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Vulkan Bárðarbunga und Vulkanausbruch Holuhraun

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Holuhraun achtmal so groß wie Eyjafjallajökull (01.02.15)

Die Eruption im Lavafeld Holuhraun hat nun rund achtmal so viel Lava gefördert, wie der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und fünfmal so viel wie der Grimsvötn-Ausbruch 2011. Nach aktuellen Berechnungen wurden durch den Holuhraun-Ausbruch inzwischen 1,3 Kubikkilometer Lava gefürdert, bei Eyjafjallajökull-Ausbruch waren es nur 0,16 Kubikkilometer. Deutlich mehr Material wurde in den Jahren 1738 und 1784 beim Lakiausbruch gefördert, insgesamt etwa 13 Kubikkilometer. Das neue Holuhraun Lavafeld hat eine Ausdehnung von über 85 Quadratkilometern erreicht.

Vulkanausbruch Holuhraun weiter aktiv (15.01.15)

Der Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun dauert nun seit gut viereinhalb Monaten an. Entlang der Eruptionsspalte hat sich inzwischen ein eindrucksvoller Krater von 500 Metern Länge und 70 Metern Höhe gebildet. Das neu entstandene Lavafeld hat eine Ausdehung von 84 Quadratkilometern und vergrößert sich weiter. Vom Krater fließen Lavaströme hauptsächlich in Tunneln unter bereits erstarrter Lava an die Ränder des Lavafeldes und brechen dort an verschiedenen Stellen an die Oberfläche. Derzeit wird das in den 1920er Jahren entstandene Lavafeld Þorvaldshraun von neuer Lava überdeckt. Schwefeldioxid wird weiterhin in enormer Menge ausgestoßen und auch in bewohnten Gebieten Islands kommt es immer wieder zu hohen Belastungswerten. Am 12. Januar wurden im Jökuldalur die höchsten Werte seit Beginn des Ausbruches gemessen.

Holuhraun-Ausbruch dauert 100 Tage (09.12.14)

Heute dauert der Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun seit 100 Tagen an. Obwohl sich der Charakter des Ausbruches in den letzten Wochen leicht verändert hat, hält die seismische Aktivität weiter an. Wissenschaftler glauben, dass der Ausbruch noch einige Wochen oder sogar Monate andauern könnte.
Der Ausbruch hat schon jetzt das größte Lavafeld seit Jahrhunderten geformt, immer wieder wurden giftige Gase auch in bewohnte Gebiete getrieben. Glücklicherweise wurde bisher keine Asche ausgestoßen, Behinderungen im Flugverkehr sind deshalb ausgeblieben.

Lavafeld Holuhraun erreicht Ausdehnung von 70 Quadratkilometern (12.11.14)

Das neue Lavafeld Holuhraun hat inzwischen eine Ausdehnung von 70 Quadratkilometern erreicht. Mehr als ein Kubikkilometer (1.000.000.000 Kubikmeter) Lava ist nach aktuellen Berechnungen bereits ausgeflossen. Damit ist die Holuhraun Eruption die zweitgrößte seit dem Laki-Ausbruch 1783. Der Geophysiker Pall Einarsson ordnet die Eruption inzwischen in die Reihe lang andauernder Ausbrüche ein. In Island kommt es oft zu Eruptionen, die mit einer explosiven Initialpahse sehr kraftvoll beginnen, aber nur kurze Zeit andauern. Beispiele sind die letzten Hekla-Ausbrüche oder die Grimsvötn-Eruptionen. Der Holuhraunausbruch kann aber aufgrund seines bisherigen Verlaufes inzwischen in eine Reihe gestellt werden mit dem Ausbruch auf der Insel Heimaey (7 Monate Dauer) oder den Kraflaausbrüchen, die mit kurzen Unterbrechnungen fast 15 Jahre dauerten.
Die seismische Aktivität in der Bárðarbunga Caldera setzt sich mit rund 60 Beben pro Tag fort. Die Aktivität im Bereich der Ausbruchstelle im Holuhraun Lavafeld ist in den letzten Tagen deutlich zurückgegangen. Ob dies ein erstes Vorzeichen für das Ende der Holuhraun Eruption sind ist nicht bekannt.
Das größte Problem im Zusammenhang mit dem Ausbruch ist für die Isländer derzeit die enorme Menge Schwefeldioxid, die beim Ausbruch freigesetzt wird. Pro Tag werden zwischen 40.000 und 60.000 Tonnen ausgestoßen und je nach Windrichtung in alle Landesteile geweht. Die Belastung mit dem Gas erreicht auch in bewohnten Gebieten immer wieder gesundheitsschädliche Werte, vor allem in den östlichen Landesteilen.

Lavafeld bedeckt über 60 Quadratkimometer (18.10.14)

Das neue Lavafeld rund um die Holuhraun Eruption bedeckt inzwischen eine Fläche von mehr als 60 Quadratkilometern. Die Eruption dauert weiterhin an, ebenso der Ausstoß von Schwefeldioxid und die seismische Aktivität. Die Beben konzetrieren sich mehr auf den Bereich rund um den Vulkan Bárðarbunga und treten seit einiger Zeit eher in Schwärmen auf, die mit einem starken Beben enden. In den letzten Wochen wurden zahlreiche Beben mit einer Magnitude über 5 registriert, zuletzt heute kurz vor 10 Uhr mit 5,4. Gleichzeitig sinkt die Caldera kontinuierlich weiter ab, da der Bárðarbunga die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun durch eine Intrusion speist.
Das Gebiet rund um die Ausbruchstelle ist weiterhin für die Öffentlichkeit gesperrt und winterliche Verhältnisse im Hochland werden auch für Wissenschftler Beobachtungen vor Ort bald unmöglich machen.

Situation des Holuhraun-Ausbruches unverändert (03.10.14)

Die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun dauert nun inzwischen schon über einen Monat an. Auch in den letzten Tagen gab es keine Anzeichen für eine Abschwächung des Ausbruches oder eine generelle Änderung der Ausbruchsituation. Ausgehend von der Eruptionsspalte fließt beständig Lava aus und vergrößert das neue Lavefeld weiter. Am 1. Oktober wurde seine Ausdehnung mit 48,2 Quadratkilometern angegeben.
Auch der Ausstoß von Gasen, insbesondere Schwefeldioxid, dauert an. Experten schätzen die tägliche Schwefeldioxidmenge auf 15.000 - 20.000 Tonnen. Je nach vorherrschender Windrichtung wurde in verschiedenen Landesteilen Islands auch in bewohnten Gebieten eine erhebliche Luftbelastung gemessen. Vor allem die nordöstlichen Gebiete waren bisher davon betroffen.
Rund um den Vulkan Bárðarbunga dauern die Erdbeben an. Es werden täglich mehrere Beben mit einer Magnitude von mehr als 3 gemessen, auch viele Beben mit einer Särke von mehr als 5 wurden registriert. Die Caldera sinkt weiterhin täglich um etwa 20 - 50 cm ab.

Neues Lavafeld am Holuhraun über 37 Quadratkilometer groß (24.09.14)

Die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun nördlich des Gletschers Vatnajökull dauert unvermindert an. Das neue Lavafeld hat inzwischen eine Ausdehnung von mehr als 37 Quadratkilometern erreicht, die ausgestoßene Lavamenge wird auf etwa 0,6 Kubikkilometer geschätzt. Durch den Ausbruch werden nach wie vor größere Mengen giftiger Gase, vor allem Schefeldioxid, freigesetzt. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung ist die Luftbelastung vor allem in den nordöstlichen Landesteilen Islands meßbar erhöht.
Im Gebiet des Vulkans Bárðarbungu dauert die seimische Aktivität an. In den letzten Tagen wurden wieder zahlreiche Beben mit einer Magnitude zwischen 3 und 5 registriert, auch einige Beben mit einer Stärke über 5 wurden gemessen. Während der letzten 48 Stunden gab es mehr als 20 Beben mit einer Magnitude über 3. Heute um 8:15 Uhrt ereignete sich ein Beben der Stärke 5,2, die Caldera senkte sich dabei um weitere 25 cm ab. In den letzten vier Wochen senkte sich die Caldera um insgesamt 27 Meter.
Bei einem weiteren Flug über das Gebiet der Eruption konnten wir am 23.09. neue Bilder und Videos aufnehmen.
Webcam Ausbruch Holuhraun
Weitere Informationen zum Ausbruch

Situation am Bárðarbunga und bei Holuhraun unverändert (17.09.14)

Die Situation im Bereich des Vulkans Bárðarbunga und an der Ausbruchstelle im Lavafeld Holuhraun ist unverändert. Rund um die Caldera des Bárðarbunga wurden auch heute wieder zahlreiche Erdbeben registriert, einige davon mit einer Stärke von mehr als 3 auf der Richterskala. Die Caldera senkt sich pro Tag weiter um 25 - 50 cm ab, da nach wie vor Magma in die Intrusion abfließt, die den Ausbruch im Lavafeld Holuhraun speist. Im Bereich der Spalteneruption Holuhraun wurde keine weitere Abschwächung des Ausbruches beobachtet. Es werden immer noch größere Mengen Schwefeldioxid ausgestoßen, die je nach Windrichtung für eine hohe Luftbelastung auch in bewohnten Gebieten verantwortlich sind.
Sollte sich die Situation am Bárðarbunga oder an der Ausbruchstelle grundlegend ändern, werden wir darüber berichten.

