ein markierter Weg bis zum Flugzeug führt. Die Vegetation auf der Sanderfläche ist sehr empfindlich und es ist deshalb nicht erlaubt, abseits des markierten Weges zu laufen. Während der Sommermonate verkehrt ein Shuttlebus zwischen dem Parkplatz und dem Wrack, er kann vorab gebucht werden.