Logo Island-Umriss

Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

Logo Island-Umriss

Alles, was Sie schon immer über Island wissen wollten

Þórsmörk, der Wald des Donnergottes

Karte von Þórsmörk.

Nördlich des Gletschers Eyjafjallajökull liegt eines der schönsten und unzugänglichsten Naturschutzgebiete Islands. Das Flußtal der etwa 130 km langen Markarfljót bildet den Zugang zur Þórsmörk, einem von Gletschern umgebenen Tal, das seit den zwanziger Jahren unter Schutz steht. Þórsmörk bedeutet übersetzt "Grenzmark des Donnergottes Thor" und im Naturschutzgebiet gibt es erstaunlich große Flächen, die von Wald bedeckt sind.
Nur eine 25 km lange Piste führt von der Ringstraße durch mehrere gefährliche Furten bis ins Krossátal. Von der Eiskappe des Eyjafjallajökull wälzen sich aus über 1600 m Höhe die zwei Gletscherzungen Falljökull und Steinholtsjökull ins Tal. Der Falljökull bricht in rund 800 m Höhe steil ab und mündet in unmittelbarer Nähe der Piste in einen kleinen See, der allerdings beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 weitgehend mit Geröll aufgefüllt wurde. Der See wird von einem 60m hohen Moränenwall umgeben und ist eines der vielen Beispiele für einen Zungenbeckensee. An der Westflanke des Steinholtsjökull lösten sich in den sechziger Jahren in einer Höhe von etwa 500 m auf rund einem Kilometer Breite Felsmassen und führten durch die gewaltige auf dem Gletscher aufliegende Felsmasse zu einem Gletscherlauf. Noch heute liegen im Krossátal riesige Felsblöcke verstreut, die während der Katastrophe abgelagert wurden.

Flußarme der Krossá.
Flußarme der Krossá.

Auf den letzten Kilometern der Piste wird das Krossátal immer enger. Steil ragen die von der Erosion zernagten Palagonittuffwände nach oben. Insbesondere in der Seitenschlucht Stakkhóltsgjá, die durch einen kurzen Wanderweg erschlossen ist, zeigt sich eindrucksvoll, welch gewaltige Kraft fließendes Wasser hat. Am Ende der Schlucht, deren Wände von üppigen grünen Moospolstern und Farnen bewachsen sind, stürzt ein Wasserfall von der Hochebene in einen engen, fast höhlenartigen Raum.

In der Stakkhóltsgjá.
In der Stakkhóltsgjá.

Am Ende der Piste liegt direkt in der Þórsmörk eine Hütte. Sie ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. So führt z.B. eine mehrtägige Tour nach Landmannalaugar, eine andere Wanderung führt über den Paß Fimmvörðuháls nach Skógar. Vom Aussichtsberg Valahnúkur bietet sich ein Rundblick über das Krossátal mit seinen zahlreichen Flußarmen. Auch die Bergketten mit den Gletschern, das Markarfljóttal, der Tindfjöll und die bewaldeten Täler ringsum sind gut zu erkennen. Die Seitentäler der Krossá unterhalb des Eyjafjallajökull sind Schluchten, die erst nach der Eiszeit entstanden sind. Die weiten Schotterebenen entlang der Krossá zeigen eindrucksvoll die geleistete Abtragungsarbeit.

Blick vom Berg Valahnúkur.
Blick vom Berg Valahnúkur.