Holuhraun Vulkanausbruch etwas schwächer (16.09.14)

Der Vulkanaubruch im Lavafeld Holuhraun hat sich in den letzten 24 Stunden etwas abgeschwächt. Nach Meinung des Geowissenschaftlers Dr. Höskulddson wird sich die Eruption wahrscheinlich weiter abschwächen, ob sie vollständig erlischt ist aber derzeit nicht absehbar. Sollte dies geschehen, rechnet er mit neuen Ausbrüchen innerhalb von Tagen oder Wochen. Das Lavafeld bedeckt inzwischen eine Fläche von gut 30 Quadratkilometern.
Im Bereich des Vulkans Bárðarbunga ereigneten sich heute im Laufe des Tages mehrere starke Erdbeben. Die Beben erreichten Magnituden von 4,8 (ca. 10:30 Uhr), 5,2 (ca. 14:45 Uhr), 4,8 (ca. 20:00 Uhr) und 5,4 (ca. 21:30 Uhr), weitere Beben erreichten eine Stärke zwischen 3 und 4. Insgesamt wurden seit Mitte August mehr als 16.000 Beben registriert. Die Caldera sinkt weiterhin um ca. 50 cm pro Tag ab.
Unterdessen wird aus dem Südwesten Islands von einer neuen Gefahrenstelle berichtet. An der Thermalquelle Gunnuhver auf der Halbinsel Reykjanes kam es zu heftigen Dampfexplosionen und die Behörden haben die Aussichtsplattform an der Quelle gesperrt. Derzeit versuchen Fachleute die Ursache der verstärkten Aktivität zu klären.

Schwefeldioxid sorgt weiter für Probleme (14.09.14)

Hohe Schefeldioxidwerte sorgen im Osten und Norden Islands weiterhin für Probleme. Viele Bewohner der nordöstlichen Landesteile klagen über brennende Augen und Atemprobleme. Die Behörden empfehlen weiterhin, Fenster und Türen geschlossen zu halten und durch verstärktes Heizen den Luftdruck im Inneren der Häsuer zu erhöhen. Akuelle Meßwerte können auf der Homepage des Umweltamtes abgerufen werden.
Unterdessen dauert die Spalteneruption Holuhraun an, der Lavastrom hat sich aber abgeschwächt und rückt derzeit nicht weiter in den Gletscherfluß Jökulá á Fjöllum vor. Im Bereich der Bárðarbunga Caldera gab es wieder mehrere kräftige Erdbeben, das Stärkste erreichte gegen 14 Uhr eine Magnitude von 5,3. Das Absinken der Caldera setzt sich weiter fort.

Neuer Rekordwert bei Schwefeldioxidbelastung (13.09.14)

Holuhraun Eruption von der Fljótsdalsheiði aus gesehen

Die durch den Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun verursachte Luftbelastung hat neue Rekordwerte erreicht. Im ostisländischen Reyðarfjörður wurde in der vergangenen Nacht eine Schwefeldioxidkonzentration von 4,000 µg pro Kubikmeter Luft gemessen. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Messungen in Island im Jahr 1970. Die Bewohner der Region wurden erneut aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und sich soweit möglich nicht im Freien aufzuhalten. Gegen Mitternacht sank die Konzentration wieder auf Werte um 200 µg pro Kubikmeter.
Im Gebiet rund um den Vulkan Bárðarbunga hat die Erdbebeaktivität etwas nachgelassen, es wurde allerdings auch wieder einige stärkere Beben gemessen. Um Mitternacht erreicht ein Beben die Stärke 4,7, am morgen ein weiteres eine Magnitude von 5,0 und gegen 15:30 gab es zwei Beben der Stärke 3,4 und 3,5. Nach aktuellen Messungen ist die Caldera um weitere 25 cm abgesunken.
Die Spalteneruption im Lavafeld Holohraun hat sich etwas abgeschwächt. Nach Beobachtung von Wissenschaftlern vor Ort ist nur noch der zentrale Teil der Spalte aktiv, im südlichen Teil tritt keine Lava mehr aus.

Erneut hohe Schwefeldioxidkonzentration (12.09.14)

Das Meteorologische Institut von Island hat heute erneut eine Warnung wegen hoher Schwefeldioxidbelastung der Luft veröffentlicht. Aufgrund der vorherrschenden Winde wird erwartet, dass morgen die Schwefeldioxidkonzentration in den bewohnten Gebieten Ostislands wieder deutlich ansteigen wird.
Die Eruption im lavafeld Holuhraun setzt sich unvermindert fort, das neue Lavafeld dehnt sich weiter Richtung Osten aus. Durch den Kontakt zum Wasser des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum entsteht derzeit lediglich Dampf, Explosionen wurden nicht beobachtet. Die Bárðarbunga-Caldera hat sich weiter abgesenkt, zur besseren Überwachung wurde gestern eine neue GPS-Meßstelle eingerichtet. GPS-Messungen im Bereich der Intrusion lassen darauf schließen, dass dort der Zufluß von Magma weiterhin größer ist als die beim Ausbruch geförderte Menge.
Für die Luftfahrt gilt rund um den Bárðarbunga weiterhin Status "orange", der Status für die Askja wurde auf "grün" zurückgestuft.

Weiter starke Erdbeben am Bárðarbunga (11.09.14)

Auch heute wurden im Bereich der Bárðarbunga-Caldera wieder zahlreiche Erdbeben gemessen. Das stärkste Beben ereignete sich kurz nach Mitternacht, es erreichte 5,4 auf der Richterskala, weitere kräftige Beben wurden um 5 Uhr (Stärke 4,3) und 20 Uhr (Stärke 5,2) gemessen. Insgesamt ereigneten sich seit Mitternacht 16 Beben mit einer Stärke über 3. Sie stehen höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit dem weiteren Absinken des Calderabodens. Fachleute gehen davon aus, dass sich das Gestein dort im Extremfall um hunderte Meter senken kann und sehen nun eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch direkt am Bárðarbunga.
Da nicht völlig klar ist, in welche Richtung das Schmelzwasser abfließen würde, fand gestern ein Treffen des Zivilschutzes, verschiedener Wissenschaftler, des Premierministers und des Energieversorgers Landsvirkjun statt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Falle eines Ausbruches unter dem Gletschereis ein Teil des Schmelzwassers nach Westen abfließt und damit zahlreiche große Wasserkraftwerke gefährden würde. Konkrete Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch direkt am Bárðarbunga gibt es aber weiterhin nicht.

Hohe Schwefeldioxidwerte in Ostisland (10.09.14)

Eruptionswolke

Die Schwefeldioxidwerte im Osten Islands sind seit Samstag weiter gestiegen. Im Reyðarfjörður wurden heute Konzentrationen von 2550μg/m3 gemessen. Die Bewohner der Ostfjorde wurden aufgefordert, soweit möglich in den Häusern zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Evakuierung ist nicht erforderlich, obwohl viele Menschen in den betroffenen Gebieten über ein Kratzen im Hals, brennende Augen und Kopfschmerzen klagten. Die Gase der Eruption im Lavafeld Holuhraun (Holuhraun-Feuer) werden vom Wind seit Tagen Richtung Osten geweht und haben inzwischen die norwegische Küste erreicht. Durch zunehmenden Wind entspannte sich die Situation am Abend in den Ostfjorden deutlich.
Die Konzentration giftiger Gase ist in der Nähe der Eruption deutlich höher und Wissenschaftler vor Ort sind mit Gasmasken und entsprechenden Meßgeräten ausgestattet. Merhfach musste das Gebiet auch schon wegen zu hoher Gaskonzentraion geräumt werden. Die Wolke mit den Gasen ist auch aus großer Entfernung zu sehen, unser Bild wurde vom Myvatn aus aufgenommen.

