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Rentiere in Island

Die Geschichte der Rentiere in Island beginnt im 18. Jahrhundert. Die ersten Rentiere wurden zwischen 1771 und 1787 aus Norwegen eingeführt, in der Hoffnung, eine Rentierzucht aufzubauen und die Nutzung der Rentiere sowohl für die Fleischproduktion, als auch für Transportzwecke zu etablieren. Ursprünglich wurden etwa 70 Tiere importiert, doch die Zucht gelang nicht wie geplant und die Tiere wurden schließlich freigelassen
Heute wird die Rentierpopulation in Island auf etwa 6.000 bis 7.000 Tiere geschätzt. Diese Tiere leben ausschließlich in den östlichen Regionen Islands, insbesondere in den Gegenden um die Nationalparks Vatnajökull und Snæfell sowie in den östlichen Fjorden (Youtube Video). Die Tiere haben sich an die kargen und oft unwirtlichen Bedingungen angepasst und bewegen sich in Abhängigkeit von den Jahreszeiten zwischen ihren Sommerweidegebieten im Landesinneren und Winterweidegebieten näher an der Küste.
Rentiere sind für ihre Anpassungsfähigkeit an kalte Umgebungen bekannt. So haben sie z.B. spezielle Nasenstrukturen, die die eingeatmete Luft erwärmen, bevor sie ihre Lungen erreicht. Ihr Fell ist extrem dicht und isolierend, was ihnen hilft, die isländischen Winter zu überleben.
Den größten Teil des Jahres bilden Rentiere Herden. Diese können aus einigen Dutzend bis hin zu mehreren hundert Tieren bestehen, besonders während der Wanderungen zwischen Sommer- und Winterweidegebieten. Die soziale Struktur in der Herde wird von beiden Geschlechtern beeinflusst, wobei die Weibchen oft führende Rollen in den Wanderungszeiten übernehmen.
Die Brunft findet im Spätherbst statt. In dieser Zeit messen sich die Männchen in Kämpfen um das Recht zur Paarung. Die Weibchen gebären in der Regel ein einzelnes Kalb nach einer Tragzeit von etwa 7,5 Monaten, meist im Mai oder Juni.
Rentiere ernähren sich hauptsächlich von Tundravegetation, einschließlich Gräsern, Kräutern, Flechten und jungen Zweigen. Diese Diät verändert sich saisonal, abhängig von der Verfügbarkeit der Vegetation in ihren verschiedenen Habitaten.
Die Jagd auf Rentiere in Island ist streng reguliert. Jedes Jahr wird eine bestimmte Anzahl von Jagdlizenzen durch eine öffentliche Lotterie vergeben, um die Population gesund zu halten und Überweidung zu vermeiden. Die Jagdsaison ist typischerweise auf die Sommermonate beschränkt, wenn die Tiere leichter zugänglich sind. Das Fleisch der Rentiere ist in Island sehr geschätzt und gilt als Delikatesse.