Dritter Einsturzkessel im Dyngjujokull (09.09.14)

Absenkungen im Gletschereis
(c)Thordis Hognadottir

Eine dritte Einsenkung im Gleschereis des Dyngjujokull ist gestern bei einem Überwachungsflug entdeckt worden. Sie liegt im Bereich der Intrusion, die sich vom Vulkan Bárðarbunga in Richtung der Ausbruchstelle im Lavafeld Holuhraun erstreckt. Die Größe der Einsenkung wurde bisher nicht ermittelt. Die beiden anderen Einbrüche im Gletschereis liegen ebenfalls im Bereich der Intrusion 6 km und 10 km vom Rand des Gletschers entfernt. Vermutlich sind alle drei Kessel die Folge von sehr kleinen subglazialen Vulkanausbrüchen, die nicht zu einer Erhöhung der Schmezwassermenge in den Flüssen nördlich des Gletschers geführt haben.
Der Lavastrom von der Ausbruchstelle im Holuhraun Lavafeld fließt unterdessen weiter in Richtung des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum. Gestern Abend entstanden durch den Kontakt der Lava mit dem Wasser des Flusses die ersten Pseudokrater.
In der vergangenen Nacht gab es um kurz nach 1 Uhr wieder ein kräftiges Erdbeben, es erreichte 5,2 auf der Richerskala.

Bárðarbunga Caldera sinkt weiter ab (08.09.14)

Bei einem Überwachungsflug heute morgen wurde ein weiteres Absinken des 850 Meter dicken Gletschereises über der Bárðarbunga Caldera registriert. Seit Freitag vertiefte sich der Einbruch im Gletscher um etwa 3 Meter. Das neue Lavafeld bedeckt inzwischen eine Fläche von 19 Quadratkilometern und hat eine Länge von 14,5 km erreicht.
Im Laufe des Tages gab es mehrere kräftige Erdbeben im Bereich der Caldera, das stärkste Beben erreichte um 14:47 Uhr einen Wert von 5,0 auf der Richterskala.

Lavastrom erreicht Gletscherfluß (07.09.14)

Lava fließt in den Gletscherfluß
(c) Thorvaldur Thordarsson

Ein Lavastrom des Ausbruches im Lavafeld Holuhraun hat heute früh gegen 7 Uhr den am weitesten im Westen gelegenen Flußarm des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum erreicht und Lave ergießt sich in den Fluß. Bisher wurde lediglich Dampfentwicklung beobachtet, Explosionen wurden noch nicht registriert. Gegenüber gestern hat der Lavastrom seine Geschwindigkeit deutlich erhöht, er rückt jetzt 80 m bis 100 m pro Stunde vor. Die Menge der an der Ausbruchstelle geförderten Lava wird auf etwa 200 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt und das Lavafeld hat eine Größe von 16 Quadratkilometern erreicht. Es hat in Richtung Nordwesten eine Länge von 11 km. Die seit einer Woche aktive Eruptionsspalte fördert weiterhin Lava, die Aktivität an der zweiten Spalte, die sich am 05.09. geöffnet hatte, ist weitgehend erlahmt.
Die seimische Aktivität hat sich seit gestern praktisch nicht geändert. Um 3:30 Uhr wurde in der Caldera des Bardarbunga ein Beben der Stärke 4,6 gemessen, ein Beben der Stärke 5,4 ereignete sich kurz nach 7:00 Uhr.

Bárðarbunga-Caldera sackt um 15 Meter ein (06.09.14)

Geowissenschaftler schätzen, dass aus der Magmakammer des Vulkans Bárðarbunga rund 250 Millionen Kubikmeter Magma in die seit 16. August entstandene Intrusion abgeflossen sind. Der Boden der Caldera hat sich in Folge um rund 15 Meter abgesenkt, die Senkung ist deutlich im Gletscher zu erkennen, der den Vulkan bedeckt. Dies ergaben gestern Radarmessungen bei einem Überwachungsflug. Eine derartige Absenkung wurde bisher noch nie in Island beobachtet und die starken Erdbeben der letzten Tage stehen vermutlich ebenfalls damit im Zusammenhang. Der Geophysiker Magnus Tumi Gudmundsson zieht Vergleiche mit der Entstehung der Askja-Caldera im Jahr 1875, die allerdings wesentlich größere Ausmaße hat.
Beim Überwachungsflug gestern wurden auch einige Einsenkungen auf der Oberfläche des Gletschers Dyngjujokull entdeckt. Wissenschaftler vermuten kleine und nur kurze Zeit andauernde subglaziale Vulkanausbrüche als Ursache.
Der Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun dauert unvermindert an. Voraussichtlich morgen am Nachmittag wird der erste Lavastrom Seitenarme des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum erreichen. Die Lavafront bewegt sich derzeit mit etwa 40 Metern pro Stunde vorwärts.

Neue Spalten öffnen sich beim Holohraun Vulkanausbruch (05.09.14)

Neue Eruptionsspalten
(c) Lara Omarsdottir/RUV

Zwei neue Eruptionsspalten haben sich heute am frühen Morgen gegen 4:00 Uhr im Holuhraun Lavafeld geöffnet. Sie liegen rund 2 km nördlich des Gletschers Dyngjujokull und 1,5km südlich der seit Sonntag aktiven Spalte. Wie der Vulkanologe Armann Hoskuldsson berichtet, verlängern sich die Spalten in Richtung des Gletschers. Mit einer Länge von rund 700 m sind die neuen Spalten deutlich kürzer, zeigen aber wie die am 31.08. entstandene Spalte effusive Aktivität. Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von etwa 10 m.
Das Gebiet ist derzeit wieder komplett gesperrt, weder Wanderer noch Fahrzeuge dürfen in die Nähe der Euption. Im Laufe des Tages hat die Polizei mehrere Autofahrer festgenommen, die versucht haben, in den gesperrten Gefahrenbereich einzudringen. Sie müssen mit hohen Geldstrafen rechnen, die Überwachung des Sperrbereiches wird weiter verstärkt.
Im Bereich der Bárðarbunga Caldera wurden wieder mehrere stärkere Erdbeben registriert, sie erreichten 4,3 (gestern um 23:33 Uhr) und 5,2 (heute um 01:19 Uhr) auf der Richterskala. Im Dyngjujokull hat sich eine Einsenkung im Eis gebildet, sie liegt etwa 6 km vom Rand des Gletschers entfernt und könnte die Folge einer kleinen subglazialen Eruption sein. Der Kessel im gut 300 m dicken Eis wurde bereits vor einigen Tagen entdeckt, hat sich aber etwas vergrößert. Im Gletscherfluß Jökulsá á Fjöllum wurde keine erhöhte Wassrmenge gemessen, allerdings hat sich die elektrische Leitfähigkeit geringfügig erhöht.

Über 100 m hohe Lavafontänen am Holuhraun Ausbruch (04.09.14)

Lavafontänen am Holufraun-Ausbruch
(c) C. Niebelschütz

Die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun ist weiter stabil und die höchsten Lavafontänen erreichten heute rund 130 Meter. Inzwischen hat das neue Lavafeld eine Größe von mindestens 11 Quadratkilometern erreicht, es sind rund 40 Millionen Kubikmeter Lava ausgetreten. Dies entspricht einer Masse von mehr als 100 Millionen Tonnen. Die Gaswolke der Eruption erreicht derzeit eine maximale Höhe von 6 km und besteht hauptsächlich aus Schwefeldioxid.
Die gestern evakuierten Geowissenschaftler konnten heute am Morgen zur Ausbruchstelle zurückkehren und ihre Arbeit fortsetzen. Wie Beobachtungen vor Ort ergaben, konzentriert sich der Ausbruch derzeit auf einige Hauptkrater entlang der 1,8 km langen Spalte.
Trotz des gestern beobachteten verstärkten Tremors gibt es keine Anzeichen für eine subglaziale Eruption. Eine mögliche Erklärung für die gestrigen Meßdaten ist das Eindringen von Grundwasser in die Intrusion und daraus resultierende Dampfbildung und leicht explosive Tätigkeit. GPS-Daten lassen weiterhin darauf schließen, dass mehr Magma in die Intrusion einfließt, als an der Ausbruchstelle an die Oberfläche gelangt.

Situation am Vulkanausbruch Holuhraun und am Bárðarbunga vorübergehend "außer Kontrolle" (03.09.14)

Neuer Grabenbruch südlich Holuhraun
(c) Ómar Ragnarsson

Die Situation rund um den Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun hat sich heute im Laufe des Nachmittags zugespitzt. Geowissenschaftler und Journalisten wurden aufgefordert, das Gebiet schnellstmöglich zu verlassen, nachdem gegen 15 Uhr verstärkter vulkanischer Tremor registriert wurde. Die Meßwerte gaben Anlass zu der Befürchtung, dass die Eruption sich verstärken könnte oder sogar innerhalb kurzer Zeit neue Eruptionsspalten aufbrechen könnten. Bisher gibt es aber keine bestätigten Berichte über eine Vergrößerung des Ausbruches. Gegen 20 Uhr war eine deutliche Abnahme des Tremors zu verzeichnen. Da dem verstärkten Tremor aber keine stärkere Aktivität an der bisherigen Ausbruchstelle folgte, hält der Geophysiker Armann Höskuldsson einen kurz bevorstehenden subglazialen Vulkanausbruch für nicht ausgeschlossen.
Aktuelle GPS-Messungen zeigen eine deutliche Vergrößerung der Intrusion und Wissenschaftler vermuten, dass mehr Magma in die Intrusion einfließt, als bei der Eruption an die Oberfläche gefördert wird. Ein neuer etwa 1km langer Grabenbruch ist nördlich des Gletschers Dyngjujokull und teilweise auch unter dem Gletscher entstanden. Wie weit der Bruch unter den Gletscher reicht, ist wegen der Dicke des Eises nur schwer abschätzbar. Der Grabenbruch erhöh aber die Wahrscheinlichkeit für einen subglazialen Ausbruch deutlich und die Behörden warnen erneut vor einer plötzlich auftretenden Flutwelle (Gletscherlauf), die über den Gletscherfluß Jökulsá á Fjöllum Richtung Norden abfließen könnte.
Aus Sicherheistgründen wurde das Gebiet erneut vollständig gesperrt, aktuelle Informationen zu den Straßensperrungen unter www.vegag.is.

Eruption Holuhraun dauert an (02.09.14)

Lavafontänen der Holuhraun-Eruption
(c) Insitute of Earth Sciences

Heute Nachmittag führten Wissenschaftler des Meteorologischen Instituts von Island (IMO), der Universität von Island und der Zivilschutzbehörde einen Erkundungsflug über dem Vulkansausbruch im Gebiet Holuhraun durch. Obwohl die Wetterbedingungen nicht gut waren, konnten bei Überflügen in geringer Höhe Messungen und optische Beobachtungen durchgeführt werden.
Die Eruptionsspalte ist 1,5km lang und aus dem zentralen Teil der Spalte tritt auf einer Länge von 600 m bis 800 m kontinuierlich Lava aus. Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von 30 m bis 50 m, die größte Aktivität ist im zentralen Teil der Eruptionsspalte zu verzeichnen. Inzwischen reicht die neue Lave von der Ausbruchstelle etwa 3,5 km nach Ostnordost und erreicht eine maximale Breite von 1,6 km. Die Lavafront hat eine Breite von gut 500 m, das Lavafeld eine Fläche von 4 Quadratkilometern. Im Zentrum des Lavafeldes gibt es einen kontinuierlichen Lavastrom, der fast bis ans Ende des Feldes reicht. Die Front der Lava ist glühend und hat bisher keinen der Zuflüsse des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum erreicht. Nach Schätzungen der Geologen sind bisher rund 20 - 30 Millionen Kubikmeter Lava ausgetreten, derzeit werden rund 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert.
Von der Ausbruchstelle steigt eine Eruptionswolke auf und treibt nach Nordosten. Sie erreicht eine maximale Höhe von 4,5 km und erstreckt sich bis zum südlichsten Teil des Sees Lögurinn bei Egilsstadir. Bisher wurde keine Ascheproduktion beobachtet.

Vulkanausbruch Holuhraun dauert unvermindert an (01.09.14)

Erdbeben rund um den Bárðarbunga
(c) IMO
Neue Lava am Holuhraun
(c)Eggert Johannesson

Die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun nördlich des Gletschers Vatnajökull dauert unvermindert an. Aus der Spalte fließt weiterhin Lava, die Menge wird auf etwa 300 bis 500 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt. Die Zahl der Erdbeben im Bereich des Ausbruches ist etwas zurückgegangen, die Beben sind schwächer als in den letzten Tagen. Dies wird von Fachleuten auf den verminderten Druck in der Intruison zurückgeführt.
Am Bárðarbunga gab es in der Nacht wieder mehrere kräftige Erdbeben. Gegen 2:30 Uhr ereignete sich ein Beben der Stärke 3,9 gefolgt von einem Beben der Stärke 4,2 um ca. 3:00 Uhr und einem weiteren Beben der Stärke 4,5 gegen 5:00 Uhr. Der Geophysiker Martin Hensch hat in einem Interview mit dem Fernsehsender RUV einen subglazialen Ausbruch nicht ausgeschlossen, es gibt aber derzeit keine konkreten Hinweise darauf.

Vulkanausbruch Holuhraun fördert 1.000 Kubikmeter Lava pro Sekunde (31.08.14, 18:00 Uhr)

Vulkanausbruch Holuhraun (c) Ármann Höskuldsson
Status für Luftverkehr (c) IMO

Der seit heute morgen andauernde Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun nördlich des Gletschers Vatnajökull fördert pro Sekunde bis zu 1.000 Kubikmeter Lava. Magnús Guðmundsson von der Universität von Island bezeichnete ihn als "einen bedeutenden Ausbruch" und sieht seit Beginn der Eruption keine Abschwächung. Der Ausbruch ist etwa 20-50mal größer als die nur wenige Stunden andauernde Spalteneruption vom Freitag. Bereits im Laufe des Vormittags bedeckte die neue Lave eine Fläche von mehr als 3 Quadratkilometern teils mehrere Meter dick. Die sehr dünnflüssige Lava erreicht eine Fließgeschwindigkeit von 0,5 m bis 1 m pro Sekunde (rund 3 km/h) und floß hauptsächlich nach Osten. Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von rund 70 Metern, Dampf steigt einige hundert Meter auf.
Unterdessen geht die seimische Aktivität am Bárðarbunga weiter. Seite Mitternacht wurden wieder mehrere hundert Beben registriert, das Stärkste mit 5,1 auf der Richerskala kurz nach Mittag nördlich der Caldera. Auch am späten Nachmittag ereignet sich wieder ein starkes Beben. Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers in den Flüssen nördlich des Ausbruchsgebietes hat sich nicht geändert, es gibt somit weiterhin keine Anzeichen für einen subglazialen Ausbruch.
Das Meteorologische Institut von Island hat das Flugverbot aufgehoben und die Warnstufe auf orange gesenkt. Es gelten somit keine Einschränkungen mehr für Flüge über das Ausbruchsgebiet. Die Zufahrtstraßen in das Gebiet bleiben bis auf Weiteres geschlossen.

Erneut Vulkanausbruch im Holuhraun-Lavafeld (31.08.14, 08:50)

Spalteneruption in Lavafeld Holuhraun
(c) Webcam Mila
Spalteneruption in Lavafeld Holuhraun
(c) Benedikt Ófeigsson.
Lavafontänen
(c) Armann Hoskuldsson
Flugverbotszone
(c) Isavia

Eine neue Spalteneruption hat heute am frühen Morgen gegen 4:00 Uhr im Lavafeld Holuhraun begonnen. Etwa 9km nördlich des Gletschers Dyngjujokull öffnete sich eine Eruptionsspalte, sie liegt am nördlichen Ende der Intrusion, die sich seit dem 16. August ausgehend vom Vulkan Bárðarbunga gebildet hat. Die Spalte hat eine Länge von etwa 1.500 m - 1.800 m und der Vulkanologe Ármann Höskuldsson, der die Situation vor Ort beobachtet, hält sie für etwa zehnmal größer, als die Eruption am Freitag. Seiner Meinung nach macht sie "einen stabilen Eindruck" und könnte deutlich länger dauern, als der kurze Ausbruch am Freitag. Entlang der Spalte sind zahlreiche rund 60 m hohe Lavafotänen zu sehen, die höchsten am südlichen Ende etwa 4 km nördlich des Gletschers Dyngjujokull.
Derzeit herrscht an der Ausbruchstelle schlechtes Wetter und erschwert direkte Beobachtungen. Ab 05:49 Uhr Ortszeit war auf einer Webcam austretende Lava erkennbar. Rund um die Ausbruchstelle gilt wieder ein Flugverbot.
Unterdessen berichtet der Pilot und Journalist Ómar Ragnarsson von neuen und erweiterten Rissen im Gletschereis direkt über dem Bárðarbunga Vulkan. Anzeichen eines erneuten subglazialen Ausbruches gibt es aber nicht.
Video der Eruption

Bárðarbunga-Eruption jetzt wahrscheinlicher (30.08.14)

Eine Eruption des Vulkans Bárðarbunga gilt unter Fachleuten jetzt als wahrscheinlicher, als noch vor wenigen Tagen. Die seismische Aktivität rund um den Vulkan ist weiterhin sehr hoch, mehr als 700 Erdbeben wurden seit Mitternacht registriert. Die stärksten erreichten die Werte 4.2, 4.5 und 5.4 auf der Richterskala. GPS-Mesungen zeigen weiterhin Verschiebungen an der Erdoberfläche an, in den Flüssen nördlich des Gletschers Vatnajökull gibt es aber keine konkreten Anzeichen eines subglazialen Ausbruches.
Wissenschaftler schätzen, dass der subglaziale Ausbruch am letzten Samstag etwa zehnmal größer war, als der Ausbruch im Lavafeld Holuhraun am gestrigen Tag. Wie sich die Lage weiter entwickelt, ist nur schwer abzuschätzen, das Gebiet bleibt weiterhin unter genauer Beobachtung und für die Öffentlichkeit gesperrt.

Vulkanausbruch in Island - Spalteneruption Holuhraun ist vorüber (29.08.14, 15:30 Uhr)

Die Spalteneruption im Lavafeld Holuhraun, die kurz nach Mitternacht begann, ist bereits vorüber. Der Vulkanausbruch dauerte nur etwa 3 - 4 Stunden. Wie der Geologieprofessor Páll Einarsson sagte, hat nur eine kleine Menge Magma die Oberfläche erreicht. Er bezeichnete die Eruption wie schon seine Kollege Magnús Tumi Guðmundsson als "einen kleinen Unfall" im Rahmen des Gesamtgeschehens der letzten zwei Wochen. Die Flugverbotszone wurde aufgehboben für die Luftfahrt gilt wieder Wanrstufe orange, nur unmittelbar über der Ausbruchstelle besteht noch ein Flugverbot. Die Eruptionsspalte erreichte eine Länge von etwa 1 km und liegt 5km nördlich des Gletschers Dyngjujökull. Die seismische Aktivität ist weiterhin hoch, um die Mittagszeit ereignete sich erneut ein Beben der Stärke 5,2.

Vulkanausbruch in Island - Internationaler Lufverkehr derzeit nicht betroffen (29.08.14)

Vulkanausbruch Holuhraun (c) Ómar Ragnarsson

Der Vulkanausbruch im Lavafeld Holuhraun im isländischen Hochland hat derzeit keiner Auswirkungen auf den Flugverkehr. Es werden nur minimale Mengen Asche ausgestoßen und die vorübergehende Schließung des Flughafens Akureyri in Nordisland wurde inzwischen wieder aufgehoben. Auch alle anderen Flughäfen in Island können normal angeflogen werden. Die Warnstufe für die Luftfahrt über dem Vulkan Bárðarbunga wurde von rot auf gelb gesenkt, rund um die Ausbruchstelle im Lavafeld Holuhraun gilt weiterhin Status rot, in einer Zone von knapp 6km um die Ausbruchstelle sind Flüge unterhalb von 5.000 Fuß Höhe verboten.
Die Erdbebentätigkeit im Bereich der Intrusion hat sich etwas abgeschwächt, hält aber weiterhin an. Insbesondere unter dem Gletscher Dyngjujökull werden weiterhin zahlreiche Beben registriert.
Unterdessen sind über der Ausbruchstelle kleinere Dampfsäulen erkennbar. Vermutlich ist Lave in Kontakt mit Grundwasser oder Oberflächenwasser gekommen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Magma in größerer Tiefe Kontakt mit Wasser hat, sonst hätte der Ausbruch deutlich mehr explosiven Charakter.
Ein Video der Eruption ist auf der Homepage des Fernsehsenders RUV zu finden.

Vulkanausbruch in Island - Spalteneruption hat im Holuhraun Lavafeld begonnen (29.08.14)

Gesperrter Luftraum um die Ausbruchstelle (C) RUV
Erste Bilder des Ausbruches
(c) Benedikt Ófeigsson IMO

Gegen Mitternacht kam es im lavafeld Holuhraun etwa 9km nördlich des Gletschers Dyngjujokull zu einer Spalteneruption. Auf einer Länge von etwa 1 km sind mehrere Lavafontänen erkennbar. Das Meteorologische Institut von Island (IMO) hat den Status für die Luftfahrt in einem weiten Umkreis um die Ausbruchstelle wieder auf "rot" gesetzt.
Die Eruption begann nahe des nördlichen Endes der Intrusion, die sich in den letzten Tagen ausgehend vom Vulkan Bárðarbunga gebildet hat. Bereits gestern wurden bei Erkundnungsflügen neue Spalten im Lavafeld Holuhraun entdeckt und Exprten schließen nicht aus, dass sich die Eruprionsspalte noch nach Süden in Richtung des Gletschergebietes verlängert. Die letzten Ausbrüche in diesem Gebiet fanden 1797 statt. Mitarbeiter des IMO sind bereits vor Ort und schätzen die Eruption als eher klein ein, Lava fließt nach Südosten und es werden nur geringe Mengen Asche ausgestoßen.
Die Zivilschutzbehörde sieht in der Eruption keine unmittelbare Gefahr, hat aber die Straßensperren ausgeweitet, um vor allem Touristen davon abzuhalten, das Gebiet zu betreten. Mit großräumigen Sperrungen des Luftraumes ist derzeit nicht zu rechnen, da kaum Asche ausgestoßen wird.

Kleiner subglazialer Vulkanausbruch am Bárðarbunga (28.08.14)

Nach Meinung des isländischen Geologieprofessors Magnús Tumi Guðmundsson hat südöstlich des Bárðarbunga Vulkans unter dem Eis des Gletschers Vatnajökull ein kleiner Vulkanausbruch stattgefunden, der allerdings bereits wieder zu Ende ist. Das Schmelzwasser des Ausbruches ist in das Grimsvötnreservoir abgeflossen. Die durch den Ausbruch entstandenen Einsenkungen im Gletschereis haben sich seit gestern nicht mehr verändert.
Guðmundsson hält es für möglich, dass Magma aus der Intrusion unter dem Lavafeld Holuhraun den Weg an die Oberfläche findet. Derzeit reicht die Intrusion bis etwa 2 km unter die Erdoberfläche und an der Oberfläche haben sich zahlreiche Risse gebildet, die gestern bei einem Erkundungsflug entdeckt wurden. Dies ist aber nur ein mögliches Szenario, das derzeit von den Fachleuten diskutiert wird.
Für das Askjagebiet wurde die Warnstufe auf gelb hochgesetzt, da das nördliche Ende der vom Bárðarbunga ausgehenden Intrusion die Askja erreicht hat und nicht abzusehen ist, ob dies irgendwelche Auswirkungen auf den Askjavulkan hat.
ACHTUNG! Aus gegebenem Anlass warnen die Behörden dringend davor, die gesperrten Gebiete nördlich des Vatnajökull zu betreten!

Bárðarbunga-Intrusion erreicht Rand des Askjagebietes (28.08.14)

Am heutigen Vormittag fand erneut ein Kontroll- und Erkundungsflug über dem Gebiet des Vulkans Bárðarbunga statt, um die Absenkungen im Eis des Gletschers genauer zu studieren. Gegenüber gestern wurden dabei keine Änderungen festgestellt. Gestern waren vier Einsenkungen im südöstlichen Teil des Bárðarbunga entdeckt worden, dort hat das Eis eine Dicke von 400 - 600 m. Die Senken im Eis sind über eine Länge von 4 - 6 km verteilt, haben eine Breite von 1 km und eine Tiefe von 10 - 15 m. Die Geophysikerin Sigurlaug Hjaltadottir vom Meteorologischen Institut Islands (IMO) hält die Einsenkungen für ein klares Anzeichen von Schmelzvorgängen im Gletschereis, die auf deutlich erhöhte geothermische Aktivität oder eine Eruption zurückzuführen sind.
Wie der heutige Erkundungsflug ergab, liegen die Senken in einem Bereich des Gletschers, der höchstwahrscheinlich über den Fluß Jökulsá á Fjöllum entwässert wird. Ob der Anstieg des Wasserspiegels um 5 - 10 m im Grimsvötnbecken ebenfalls mit dem Abschmelzen von Eis im Bárðarbungagebiet im Zusammenhang steht, ist derzeit noch unklar.
Heute um 08:00 Uhr fand im nördlichen Bárðarbunga wieder ein starkes Beben (5,0 auf der Richerskala) statt, es hatte seinen Ausgangspunkt in ca. 3 km Tiefe. Die Intrusion, die in den letzten Tagen nordöstlich des Bárðarbunga entstanden ist, hat sich weiter nach Norden verlängert und die Randbereiche des Vulkans Askja erreicht.

Risse und Kessel im Gletschereis nordöstlich des Bárðarbunga entdeckt (28.08.14)

Spalten im Gletschereis des Dyngjujökull
(c) Tobias During, HI

Im Eis der Gletschers Dyngjujökull wurden gestern bei einem Überwachungsflug von Wissenschaftlern neu entstandene Risse entdeckt, die sich über eine Länge von etwa 6 km erstrecken. Auch erste Anzeichen von Kesseln, die sich im Eis bilden, wurden registriert. Nach Einschätzung von Fachleuten sind etwa 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Eis geschmolzen. Die Kessel südöstlich der Caldera des Bárðarbunga haben eine Länge von 4-6 km, eine Breite von rund 1 km und eine Tiefe von 10-15 Metern. Das Gletschereis ist in diesem Bereich mehrere hundert Meter dick.
Die Kessel im Eis scheinen nicht mit der Intrusion im Zusammenhang zu stehen, die sich in den letzten Tagen gebildet hat. Da das Gebiet an einer Wasserscheide liegt wird nicht ausgeschlossen, dass sich Schmelzwasser im Grimsvötn-Reservoir gesammelt hat.
Trotzdem sehen Geologen keine konkreten Anzeichen dafür, dass ein Vulkanausbruch begonnen hat. Weder wurde vulkanischer Tremor registriert, noch hat sich die elektrische Leitfähigkeit des Wassers in den Flüssen der Region erhöht.
Nördlich des Gletschers Dyngjujökull wurden beim gestrigen Kontrollflug auch zahlreiche neue Spalten an der Erdoberfläche entdeckt. Ihre Entstehung ist vermutlich eine Folge der Intrusion, die sich in den letzten Tagen in diesem Gebiet gebildet hat. In ersten Stellungnahmen äußerten Geologen die Ansicht, die Intrusion könnte sich viel näher an der Oberfläche befinden, als bisher angenommen. In der vergangenen Nacht hat sich die seimische Aktivität etwas abgeschwächt, es wurden seit Mitternacht aber auch wieder 4 Erdbeben mit einer Stärke über 3 gemessen, das stärkste der Beben erreichte um 08:14 Uhr den Wert 5 auf der Richterskala. Weiteren Aufschluss über die Situation erhofft man sich von einem Beobachtungsflug am heutigen Tag.

Erdbeben der Stärke 4,5 im Askjagebiet (27.08.14)

Vergangene Nacht um 01:52 Uhr ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 4,5 östlich der Askja, in den folgenden Stunden gab es weitere starke seismische Aktivität in diesem Gebiet. Fachleute schließen nicht aus, dass die Beben eine Folge der Intrusion sind, die sich ausgehend vom Vulkan Bárðarbunga gebildet hat und inzwischen von Süden her bis auf etwa 10km an das Askjagebiet heranreicht. Innerhalb von 24 Stunden sind nach aktuellen Berechnungen rund 20 Millionen Kubikmeter Magma in die Intrusion eingeflossen, seit 16. August sollen es insgesamt 300 - 400 Millionen Kubikmeter sein. Ágúst Guðmundsson, Geologieprofessor in Londen, hält einen Vulkanausbruch im Askjagebiet für wahrscheinlich, wenn die Intrusion die Askja erreicht. Die Erdbebenmessungen des heutigen Tages zeigen allerdings keine weitere Verlängerung der Intruison Richtung Norden.

Bisher stärkstes Erdbeben am Bárðarbunga (26.08.14)

Lage und Zeitpunkt der Erdbeben am Bárðarbunga
(c) IMO

Heute Nacht um 1:30 Uhr ereignete sich das bisher stärkste Beben am Vulkan Bárðarbunga. Es wurde mit einer Stärke von 5,7 auf der Richterskala gemessen und hatte seinen Ursprung unter der Caldera des Vulkansystems. Die Intrusion nordöstlich des Bárðarbunga hat sich inzwischen auf gut 40km verlängert, ihr Ende liegt etwa 10km außerhalb des Gletschers Dyngjujökl. Durch die große Magmamenge, die inzwischen die Gänge der Intrusion aufgefüllt hat, ist der Druck in der Magmakammer des Bárðarbunga gesunken und das Beben in der vergangenen Nacht wird darauf zurückgeführt, dass die Gesteinsschichten über der Magmakammer auf den nachlassenden Druck reagieren und absinken. Dies legen auch GPS-Daten aus dem betroffenen Gebiet nahe. Im Laufe des heutigen Tages sollen weitere Meßinstrumente nördlich des Vatnajökull installiert werden. Auch wenn es weiterhin keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruches gibt, wird er von Geowissenschaftlern nicht ausgeschlossen - es bleibt also spannend.

Erdbeben der Stärke 5,1 im Vulkan Bárðarbunga (25.08.14)

Um 16:19 Uhr hat erneut ein Erdbeben mit einer Stärke über 5 das Gebiet des Bárðarbunga erschüttert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich seit Mitternacht bereits mehr als 700 Beben ereignet. Insgesamt nimmt die Bebenaktivität weiter zu. In den letzten 48 Stunden vor 16:19 Uhr wurden mehr als 2.500 Erdstöße registriert, in den 48 Stunden vor 22:17 Uhr gestern abend waren es nur 2.173 Beben. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden mehr als 70 Beben mit einer Stärke über 3 gemessen.
Die Intrusion hat inzwischen eine Länge von rund 35km erreicht und man vermutet, dass etwa 300 Millionen Kubikmeter Magma eingeflossen sind.
Nach einer gemeinsemen Besprechung von Experten des Meteorologischen Instituts von Island, der Universität von Island und der Zivilschutzbehörde werden im Falle eines Vulkanausbruches drei Szenarien für möglich gehalten.
Am wahrscheinlichsten erscheint den Fachleuten derzeit die Variante eines Vulkanausbruches am nördlichen Ende der Intrusion außerhalb des Gletscherbereiches. In diesem Fall würde es höchstwahrscheinlich zu einem effusiven Verlauf mit Lavafontänen und geringer bis keiner Ascheproduktion kommen. Sollte der Ausbruch unter dem Gletscher stattfinden, wird mit einem Gletscherlauf gerechnet und eine explosive Tätigkeit mit Ascheproduktion erwartet. Die Möglichkeit einer Eruption innerhalb der Bárðarbunga-Caldera wird nicht ausgeschlossen, aber für eher unwahrscheinlich gehalten.

Am Vulkan Bárðarbunga weiterhin keine vulkanische Aktivität (25.08.14)

Auch heute setzt sich die Serie von Erdbeben rund um den Vulkan Bárðarbunga fort. Gestern Abend wurde ein Beben der Stärke 4,9 gemessen, seit Mitternacht gab es mindestens 10 Erdbeben mit einer Stärke über 3 und mehrere hundert kleinere Beben. Insgesamt ist die Zahl der Beben etwas geringer als gestern, der Schwerpunkt der Bebentätigkeit liegt weiterhin nordöstlich des Vulkans etwa 5km außerhalb des Gletschers Dyngjujökull.
Sollte es im Bereich nördlich des Gletschers zu einem Vulkanausbruch kommen, wäre der Verlauf völlig anders, als bisher erwartet. In diesem Fall würde es keinen Gletscherlauf geben, der Ausbruch würde wahrscheinlich in Form einer Spalteneruption verlaufen. Es gibt aber nach wie vor keine Anzeichen dafür, dass sich Magma der Erdoberfläche nähert.

Kein Vulkanausbruch am Bárðarbunga (24.08.14)

Seit Mitternacht wurden wieder mehr als 1.200 Erdbeben im Gebiet um den Vulkan Bárðarbunga gemessen, die meisten am nördlichen Ende der Intrusion, die sich unter dem Dyngjujokull bildet. Am Nachmittag hat sich die seismische Aktivität weiter nach Norden verlagert und hat ihren Schwerpunkt inzwischen gut 4 km außerhalb des Gletschers. Wie der Geophysiker Martin Hensch vom Meteorologischen Institut von Island (IMO) mitteilte, hat sich die Verlagerung der Bebenaktivität aber verlangsamt. Nach Berechnungen des IMO sind bei der Bildung der Intrusion bisher ca. 270 Millionen Kubikmeter Magma in die neu entstandenen Gänge im Gestein eingeflossen. Dies entspricht etwa der Gesamtmenge an Lava, die beim Ausbruch auf Heimaey im Jahr 1973 gefördert wurden. GPS-Messungen deuten darauf hin, dass weiterhin Magma in die Intrusion einfließt.
Wie das IMO noch einmal bestätigte, fand gestern kein Vulkanausbruch statt. Die Messwerte zeigten eine starke Ähnlichkeit mit den Meßwerten bei früheren Ausbrüchen, deshalb ging man zunächst auch von einem Ausbruch aus. Nachdem am Vormittag bereits der Luftraum über dem Bárðarbunga wieder freigegeben wurde, hat nun auch die isländische Zivilschutzbehörde den Ernstfall für beendet erklärt, derzeit gilt wieder der Gefahrenzustand. Die Sperrung weiter Gebiete nördlich des Vatnajökull bleibt aber bestehen, da wegen der anhaltenden seimischen Aktivität weiterhin mit einem bevorstehenden Ausbruch gerechnet werden muss.

Warnstufe für Luftfahrt am Vulkan Bárðarbunga auf orange gesenkt (24.08.14)

Verlagerung des Bebenschwerpunktes (c) vedur.is

Das Meteorologische Institut von Island (IMO) hat die Warnstufe für die Luftfahrt um 12:00 Uhr Ortszeit von rot auf orange gesenkt. Dies bedeutet, dass es keine konkreten Anzeichen für eine Eruption gibt. Nach Auswertung weitere Daten vom gestrigen Tag haben nun auch Fachleute des IMO die Meinung geäußert, es habe gestern kein Ausbruch unter dem Gletscher stattgefunden.
Trotzdem hat Air Berlin vorerst Flüge nach Island eingestellt, alle anderen Airlines fliegen planmäßig von und nach Island.
Die Erdbebentätigkeit hält weiter unvermindert an und die Intrusion scheint sich weiter nach Nordosten unter dem Gletscher Dyngjujokull auszudehnen. Dies kann man auch deutlich an der Verlagerung des Schwerpunktes der Erdbebentätigkeit in diese Richtung erkennen. Inzwischen hat die Intrusion eine Länge von gut 30km erreicht. Seit Mitternacht wurden bereits wieder mehr als 700 Erdbeben registriert, das stärkste Beben erreichte 4,2 auf der Richterskala, mehrere weitere eine Stärke von mehr als 3.
Folgende Fakten wurden vom IMO veröffentlicht:
Die Bebenaktivität im nordwestlichen Teil des Vatnajökull ist weiterhin sehr hoch, 700 Erdbeben wurden von Mitternacht bis Mittag gemessen und die Bebenstärke war im Schnitt höher als in den letzten Tagen.
Zwei Beben mit einer Stärke von mehr als 5 wurden vergangene Nacht registriert.
Die Aktivität unter dem Dyngjujökull hat sich weiter nach Norden verlagert, der Schwerpunkt der Beben liegt nun am Rand des Gletschers, dort wurde am Vormittag ein Beben der Stärke 4,2 registriert.
Die Intrusion unter dem Dyngjujökull wird nun auf eine Länge von 30km geschätzt.
Es gibt keine Anzeichen für eine Abschwächung der Bebentätigkeit, deshalb wird ein bevorstehende Vulkanausbruch nicht ausgeschlossen.
Beobachtungen und weitere Datenauswertungen haben ergeben, dass gestern kein subglazialer Vulkanausbruch stattgefunden hat.

Starke Erdbeben am Vulkan Bárðarbunga - weiterhin keine sichtbaren Zeichen eines Vulkanausbruches (24.08.14)

Zwei kräftige Erdbeben wurden in der Nacht am Vulkan Bárðarbunga gemessen. Mit einer Stärke von 5,3 bei einer Ausgangstiefe von 5 km war das Beben von 00:09 Uhr das heftigste seit Beginn der Bebenserie unter dem Gletscher Vatnajökull. Ein weiteres Beben mit einer Stärke von 5,0 ereignete sich um 05:00 Uhr. Den beiden Beben, die auch vom Geoforschungszentrum Potsdam bestätigt wurden, folgte kein erhöhter Tremor. Somit hat sich die Situation gegenüber gestern nicht geändert. Der isländische Geophiysiker Prof. Gudmundsson äußerte gestern nach einem Flug über das Vulkangebiet in einem Interview, das wahrscheinlichste Szenarion sei, dass noch keine Eruption begonnen habe.
Obwohl nach wie vor keine visuellen Anzeichen eines Vulkanausbruches vorliegen, haben die Bbehörden beschlossen, weiterhin den Notstand auszurufen und den Luftverkehr rund um den Vulkan zu sperren. Auf den internationalen Luftverkehr und auf Flüge von und nach Island hat dies allerdings keinerlei Auswirkung. Wie die Behörden mitteilten, wurde die Evakuierung des Gebietes rund um den Wasserfall Dettifoss und die Schlucht Jök­uls­ár­gljúf­ur abgeschlossen.

Vulkanausbruch am Bárðarbunga (23.08.14)

Wie das Meteorologische Institut von Island (IMO) mitteilte, hat nahe des Vulkans Bárðarbunga unter dem Gletschereis des Dyngjujökull ein Vulkanausbruch begonnen. Die Ausbruchstelle liegt im nördlichen Gletschergebiet des Vatnajökull.
Der Luftverkehr wurde um 14 Uhr in einem Sicherheitsgebiet rund um den Vulkan eingestellt. Das Sperrgebiet hat etwa die Ost-West-Ausdehnung des Vatnajökull und reicht vom Nordrand des Gletschers bis etwa 100km südlich des Gletschers in den Atlantik hinein.
Von der Behörden in Island wurde außerdem der Katastrophenzustand ausgerufen. Dies klingt zwar spektakulär, ist aber im Moment eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bisher gibt es keine visuelle Bestätigung vulkanischer Tätigkeit, der Ausbruch spielt sich komplett unter dem Gletschereis des Dyngjujökull ab. Fachleute des IMO sprechen von einem eher kleinen Ausbruch und sind sich nicht sicher, ob er die Oberfläche des Gletschers durchbrechen wird. Der Geophysiker Magnus Gudmundsson von der Universität von Island geht sogar soweit, den Ausbruch generell in Frage zu stellen, er sieht bisher keine sicheren Anzeichen für einen erfolgten Vulkanausbruch. Insbesondere die Tatsache, dass in den Flüssen nördlich des Vatnajökull noch keine erhöhte Wasserführung gemessen wurde, deutet seiner Meinung darauf hin, dass es noch keinen direkten Kontakt zwischen Lava und Gletschereis gab. Bisher gibt es keine Anzeichen für einen Gletscherlauf. Das gesamte Gebiet Jökulsárgljúfur wurde trotzdem vorsorglich gesperrt und die Evakuierung von Touristen rund um den Wasserfall Dettifoss wurde eingeleitet, um im Falle eines Gletscherlaufes keine Menschen zu gefährden.
Heute morgen registrierten die Meßgeräte bereits eine deutlich gesteigerte seismische Aktivität nahe der Caldera des Bárðarbunga. Insbesondere im Bereich der Intrusion, die sich in den letzten Tagen nordöstlich der Caldera gebildet hat, stieg die seismische Aktivität an. Die Experten des IMO schätzen die aus einer Magmakammer unter dem Bárðarbunga eingeflossene Magmamenge auf 0,2 bis 0,3 Kubikkilometer. Aktuelle GPS-Meßwerte sprechen dafür, dass sich die Intrusion verbreitert und verlängert. Dies würde bedeuten, dass sich Magma nach wie vor unter der Oberfläche bewegt und diese noch nicht erreicht hat.

Erdbeben der Stärke 4,7 am Bárðarbunga (21.08.14)

Erdbeben am 21.08.14 (c) vedur.is

Auch heute hat sich die Erdbebentätigkeit am Vulkan Bárðarbunga unvermindert fortgesetzt, es wurden wieder mehr als 1.000 Beben registriert. Dabei erreichten 3 der Beben eine Stärke von mehr als 3, eines der Beben wurde mit Stärke 4 gemessen und um 23.50 Uhr ereignete sich ein Beben der Stärke 4,7. Die Ausgangspunkte der Erschütterungen lagen in einer Tiefe von 2 - 5 km. Geologen interpretieren die Beben als eine Reaktion der Caldera an den geänderten Magmadruck. Sie sehen darin keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch.
Es gibt keine Hinweise auf nachlassende seismische Aktivität. Die seimischen Messungen und GPS-Messungen deuten darauf hin, dass sich in einer Tiefe von 5 - 10 km ein gut 25km langer magmagefüllter Gesteinsgang (Dyke) unter dem Gletscher Dyngju­jök­ull formt. Der Dyke hat sich vermutlich geweitet, eine Änderung der Tiefe oder eine weitere Verlängerung nach Nordosten wurde heute nicht registriert.

Bebenserie am Bárðarbunga dauert an (20.08.14)

Verlagerung der Bebentätigkeit Richtung Nordosten (c) vedur.is

Rund 1.000 Erdbeben wurden auch heute im Laufe des Tages wieder am Vulkan Bárðarbunga registriert. Besonders hoch war die seismische Aktivität wieder östlich des Vulkans im Bereich des Auslassgletschers Dyngjujokull. Derzeit gibt es aber weiterhin keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch. Eine aktuell veröffentlichte Karte des Meteorologischen Instituts zeigt deutlich, wie sich die Beben seit Samstag nach Nordosten verlagert haben.
Nach einem Rechenmodell, dass allerdings aufgrund einer vergleichsweise kleinen Datenbasis sehr ungenau ist, sind etwa 80-90 Millionen Kubikmeter Magma unter dem Vulkan in Bewegung. Sollte es zu einer Eruption unter dem rund 500m dicken Gletschereis des Dyngjujokull, muss mit einem größeren Gletscherlauf in der Jökulsá á Fjöllum gerechnet werden, die Abflussmenge würde bei ca. 5.000 - 10.000 Kubikmetern pro Sekunde liegen. Bei Gletscherlauf im Jahr 1996 über den Skeiðar­ársandur war die Wassermenge etwa 5-10mal höher.

Rund 2.800 Erdbeben am Bárðarbunga in drei Tagen (19.08.14)

Gesperrte Gebiete nördlich des Vatnajökull (c) RUV / Loftmyndir ehf

Seit Beginn des Bebenschwarms am Vulkan Bárðarbunga am Samstag Morgen wurden durch die Meßinstrumente des Meteorologischen Instituts von Island rund 3.600 Erdbeben registriert. Alleine heute wurden weit mehr als 1.000 Beben gemessen.
Die Beben konzentierten sich zunächst auf die Bárðarbunga Caldera, die Schwerpunkte verlagerten sich dann aber in 2 Clustern an den Nordrand und Ostrand des Vulkans. Am Sonntag waren beide Cluster nördlich und östlich des Bárðarbunga aktiv und die Schwerpunkte der Bebentätigkeit verlagerten sich weiter nach Nordosten. Die stärksten Beben wurden im nördlichen Cluster registriert, die Zahl der Beben war im südlichen Cluster größer. Am Montag um 2:37 Uhr wurde das bisher stärkste Beben mit 4,5 registriert.
Seit heute morgen ging die Bebentätigkeit im nördlichen Cluster signifikant zurück, während im östlichen die Aktivität unvermindert andauert. Zwischen 10:45 Uhr und 12:00 Uhr sowie zwischen 16:50 Uhr und 17:30 Uhr war die Zahl der Beben heute am höchsten, dabei verlagert sich der Schwerpunkt am Nachmittag weiter nach Nordosten und liegt jetzt zwischen dem Bárðarbunga und Kverkfjöll.
GPS-Daten zur Bodendeformation lassen den Schluss zu, dass die Beben durch sich bewegende Magma verursacht werden. Die meisten bisher registrierten Beben hatten ihren Ausgangspunkt in 5 - 10 km Tiefe. Es gibt bisher keine Anzeichen für eine nach oben gerichtete Bewegung von Magma.
(Quelle: visir.is)
Die Behörden haben heute beschlossen, das Gebiet nördlich des Vatnajökull bis zur Ringstraße komplett zu sperren und zu evakuieren. Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, da im Falle eines Ausbruches eine kurzfristige Evakuierung nicht möglich wäre.

Warnstufe für Lufverkehr am Bárðarbunga auf orange erhöht (18.08.14)

Erdbeben im Bereich Bárðarbunga (c) vedur.is

Die Serie von Erdbeben am Bárðarbunga unter dem Gletscher Vatnajökull setzt sich unvermindert fort. Alleine heute wurden rund 1.000 Erdbeben registriert, das stärkste der Beben erreichte einen Wert von 4,5 auf der Richerskala. Geowissenschaftler und die isländischen Behörden schließen einen bevorstehenden Vulkanausbruch nicht aus. Die Warnstufe für den Flugverkehr wurde deshalb heute auf orange erhöht. Dies bedeutet, der Vulkan zeigt erhöhte oder steigende Aktivität mit einem erhöhten Risiko einer Eruption.
Derzeit gibt es noch keine sichtbaren Anzeichen einer Eruption. Um die Situation genauer analysieren zu können, wurde ein Spezialflugzeug der Küstenwache nach Island zurückbeordert. Es verfügt über verschiedene Meßinstrumente und soll den Wissenschaftlern und Behörden ein genaueres Bild der Lage vermitteln. Die TF-SIF wird morgen gegen Mittag in Island zurück erwartet.
Unterdessen wurden bereits mögliche Wege einer durch Schmelzwasser verursachten Flutwelle berechnet. Wie das isländische Fernsehen RUV berichtet, halten es Fachleute für wahrscheinlich, dass eine mögliche Flutwelle über die Flüsse Jökulsá á Fjöllum und Skjálfandi nach Norden abfließt. Die Behörden haben mit Vorbereitungen für den Ernstfall begonnen, weite Gebiete nördlich des Vatnajökull bleiben weiterhin für den Verkehr gesperrt.

Erdbebenschwarm am Bárðarbunga Vulkan (18.08.14)

Am Vulkan Bárðarbunga unter dem nordwestlichen Vatnajökull steht womöglich ein Vulkanausbruch bevor. Darauf deuten verschiedene Meßwerte hin. Nachdem Anfang Augsut ein Bebenschwarm registriert wurde und danach keine weitere Erdbebenaktivität auftrat, werden seit 16.08.14 um 3:30 Uhr kontiniuierlich Erbeben registriert. Die meisten der Beben (über 800) haben eine Stärke von deutlich unter 3, zehn Beben erreichten aber eine Stärke von mehr als 3 auf der Richterskala. Bereits eine Stunde vor Beginn der Erdbebentätigkeit wurde an Meßstationen vulkanischer Tremor registriert, wie er für Magmabewegungen typisch ist.
Obwohl ein starker Sturm anfänglich die Meßwerte beinträchtigte, gingen Fachleute von eindeutigen Signalen vulkanischen Ursprungs aus. Ein Ausbruches wird für wenig wahrscheinlich gehalten, aber nicht ausgeschlossen. Die Auswertung der Meßdaten deutet auf eine horizontale Bewegung von Magma unter der Erdoberfläche hin, die Erdoberfläche wurde aber wahrscheinlich bisher nicht durchbrochen.
Das Gletschereis ist im Bereich, in dem die Beben registriert werden, rund 700 Meter dick und nur ein großer Ausbruch wäre in der Lage, den Gletscher zu durchbrechen.
Der isländische Zivilschutz und die Polizei haben die erste Warnstufe ausgerufen. Für die Luftfahrt wurde der Status vom Meteorologischen Institut über dem Vulkan auf "gelb" gesetzt. Dies bedeutet, das der Vulkan Aktivitäten zeigt, die über dem normalen Hintergrundrauschen der Meßwerte liegen. Am 17. August wurde der Gæsavatnaleið und die Zufahrt nach Herðubreiðarlindir aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Staßensperrungen nördlich des Vatnajökull: schraffierte Flächen (c) vegag.is
Erdbeben bis 18.08.14 - geographische Position (c) vedur.is
Erdbeben bis 18.08.14 - Bebenstärke